Es gibt viele verschiedene Knochenkrankheiten, die sich auf unterschiedlichste Ursachen zurückführen lassen. Genetische Veranlagungen, eine falsche Ernährung oder schwere Unfälle sind nur drei der möglichen Gründe, die eine Knochenkrankheit hervorrufen können. Doch so verschieden die Erkrankungen in ihrer Ursache sein können, haben sie doch alle eines gemeinsam: Knochenkrankheiten sind äußerst schmerzhaft und zumeist schränken sie den Alltag Betroffener massiv ein. Wir zeigen, welche Arten es gibt, welche Symptome diese hervorrufen und wie eine Knochenkrankheit behandelt wird.
Welche Funktionen haben Knochen?
Knochen haben verschiedene wichtige Funktionen im Körper. Sie unterstützen den aufrechten Gang und sorgen dafür, dass wir gehen, stehen und sitzen können. Abhängig von ihrer Lage haben die Knochen weitere Funktionen, wie beispielsweise der Schutz unserer inneren Organe. Sie sind nicht nur ein Teil unseres Stütz- und Bewegungsapparates, sondern tragen auch zur Stoffwechselfunktion bei. Knochen sind lebendige Organe, in denen wichtige Mineralstoffe wie Kalzium gespeichert werden. Außerdem produziert der Organismus im Knochenmark rote und weiße Blutkörperchen sowie Blutplättchen.
Was ist eine Knochenkrankheit?
Es gibt verschiedene Arten von Knochenkrankheiten. Diese unterscheiden sich maßgeblich in ihrer Lokalisation, der Symptomatik und ihrer Ursache. Es gibt Erkrankungen, die bereits bei Neugeborenen auftreten, während andere erst im Laufe des Lebens erworben werden.
Zu den häufigsten Arten von Knochenkrankheiten gehören mitunter:
- Arthritis (Entzündung der Gelenke)
- Arthrose (Verschleiß der Gelenke)
- Morbus Paget (Verformung und Verdickung der Knochen)
- Morbus Sudeck (Anhaltende Schmerzen und falsche Körperwahrnehmung)
- Osteoporose (Knochenschwund)
- Osteopetrose / Marmorknochenkrankheit (Erhöhte Knochendichte)
- Osteogenesis imperfecta (Glasknochen)
- Osteomyelitis (Infektion des Knochens)
- Osteomalazie (Erweichung der Knochen im Erwachsenenalter)
- Rachitis (Erweichung der Knochen im Kindesalter)
- Skoliose (Verkrümmung der Wirbelsäule)
Welche Symptome verursacht eine Knochenkrankheit?
Die Symptome der verschiedenen Arten von Knochenkrankheiten unterscheiden sich enorm. Doch bei fast allen Erkrankungen äußern sich ohne Behandlung starke Schmerzen, die den gesamten Bewegungsapparat, den betroffenen Knochen oder ausstrahlend eine komplette Körperregion betreffen können.
Viele Knochenkrankheiten beeinflussen den Aufbau des Gewebes. Sie schwächen den Knochen ab und machen ihn weniger widerstandsfähig. Daraus resultiert, dass es abhängig von der Knochenkrankheit, zu einem erhöhten Risiko für Frakturen und Läsionen kommt. Bekannt hierfür sind vor allem die Osteoporose sowie Osteogenesis imperfecta, die Glasknochen. Die betroffenen Knochen sind so geschwächt, dass bereits eine geringe Erschütterung zu einer Fraktur führen kann.
Weitere Symptome, die sich häufig bei einer Knochenkrankheit beobachten lassen:
- Durchblutungsstörungen
- Blutungen
- Entzündungen im Knochen oder im umliegenden Gewebe
- Hautveränderungen
- Störung der Bewegungsfunktion, Gelenksteife
- Muskelverspannungen
- Schädigungen der Nerven
- Deformationen
Abhängig von der Ursache können bei einer Knochenkrankheit auch begleitende Symptome wie Fieber und Kopfschmerzen auftreten. Erkrankungen, die bereits bei der Geburt vorhanden sind, können in jungen Jahren Symptome hervorrufen oder erst mit vorangeschrittenem Alter. Aus diesem Grund bleiben viele genetisch bedingte Knochenkrankheiten lange unentdeckt.
Welche Ursachen gibt es für Knochenkrankheiten?
Viele Knochenkrankheiten resultieren aus einem überdurchschnittlichen Abbau der Knochensubstanz. Wenn der Organismus daraufhin nicht ausreichend Zellgewebe zur Erneuerung bildet, wird der Knochen massiv und zumeist dauerhaft geschädigt. Als Ursache für diese Knochenkrankheiten gelten vor allem natürliche Alterungsprozesse. Aus diesem Grund wird die Arthrose häufig bei Senioren diagnostiziert.
Doch auch Verletzungen oder eine Störung der Mineralversorgung kann einen erhöhten Abbau der Knochensubstanz hervorrufen. Sowie ein Mangel an Bewegung, eine falsche Ernährung oder eine ständige Fehlhaltung beziehungsweise Fehlbelastung einzelner Knochen.
Manche Knochenkrankheiten lassen sich auf einen Gendefekt zurückführen. Als Auslöser gelten unter anderem die Zellwucherung (Hyperplasie) oder die Zellfehlbildung (Dysplasie).
Wie lässt sich eine Knochenkrankheit behandeln?
Die genaue Behandlung der Knochenkrankheit hängt von der Erkrankung selbst ab. Manche Krankheiten lassen sich nur schwer bis gar nicht heilen, weshalb es das Ziel der Therapie ist, die Lebensumstände des Patienten zu verbessern. Meist ist dafür eine umfangreiche Schmerztherapie notwendig. Bessere Heilungschancen bestehen bei Knochenkrankheiten, die sich auf einen Nährstoff- oder Bewegungsmangel zurückführen lassen.
Osteoporose
In den meisten Fällen ist eine Bewegungs- und Ernährungstherapie ausreichend. Unter Umständen ist zusätzlich eine medikamentöse Behandlung notwendig, um genetische oder hormonelle Faktoren auszugleichen.
Rachitis
Eine Rachitis muss schnellstmöglich behandelt werden, um Fehlbildung während des Körperwachstums zu vermeiden. Beruht die Knochenkrankheit auf einer genetischen Fehlfunktion, wird der Arzt eine medikamentöse Therapie anordnen. Bei einem Mineralstoffmangel ist auf eine vitamin- und kalziumreiche Ernährung zu achten.
Arthrose
Der natürliche Knochenschwund mit voranschreitendem Alter lässt sich nicht aufhalten. Eine kalziumreiche Ernährung kann den Prozess jedoch verlangsamen. Zusätzlich kann eine Schmerztherapie infrage kommen. Lassen sich krankhafte Abnutzungen des Knochens beobachten, können einzelne Gelenkabschnitte ersetzt werden.
Osteopetrose
In erster Linie wird eine Osteopetrose oder Marmorknochenkrankheit mit Medikamenten behandelt. Betroffene können auch einen operativen Eingriff in Erwägung ziehen, bei der durch eine Stammzellentransplantation die gestörte Osteoklastensynthese wiederhergestellt wird.
Als schlecht behandelbar gelten die Glasknochenkrankheit (Osteogenesis imperfecta) und Morbus Sudeck. Während die Glasknochen auf eine Fehlinformation der DNA zurückzuführen sind, gilt das regionale Schmerzsyndrom als bislang unzureichend erforscht. Obgleich Wissenschaftler und Ärzte die Ursache für die Knochenkrankheit herausfinden konnten, ist die genaue Entstehung bis heute noch nicht völlig geklärt. Das breite Ursachenspektrum macht die Behandlung von Morbus Sudeck äußerst schwierig.
In beiden Fällen wird zunächst versucht, das Leiden der Patienten mit der entsprechenden medikamentösen Therapie zu lindern. Bei der Glasknochenkrankheit kommt zusätzlich eine Physiotherapie zum Einsatz, um die Muskeln zu stärken und Fehlhaltungen zu vermeiden.