Eine private Krankenversicherung bietet vermeintlich viele Vorteile. Sie sieht höhere Leistungen vor als die Kassen, Einzelzimmer und Chefarztbehandlung bei Klinikaufenthalten und Privatversicherte erhalten meist deutlich früher Facharzttermine als Kassenpatienten. Doch ist die private Krankenversicherung nicht für jeden sinnvoll, wie dieser Artikel zeigt.
Private Krankenversicherung: Für diese Personen ist sie sinnvoll
Es gibt einige Personengruppen, für die eine private Krankenversicherung in den meisten Fällen sinnvoll ist. Dazu gehören beispielsweise Beamte. Denn sie erhalten von ihrem Dienstherrn Beihilfe und müssen lediglich die Restkosten versichern. Daher können sie sich besonders günstig privat absichern. Doch unter Umständen kann auch für diese Personengruppe die GKV ratsamer sein. Beispielsweise wenn Angehörige beitragsfrei über die Familienversicherung abgesichert werden sollen. Da die Umstände immer individuell sind, empfiehlt es sich, nur eine PKV für Beamte mit Beratung abzuschließen.
Selbstständige und Arbeitnehmer, deren Gehalt über der Beitragsbemessungsgrenze liegt, können zwischen der GKV und der PKV wählen. Auch hier ist abhängig von den beruflichen und privaten Zukunftsplänen sowie der finanziellen Situation zu entscheiden, welche Absicherung sinnvoller ist. Grundsätzlich lässt sich die private Krankenversicherung für folgende Personen empfehlen:
- Personen unter 40 Jahren
Mit zunehmendem Alter steigt der Beitrag für die private Krankenversicherung. Daher ist es wichtig, in jungen Jahren Altersrückstellungen zu bilden, welche die Prämie stabil halten. Personen über 40 Jahren können meist nicht mehr ausreichend Rückstellung bilden, weshalb ihr Beitrag in der Zukunft teuer wird.
- Gesunde Personen
Schwere Erkrankungen und Leiden wirken sich auf den Versicherungsschutz aus. So kann die Gesellschaft bei Vorerkrankungen den Antrag ablehnen oder einen Risikozuschlag verlangen. Sofern der Antrag abgelehnt wird, bleibt den Betroffenen nur der Basistarif. Und dessen Leistungen entsprechen dem Umfang der gesetzlichen Krankenversicherung.
- Personen mit gutem Gehalt oder Vermögen
Die PKV müssen sich Versicherte langfristig leisten können. Da die Beiträge nicht vom Einkommen abhängig sind, steigen diese mit zunehmendem Alter im Regelfall an. Wer in zehn bis 20 Jahren deutlich weniger verdient und kein Vermögen hat, kann sich unter Umständen die Prämie nicht mehr leisten. In diesem Fall bleibt nur ein Wechsel in einen günstigeren, meist leistungsreduzierten Tarif oder in den Basistarif.
Für diese Personen ist die PKV nicht sinnvoll
Allgemeinübergreifend lässt sich nicht sagen, für wen die PKV nicht sinnvoll ist, denn die Vor- und Nachteile sind immer individuell zu betrachten. Allerdings gibt es auch hierbei einige Personengruppen, denen meist zur gesetzlichen Krankenversicherung geraten wird. Dazu gehören beispielsweise Personen, die in riskanten Berufen arbeiten. Denn sie müssen einen sehr hohen Beitrag für die private Absicherung aufbringen. Auch wenn eine Familie geplant ist, muss kalkuliert werden. Denn bei der PKV müssen Kinder mit eigenem Beitrag versichert werden. In der gesetzlichen Krankenversicherung hingegen sind diese über die Familienversicherung bis zum Ende ihrer Ausbildung beitragsfrei versichert.