Als älteste Methode zur Korrektur einer Fehlsichtigkeit per Laser (erster Einsatz 1987) bildete die Photorefraktive Keratektomie einst die Grundlage für jegliche modernen Augenlaserverfahren. Die Technik der Hornhautreduzierung zur Verbesserung der Sehfähigkeit verdanken Methoden wie LASEK, LASIK oder Femto-LASIK also der PRK Methode. Marginale Unterschiede bestehen jedoch zwischen PRK und LASIK bzw. deren Art der Freilegung der Hornhautschicht. Beim PRK Verfahren geschieht dies durch eine vollständige Entfernung der Gewebeschicht über dem zu behandelnden Hornhautareal in einem Durchmesser von 8 bis 10 mm. Erst nach dieser Ablösung kommt es zu einer Refraktion der Hornschicht. Da die abgetrennte Hornhautepithel nach Vollendung der Behandlung nicht wiederverwendet wird, spricht man bei der PRK von einem Oberflächenverfahren.
Vorteile der Operationsmethode
- bessere Einsatzmöglichkeiten: Weil die vollständige Abtragung des Epithelgewebes bereits einen Teil der Sehkorrektur bedeutet, muss die Hornhaut nur geringfügig abgetragen werden. Aus diesem Grund ist die Methode auch für Patienten mit dünneren Hornhautschichten oder extremen Sehschwächen geeignet.
- problemlose Abheilung: Durch die unterstützende Funktion einer Schutzkontaktlinse gestaltet sich die Abheilungsphase wesentlich unkomplizierter. Auch eventuelle Nachkorrekturen lassen sich beim PRK Verfahren problemlos bewerkstelligen.
- niedrige Kosten: Mit knapp 800 € pro Auge ist eine PRK Operation relativ erschwinglich.
- kein Schnitt- und Stabilitätsrisiko: Da es keinen Flapschnitt gibt, bleiben auch Schnittfehler und -komplikationen aus. Darüber hinaus gibt es keine Destabilisierung der Hornhaut durch eine zu tiefgreifende Abschabung.
- keine Sichteinschränkung bei Nacht: Anders als bei dem LASIK Verfahren wirkt sich der Behandlungserfolg einer PRK auch auf die Nachtsicht aus. Die Erweiterung der Pupillen bei Dunkelheit oder Dämmerlicht bedeutet demnach nur selten eine Sichteinschränkung für den Patienten. Eine Langzeitstudie zu diesem Thema bezifferte die Anzahl derer, die trotz PRK über Nachtsichtprobleme klagten, mit etwa 12 %.
Operationsvoraussetzungen
Neben Abweichungen zum LASIK Verfahren im Bereich des Operationsvorgangs gibt es bei der PRK Methode auch andere Grenzwerte. Ihre Anwendbarkeit umfasst dabei
- Kurzsichtigkeiten zwischen -2 und -6 Dioptrien
- Weitsichtigkeiten bis +4 Dioptrien
- Hornhautverkrümmungen bis 5 Dioptrien
Mögen LASIK und PRK in Vorgehensweise und Anwendungsmöglichkeiten aber auch stark voneinander unterscheiden, sind ihnen doch zumindest die Ausschlusskriterien gemeinsam. Von einer Behandlung ist also abzusehen, wenn
- die Hornhautdichte trotz erweiterter Anwendungsmöglichkeiten zu dünn ist,
- Allgemein- bzw. Augenerkrankungen einen Eingriff unmöglich machen,
- eine Schwangerschaft für die Fehlsichtigkeit verantwortlich ist oder
- die Sehschwäche sich laufend verschlechtert und somit instabil ist.
Nachteile und Risiken
Themenwelt: Augenlasern
- Wurde das Hornhautepithel erst einmal entfernt, kann es nicht wieder eingesetzt werden. Das PRK Verfahren ist demnach irreversibel mit einem dauerhaften Gewebeverlust an einer mehr als empfindlichen Körperstelle verbunden
- Schmerzen aufgrund der Epithelentfernung sind ebenfalls üblich und können den Patienten noch Tage nach der OP begleiten. Wie stark die ‚Nachwehen‘ einer PRK Behandlung tatsächlich sind, lässt sich im Voraus aber nicht sagen. Die Einnahme von Schmerz lindernden Medikamenten ist jedoch meist kaum zu vermeiden.
- Der Heilungsprozess ist langwierig, da es sich um eine großflächige Wunde innerhalb des Auges handelt. Des Weiteren kann dieser Umstand bei Komplikationen während der Wundheilung zur Bildung von Narben führen.
- Die Gefahr einer schlechten Verheilung macht ein aufwändiges Schutzprogramm notwendig. Schutzkontaktlinsen müssen regelmäßig gereinigt und ausgewechselt werden, wobei Fehler in richtigen Aufbewahrung oder mangelnde Hygiene schnell zu einem Risiko werden, das die Sehkraft weiter verschlechtern, wenn nicht sogar für immer zerstören kann.
- Ein unbeschwertes Nachgehen der privaten Tätigkeiten ist bei dieser Art der Fehlsichtigkeitskorrektur kaum möglich. Vielmehr ist der Patient in den ersten Tagen grundsätzlich auf fremde Hilfe angewiesen. Längere Klinikaufenthalte sind deshalb nicht ausgeschlossen.
- Die individuelle Dioptriezahl entscheidet größtenteils über den Gesamterfolg und die Risiken. So klagen Menschen mit einer Kurzsichtigkeit von -6 Dioptrie oder mehr beispielsweise wesentlich öfter über bleibende Narben durch eine PRK Operation und müssen daher auch öfter mit Nachbehandlungen rechnen.