Männern, die bereits das vierzigste Lebensjahr vollendet haben, wird häufig dazu geraten, sich einem PSA Test zu unterziehen. Dieser Test dient der Früherkennung von Prostatakrebs und soll gewährleisten, dass eine rechtzeitige Behandlung des Krebs‘ ermöglicht wird und verhindern, dass Männer mit Prostatakrebs dem Tode erliegen. Allerdings gehen die Meinungen bezüglich dieses Tests auseinander, denn die Zuverlässigkeit der Daten bleibt fraglich, sodass es unter Umständen dazu führen kann, dass Männer eine unnötige Krebstherapie über sich ergehen lassen. Sollten Sie selbst Betroffener sein, soll Ihnen dieser Ratgeber alles Wissenswerte über den PSA Test näherbringen.
Häufige Diagnose Prostatakrebs
Der Prostatakrebs ist die am häufigsten diagnostizierte Krebsart bei Männern und bedeutet in vielen Fällen sogar den Tod. Zusammen mit dem Lungenkrebs und dem Darmkrebs ist es die häufigste Ursache für einen krebsbedingten Tod in Deutschland. Daher ist es Ihnen, sollten Sie ein Mann sein, anzuraten, sich über regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen zu informieren. Nur so ist es möglich, eine rechtzeitige Diagnose zu erstellen, die Sie vor dem frühzeitigen Ableben schützen kann.
Frühzeitige Diagnose von Prostatakrebs durch den PSA Test
Grundsätzlich gibt es zwei Vorsorgeuntersuchungen für Männer, die dazu dienen, einen möglichen Prostatakrebs frühzeitig zu erkennen. Dies ist zum einen die digital-rektale Untersuchung durch einen Facharzt, eine Tastuntersuchung, oder der PSA Test. Dieser dient dem Zweck, den PSA Wert des Blutes zu bestimmen. PSA ist die Abkürzung für prostataspezifisches Antigen. Dies ist ein Enzym, welches allein durch das Prostatagewebe produziert werden kann. Für gewöhnlich ist dieses nur in geringer Menge im Blut vorhanden, da es dem eigentlichen Zwecke dient, die Beweglichkeit der Spermien im Ejakulat zu erhöhen. Sollte sich in der Prostata jedoch eine Unregelmäßigkeit ausbreiten, beispielsweise durch eine Krebserkrankung, wird der PSA Wert im Blut erhöht und gibt dem Arzt somit den Hinweis, dass ein möglicher Prostatakrebs beim Patienten vorliegen kann.
Hohe PSA-Werte können unterschiedliche Gründe haben
Es gilt beim PSA Test und etwaig erhöhten PSA-Werten jedoch darauf zu achten, dass dies nicht zwangsläufig auf einen Prostatakrebs zurückzuführen ist. Denn erhöhte PSA-Werte können viele Ursachen haben, zu denen unter anderem folgende gehören:
- Geschlechtsverkehr
- Häufiges und langes Radfahren
- Urologische Untersuchungen
- Darmspiegelungen
- Massagen
Aus dieser Tatsache ergibt sich, dass grundsätzlich nur in etwa jeder fünfte Mann, an dem ein hoher PSA-Wert ermittelt wird, unter Prostatakrebs leidet. Deswegen ist der PSA Test zwar eine mögliche Methode, diese Krebsform nachzuweisen, allerdings keine zwingende, da sie nur bedingt Auskunft über eine mögliche Krebserkrankung geben kann. Zudem gilt, dass nur bei ungefähr einem Viertel aller Männer, die an Prostatakrebs leiden, ein auffälliger PSA-Wert ermittelt werden kann. Sollten Sie sich daher einer Vorsorgeuntersuchung unterziehen und den PSA Test machen, so sollten Sie die Ergebnisse mit aller Vorsicht auswerten und nicht nur auf diesen Test vertrauen.
PSA Test für Patienten nicht selten eher schädlich als nützlich
Gerade weil der PSA Test nur minimal Auskunft über eine mögliche Krebserkrankung geben kann, ist er für eine vollständige Auskunft über die Prostata nicht sinnvoll. Viele Menschen verlassen sich jedoch vorschnell auf die Werte des PSA Tests und tragen folglich nicht nur physische, sondern auch psychische Schäden davon. Denn eine Krebsdiagnose wird für jeden Mann eine Schreckensnachricht sein, die ihn psychisch belastet.
Zudem werden aus den Folgen des Denkens, an einer Krebserkrankung zu leiden, auch anderweitige Maßnahmen eingeleitet, die ihrerseits physischen Schaden anrichten können. Sollten Sie sich als Betroffener beispielsweise dazu entscheiden, eine Chemotherapie zu beginnen, so werden Sie hier auch unter den üblichen Nebenwirkungen zu leiden haben und das, obwohl diese eigentlich gar nicht notwendig gewesen wäre. Hinzu kommen die Risiken nach Operationen an der Prostata, zu denen die erektile Dysfunktion oder auch die Inkontinenz gehört. Auch Hormonbehandlungen können Folgen wie
- Depressionen
- Persönlichkeitsstörungen
- Schlaganfälle
- Knochenschwund oder
- Verweiblichung
mit sich bringen. Wissenschaftliche Studien haben zudem belegen können, dass Hormontherapien unter Umständen sogar das Wachstum von Krebszellen begünstigen können. Zudem wird nach einer Krebsdiagnose durch jeden Arzt eine Biopsie angeordnet werden, die ebenfalls Risiken beinhaltet. Denn dies bedeutet, dass Ihnen Nadeln in die Prostata eingeführt werden, was nicht nur sehr schmerzhaft ist, sondern auch Infektionsrisiken beherbergt und innere Blutungen verursachen kann.
PSA Test nur bei konkretem Verdacht anwenden
Trotz des Wissens darüber, dass der PSA Test nur bedingt Rückschlüsse über eine mögliche Krebserkrankung zulässt, werden die daraus resultierenden Werte herangezogen, um über eine abschließende Diagnose zu bestimmen. Somit kommt es häufig zu einer Überdiagnose und Männer, die prinzipiell gesund sind, müssen sich einer schmerzhaften und unnötigen Behandlung unterziehen. Daher sollten Sie nur dann auf den PSA Test zurückgreifen, wenn bei Ihnen aufgrund Ihrer Krankheitsgeschichte oder der Krankenhistorie Ihrer Familie die erhöhte Gefahr einer Erkrankung an Prostatakrebs besteht.