Bereits die Großeltern wussten: Quark ist ein wirkungsvolles Hausmittel bei einer Vielzahl an Beschwerden. Denn die Liste der Symptome, die mit dem Lebensmittel geheilt und gelindert werden können, ist lang. Quark hilft bei einem Sonnenbrand, bei Sportverletzungen, Halsentzündungen und vielem mehr. Wir zeigen, wieso das Hausmittel so effektiv ist und bei welchen Beschwerden Quarkwickel Linderung verschaffen.
Wieso ist Quark als Hausmittel bei so vielen Beschwerden geeignet?
Quark ist günstig, in jedem Supermarkt erhältlich und verursacht keine Nebenwirkungen. Das Hausmittel schafft Kühlung und kann Entzündungen wie auch Schwellungen lindern. Gleichermaßen hilft er sogar bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis und bei Ekzemen.
Quark wirkt schmerzstillend, abschwellend und entzündungshemmend. Wird die im Quark enthaltene Milchsäure auf den Körper aufgetragen, öffnet diese bei der Verdunstung die Poren der Haut. Auf diese Weise kann die Milchsäure die Durchblutung anregen und Entzündungen hemmen. Außerdem entsteht durch den Temperaturunterschied zwischen dem Körper und dem Quark ein angenehm kühlender Effekt, der als schmerzlindernd empfunden wird.
Wie wird ein Quarkwinkel hergestellt und aufgetragen?
Die Herstellung eines Quarkwickels oder einer Quarkauflage ist äußerst simpel. Der Quark wird fingerdick entweder direkt auf ein Geschirrtuch oder auf ein angefeuchtetes Küchentuch aufgetragen. Dieser Umschlag wird direkt auf die Haut gelegt, wo der Quark seine heilende Wirkung entfalten soll. Mit einem Handtuch oder einem Verband kann der Quarkwickel fixiert werden, damit die Auflage nicht verrutscht.
Sobald der Quark nach 15 bis 25 Minuten getrocknet ist, wird der Wickel entfernt. Dieser Vorgang kann bei Bedarf mehrmals täglich wiederholt werden.
- Hinweis: Der Quark sollte nicht direkt aus dem Kühlschrank aufgetragen werden. Empfehlenswert ist eine Temperatur von 18 Grad.
Wärmende Quarkwickel bei Husten
Bei Husten und Heiserkeit wird der Quark nicht zur Kühlung, sondern als wärmende Auflage eingesetzt. Dafür wird das Lebensmittel zunächst in einem Wasserbad auf Körpertemperatur (36 bis 37 Grad) erwärmt. Anschließend auf ein Tuch geben und für mindestens 30 Minuten auf die Brust legen.
Quark und Quarkwickel als Hausmittel: Anwendungsgebiete
Quark gilt als sehr effektives Hausmittel, da seine Anwendungsbereiche äußerst vielseitig sind. Er schafft kühlende Linderung bei Verbrennungen und sorgt dafür, dass Schwellungen abklingen. Im Folgenden haben wir eine Übersicht zusammengestellt, bei welchen Beschwerden Quark als heilendes Hausmittel Abhilfe schafft.
Sportverletzungen und Gelenkschmerzen
Quarkwickel wirken schmerzlindernd bei Verstauchungen, Gelenksentzündungen, Zerrungen und Blutergüssen. Auch bei einer Sehnenscheidenentzündung oder einem Tennisarm hemmt das Hausmittel die Entzündung und lässt Schwellungen abklingen. Bei Verletzungen gilt jedoch, dass der Quark nicht auf offene Wunden aufgetragen werden darf. Bei starken oder anhaltenden Schmerzen ist zudem ein Arzt aufzusuchen, um behandlungsnotwendige Verletzungen wie Knochenbrüche auszuschließen.
Verbrennungen
Quarkwickel sind sehr effektiv bei leichten Verbrennungen. Das Lebensmittel wird vor allem als schnelle Hilfe bei einem Sonnenbrand empfohlen. Die Milchsäure kühlt nicht nur, sie sorgt auch dafür, dass die Hitze aus dem Körper entweichen kann. Auch hier gilt, dass der Quark nicht auf offene Wunden, beispielsweise auf Brandblasen, aufgetragen werden darf. Sollten weitere Symptome wie Übelkeit, Kopfschmerzen und Schwindel auftreten, ist zudem ein Arzt aufzusuchen.
Insektenstiche, Ekzeme und Juckreiz
Die kühlende Wirkung eines Quarkwickels sorgt dafür, dass Juckreiz abklingt. Bei einem Insektenstich wirkt er zudem abschwellend und entzündungshemmend.
Hauterkrankungen
Da die Milchsäure im Quark die Poren öffnet, gilt er als bewährtes Hausmittel bei verschiedenen Hauterkrankungen. Darunter fallen vor allem Krankheiten, die einen starken Juckreiz auslösen. Auch bei Akne schafft Quark Abhilfe, indem er dafür sorgt, dass der Talg in der Haut abfließen kann.
Brustschmerzen
Mütter und Schwangere leiden häufig an einer Verhärtung der Brust, Brustentzündungen oder Milchstau. Da sie keine Medikamente einnehmen können, greifen sie zu Hausmittel wie Quark. Dieser kühlt die schmerzende Brust und lässt Entzündungen abklingen, ohne eine Gefahr für das Kind darzustellen.
Husten, Bronchitis, Heiserkeit
Bei Erkrankungen der Atemwege fördern wärmende Quarkwickel die Durchblutung. Außerdem verflüssigen die Milchsäurebakterien den Schleim, wodurch dieser besser abgehustet werden kann.
Nasennebenhöhlen- und Stirnhöhlenentzündungen
Auch bei einer Nasennebenhöhlenerkrankung lindern Quarkwickel die Beschwerden, indem die Schwellungen abklingen und der Schleim verflüssigt wird. Vor dem Auftragen des Quarks empfiehlt es sich, ein abschwellendes Nasenspray zu verwenden, damit das Sekret ablaufen kann.
Halsschmerzen
Bei Halsschmerzen wir der Quark auf ein Tuch aufgetragen und mit einem Schal am vorderen Teil des Halses fixiert. Hierbei helfende sowohl kühlende als auch wärmende Auflagen.
Des Weiteren kann ein Quarkwickel nebenwirkungsfrei die Symptome folgender Erkrankungen lindern:
Was gilt es bei der Anwendung von Quarkwickeln zu beachten?
Quark ist als Hausmittel frei von Nebenwirkungen. Allerdings sollte er niemals auf offene Wunden aufgetragen werden, da es sonst zu Entzündungen oder einer Blutvergiftung kommen kann. Bei Verbrennungen empfiehlt es sich, den Quarkwickel nie direkt auf die Haut zu legen. Zwischen Quark und Körper sollte eine schützende Schicht sein, beispielsweise ein feuchtes Küchentuch. Da der trockene Quark stark an der Haut haftet, würde das Entfernen Schmerzen verursachen und womöglich das bereits verletzte Gewebe schädigen.
Das Hausmittel haftet nicht nur an der Haut, sondern auch an den Haaren. Am besten wird der Quark daher mit einem feuchten Tuch vorsichtig abgetragen.