Die Blase zu entleeren, ist ein vollkommen natürlicher Vorgang, über den Sie sich die meiste Zeit Ihres Lebens keinerlei Gedanken machen. Bis zu dem Tag, an dem Sie Probleme verspüren. Vielleicht kündigt sich eine Blasenentzündung durch ein starkes Brennen an, eventuell haben Sie stets das Gefühl einer vollen Blase, können sie aber nicht vollständig entleeren. Blasenfunktionsstörungen und Störungen innerhalb des Harntrakts stören Ihr Befinden eindringlich und schränken Ihre Lebensqualität deutlich ein. Wir zeigen Ihnen nachfolgend auf, welche Ursachen sich hinter einzelnen Symptomen verbergen können und welche Gegenmaßnahmen Ihnen zur Verfügung stehen.
Blasenfunktionsstörungen – das Leid im Badezimmer
Wie so häufig gibt es auch bei Problemen in Zusammenhang mit dem Wasserlassen diverse Ursachen. Zu den häufigsten Ursachen zählen:
- Infektionen der Harnwege,
- Prostataerkrankungen,
- Blasensteine.
Zu den Infektionen der Harnwege zählt die Blasenentzündung, eine Entzündung, an der überwiegend Frauen erkranken. Wie die Infektion hervorgerufen wird, ist unterschiedlich. So genügt es bei Infekt anfälligen Frauen bereits, mit feuchten oder kalten Füßen durch den Tag zu gehen. Vielfach wird die Infektion, die wahlweise die Harnwege, also die Harnleiter, oder aber die Blase selbst betrifft, von Viren, Bakterien, Parasiten oder sogar Pilzen ausgelöst. Obwohl die Blasenentzündung für Betroffene schmerzhaft und unangenehm ist, zählt sie zu den milden Erkrankungen, die oftmals sogar innerhalb einiger Tage von selbst abheilen. Treten die Infektionen jedoch häufiger auf, ist es ratsam, den Arzt zu konsultieren und zu überprüfen, ob nicht schwerwiegendere Gründe vorliegen. Gerade unbehandelte Pilzbefälle können die Blasenentzündung immer wieder neu anheizen, sodass niemals Ruhe einkehrt. Welche Ursache der Infektion jedoch auch zugrunde liegt, die Symptome bleiben stehst gleich:
- Brennen beim Wasserlassen,
- ständiger Harndrang,
- Blasenentleerungsstörungen (Tröpfchen statt Strahl),
- Unterleibsschmerzen,
- bei schweren Infektionen Fieber, Unwohlsein.
Leiden Sie während der Entzündung an Fieber, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Von Prostataerkrankungen sind nur Männer betroffen, dafür ist die Prostata beim Mann die häufigste Ursache für Probleme beim Wasserlassen.
Erkrankungen an der Prostata treten überwiegend in einem Alter ab vierzig Jahren auf und zählen zu den Erkrankungen, die, rechtzeitig behandelt, durchaus behoben werden können. Ein gemeinsames Symptom ist der ständige Harndrang. Sie müssen häufig auf die Toilette, verspüren ständig den Druck der Blase, können aber bis auf wenige Tröpfchen keine Urin absetzen. Hieß es früher, Sie als Mann müssen „die Zähne zusammenbeißen und durch“, dürfen, ja, sollten Sie sich heute mit dem Problem auseinandersetzen und Ihren Arzt konsultieren. Denn hinter Ihren Funktionsstörungen kann sich eine vergrößerte Prostata verbergen – oder aber, Prostatakrebs.
Im Alter vergrößert sich die Prostata und drückt unweigerlich auf die Harnröhre. Da die Harnröhre zusammengepresst wird, müssen Sie einen größeren Druck aufbringen, um Urin abzusetzen. Problematisch ist, dass Sie die Blase nicht vollständig entleeren können und Sie somit ständig auf Toilette müssen. Die Symptomatik der Harnleiterverengung durch eine vergrößerte Prostata beginnen unauffällig. Anfangs spüren Sie nichts, nach und nach stellen Sie fest, dass der Harnstrahl schwächer wird. Da Sie Ihre Blase nicht mehr vollständig entleeren können, steigert die Gefahr einer Entzündung der Blase oder der Nieren. Vorangeschrittener Prostatakrebs ruft ebenfalls diese Symptome hervor, weshalb Sie bei andauernden Problemen bereits einen Arzt aufsuchen sollten. Kommen noch Schmerzen oder gar Blut im Urin hinzu, können dies Zeichen sein, dass der Tumor bereits eine bemerkenswerte Größe erreicht hat. Selbst, wenn es sich bei der Vergrößerung nicht um einen bösartigen Tumor handelt, kann einzig die Entfernung der Prostata Ihr Leid mildern. Im frühen Stadium hingegen lassen sich überwiegenden Symptome noch medikamentös und mit Sport beheben. Die Symptome von Prostataproblemen im Überblick:
- Abschwächung des Urinstrahls,
- überaktive Blase – häufiger Harndrang,
- Blasenentleerungsstörungen – die Blase leert sich nicht vollständig,
- tröpfchenweiser Urinabsatz.
Blasensteine betreffen Männer und Frauen. Die Steine bilden sich aus Substanzen, die für gewöhnlich mit dem Urin ausgeschieden werden sollen. Entleert sich Ihre Blase nicht vollständig oder überwiegen die Substanzen, lagern sie sich in der Blase ab und bilden Kristalle aus. Diese formen sich nach und nach zu Harnsteinen – die wahlweise in der Blase verbleiben oder schmerzhaft in den Harnleiter dringen. Vielfach sind Blasensteine bei Männern eine Begleiterscheinung von Prostataerkrankungen. Aber auch Harnröhrenverengungen, ein verengter Blasenausgang oder eine Ausstülpung der Blasenwand dienen als Ursache für Blasensteine. In vielen Fällen stammen die Blasensteine ursprünglich aus den Nieren, von wo sie langsam in die Blase wanderten und nicht mehr gelöst werden können. Die Symptome bei Blasensteinen sind:
- Gereizte Harnblase,
- Beschwerden beim Wasserlassen,
- unterbrochener Harnfluss,
- Unterleibsschmerzen,
- Harnabsatz in kleinen Mengen.
Ob Sie an Blasensteinen leiden, kann nur Ihr Arzt feststellen. Einen ersten Aufschluss gibt eine Ultraschalluntersuchung, in deren Rahmen die Lage und die Größe der Steine aufgedeckt werden kann. Eine Analyse Ihres Urins gibt zudem Aufschluss, ob sich die Zusammensetzung des Harns verändert hat und das Milieu der Blase nicht mehr stimmt. Je nach Feststellung kann nun eine Blasenspiegelung herangezogen werden.
So lange die während der Untersuchung festgestellten Steine noch klein sind, wird Ihnen Ihr Arzt wahrscheinlich raten, nichts zu unternehmen und Ihren Flüssigkeitskonsum zu steigern. Kleine Steine können Sie so eventuell mit dem Urin ausspülen. Muskelentspannende Medikamente unterstützen den Prozess. Eine andere Behandlungsmöglichkeit ist, mittels speziellen Medikamenten direkt auf die Harnsteine einzuwirken und diese aufzulösen. Hilft dies alles nichts, ist eine Operation unumgänglich.
Vorbeugend können Sie den Blasensteinen durch eine hohe Flüssigkeitsaufnahme entgegenwirken. Trinken Sie mindestens zwei Liter am Tag und achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung.