Eine deutliche höhere Zahl an Grippefällen zeichnet sich für Mecklenburg-Vorpommern aus als in den Vorjahren. Hierzu zählte das Landesamt für Gesundheit und Soziales in Rostock von Anfang Oktober bis Anfang November landesweit bereits 118 nachgewiesene Fälle einer Grippe-Infektion. Im vergleichbaren Zeitraum vier Jahre zuvor waren es zwischen zwei und vier Fälle gewesen. Das teilte eine Behördensprecherin der Deutschen Presse-Agentur in Schwerin mit. Nun sollen allein in Kalenderwoche 43 – also Ende Oktober –, 46 Fälle hinzugekommen sein, wovon die meisten aus Rostock gemeldet seien.
Laut den Daten des Landesamtes geht weiter hervor, dass diesen Herbst wesentlich mehr Menschen ihre Hausärzt:innen bezüglich einer Atemwegserkrankung aufsuchten. Obwohl die Kurve zuletzt wieder etwas abflachte, blieb das Niveau trotzdem weit über dem der letzten vier Jahre.
Nach Angaben der am Frühwarnsystem beteiligten Mediziner:innen gab es in der letzten Oktoberwoche im Land etwa 2720 Arztkonsultationen pro 100.000 Einwohner wegen Schnupfen, Husten und Fieber – hiervon überdurchschnittlich viel in Rostock und Vorpommern. Etwa 50 Kinder- und Hausärzt:innen meldeten landesweit regelmäßig anonymisierte Daten zum Krankheitsgeschehen an das Landesgesundheitsamt.
Auch in den Daten der Krankenkassen wird diese wachsende Tendenz von Krankheiten widergespiegelt. Eine Auswertung der Barmer-Krankenkasse ergab, dass die Zahl der Krankschreibungen wegen Atemwegserkrankungen bundesweit zuletzt stark zugenommen habe. Die Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) nahm die verstärke Ausbreitung von Erkältungskrankheiten zum Anlass, erneut eindringlich für eine Schutzimpfung gegen die Grippe zu werben. Hierfür sei der November ein guter Monat. Insbesondere sei Personen über 60 Jahren, sowie chronisch Erkrankten, Bewohner:innen von Pflege- und Altersheimen und Schwangeren ab dem zweiten Schwangerschaftsmonat zu empfehlen, sich impfen zu lassen.