Die Krankenkasse DAK Gesundheit warnt in einer aktuellen Pressemeldung vor den Auswirkungen, die die Einnahme bestimmter Schlaf- und Beruhigungsmittel hat. Der Grund: 280.000 Versicherte der Kasse haben im Jahr 2012 zu entsprechenden Medikamenten gegriffen. Laut DAK Gesundheit stammte ein Viertel der betroffenen Mitglieder aus der Altersgruppe der 20- bis 40-Jährigen.
Speziell Benzodiazepine und Arzneimittel wie Zopiclon oder Zolpidem (sogenannte Z-Substanzen) werden im Zusammenhang mit Angst- und Schlafstörungen behandelt. Allerdings birgt eine solche Medikation ein gewisses Suchtpotenzial. Kritisch sieht die Krankenkasse deshalb nicht nur den hohen Anteil junger Mitglieder unter den betroffenen Patienten. Sorge bereitet der DAK Gesundheit eine Verschreibungsdauer von bis zu einem Monat oder länger.
Gerade die längerfristige Einnahme rezeptpflichtiger Schlaf- und Beruhigungsmittel bringt nach Ansicht von Experten ein erhebliches Risikopotenzial mit sich. Auf der einen Seite steigt die Suchtgefährdung der Patienten durch den andauernden Griff zu Beruhigungsmitteln. Gleichzeitig wird deren Einnahme mitunter durch Nebenwirkungen begleitet, die zu einer erhöhten Unfallgefahr führen.
Krankenkasse sieht Zusammenhang mit beruflichem Stress
Für die DAK Gesundheit gibt es eine Erklärung, warum viele junge Menschen zu verschreibungspflichtigen Beruhigungsmitteln greifen. Wahrscheinliche Ursache, so die Kasse, sei der berufliche Stress. Die Einnahme der Mittel zur Bewältigung des Leistungsdrucks ist allerdings der falsche Weg – und kann in die Tablettensucht führen. An Ärzte richtet die DAK Gesundheit daher den Appell, Indikationen intensiv zu prüfen und die Einnahme der Mittel genau zu überwachen.
Beruhigungsmittel mit erheblichen Nebenwirkungen
Für ältere Patienten gibt die Krankenkasse ebenfalls keine Entwarnung. Es steige durch die Einnahme der Präparate nicht nur das Risiko schwerer Stürze mit entsprechenden Folgeschäden. Vielmehr geht von der Kombination verschiedener Arzneimittel, wie sie in dieser Versichertengruppe oft anzutreffen sind, ein gewisses Risikopotenzial aus. Schlaf- und Beruhigungsmittel können mit Medikamenten (z. B. Herz-Kreislauf-Präparaten) so reagieren, dass sich die Nebenwirkungen verstärken.