Teflon beschichtetes Kochgeschirr blickt mittlerweile auf eine ca. 50 Jahre alte Küchengeschichte zurück. Als Profis im Bereich Kochen wissen insbesondere Chefköche und Fachpersonal aus dem Gastronomiesektor die praktische Topf- und Pfannenbeschichtung zu schätzen, da sie angebranntes und festgeklebtes Essen nahezu unmöglich macht. Darüber hinaus ermöglicht Teflon eine erleichterte Reinigung – ein deutlicher Pluspunkt in einem Metier, in dem äußerst viel Schmutzgeschirr anfällt und hoher Zeitdruck bei der Zubereitung unterschiedlicher Speisen herrscht. Bei all den positiven Vorzügen werden jedoch auch immer wieder die möglichen Gesundheitsschäden heiß diskutiert, die unter Umständen von Teflonbeschichtungen ausgehen können. Welche Umstände genau diese gesundheitlichen Bedenken verursachen, soll im Folgenden genauer erörtert werden.
Langlebige Schadstoffe und ihre Auswirkung auf die Gesundheit
Das Wort Teflon an sich bezeichnet in der Chemie das Kunststoffpolymer Polytetrafluorethylen (PTFE), das aus Fluor und Kohlenstoff besteht. Namentlich eingetragen wurde der handelsübliche Name von der Firma DuPont, einem US-amerikanischen Chemiekonzern, der 1802 als Sprengstoffunternehmen gegründet wurde. Im Laufe der Firmengeschichte übte sich DuPont noch in weiteren Themengebieten der Chemie-, Energie- und Materialproduktion und ist heute einer der größten chemischen Konzerne weltweit. Von Landwirtschaft, Ernährung, Gesundheit über Elektronik und Textilien bis hin zum Baugewerbe sind DuPont-Erzeugnisse mittlerweile in allen Bereichen zu finden – auch im Gastronomiebereich. Die auf chemischen Fabrikaten basierende Erfolgsgeschichte ist es allerdings auch, die in Bezug auf Teflon Gesundheits- und Umweltschutzorganisationen auf den Plan ruft. Zu Recht, denn Teflon gehört zu den sogenannten Fluorpolymeren, einer speziellen Gruppe von chemischen Verbindungen, für deren industrielle Herstellung Perfluoroctansäure (PFOA) benötigt wird.
Die synthetisch hergestellte Perfluoroctansäure zählt zu den perfluorierten Tensiden (PFT), einer Reihe von langlebigen organischen Schadstoffen, die von der Natur nicht abgebaut werden können. Sie finden innerhalb der Chemie basierten Industrien auf allerlei Gebieten Anwendung, so zum Beispiel in
- Der Foto- und Papierindustrie (Herstellung von schmutz- bzw. wasserabweisenden Oberflächen)
- Der Galvanotechnik (Metallverarbeitung)
- Der Luftfahrttechnik (Objektbeschichtungen)
- Der Textilindustrie (Herstellung von Outdoor Kleidung)
Die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten von Perfluoroctansäure täuschen allerdings oftmals über die Gefahr hinweg, dass die Tenside seit Jahren im dringenden Verdacht stehen, gesundheitsschädlich zu sein. Bereits 2006 wurden Vorwürfe seitens Greenpeace laut, die auf die gesundheitlichen Risiken der Substanzen hinwiesen. Für ihre Studie „Vorsicht Pommes: heiß, fettig und giftig“ untersuchte die Organisation Pommes Frites aus mehreren deutschen Städten und fand in allen Proben bedenkliche Rückstände der gefährlichen Tenside, welchen unter anderem Langzeitschädigungen des Genmaterials, sowie krebserregende Eigenschaften nachgesagt werden. Im selben Jahr machte Greenpeace auch auf den gefährlich hohen PFT Gehalt des bayerischen Flusses Alz aufmerksam, der durch Abwasser aus dem nahe gelegenen Industriepark Gendorf hochgradig mit Chemikalien belastet ist. Auch das Umweltbundesamt konnte die gen- und biotoxischen Gefahren von PFT in seiner damaligen Stellungnahme nicht völlig ausschließen, was beweist, dass perfluorierte Substanzen, wie sie auch in Teflon vorkommen, buchstäblich mit Vorsicht zu genießen sind.
Was am Image der Teflonpfanne kratzt
Was das im Teflon enthaltene Polytetrafluorethylen für Verbraucher so gefährlich macht, sind in erster Linie die hohen Kochtemperaturen. Das Ergebnis ist Forschern der Environmental Working Group (EWG) zu verdanken, die entgegen Aussagen seitens DuPont herausfanden, dass die polymere Beschichtung Temperaturen bis zu 260 °C keineswegs problemlos und ohne giftige Dämpfe abzusondern übersteht. Tatsächlich sonderte das Teflon schon ab einer konstanten Hitzezufuhr von 237 °C toxische Partikel ab und brauchte für diese Reaktion nicht mehr als zwei bis fünf Minuten. Was diese Ausdünstung des Kochgeschirrs anrichten kann ist dabei höchst alarmierend:
- Organschäden bei Mensch und Tier:
Da die im Teflon enthaltenen Giftstoffe von Natur und Körper nicht abgebaut werden können, lagern sie sich dauerhaft in den Organen ab und verursachen dort eine schleichende Vergiftung des gesamten Organismus. Die toxische Auswirkung kann sowohl bei Tieren, als auch bei Menschen das Risiko einer Tumorbildung erhöhen, die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen oder das Immunsystem und die Fortpflanzungsorgane schädigen.
- erhöhte Sterberate bei Tieren:
Insbesondere im Haus gehaltene Ziervögel, wie etwa Kanarienvögel sind die ersten, die das gesundheitliche Risiko zu spüren bekommen, welches von PTFE-Dämpfen ausgeht. Da ihr sensibler Organismus, insbesondere die Atmungsorgane, äußerst empfindlich auf Schadstoffe reagieren, können eine PTFE-Vergiftung binnen kürzester Zeit tödliche Folgen für die gefiederten Freunde haben. Ähnliche Auswirkungen wurden von Greenpeace auch am Fischbestand in der Alz beobachtet.
- Missbildungen bei Neugeborenen:
Ähnlich wie radioaktive Strahlung wirkt sich erwiesenermaßen auch PTFE höchst gefährlich auf das Erbmaterial aus. Eine 1981 firmenintern durchgeführte Studie, die belegte, dass Kinder von DuPont Mitarbeiterinnen, die mit Perfluoroctansäure in Kontakt kamen, eine erhöhte Missbildungsrate aufwiesen, wurde von dem Konzern jedoch verschwiegen.
Ein giftiges Fazit
Angesichts all dieser Risiken und der Tatsache, dass in Amerika bereits 95 % der Bevölkerung erhöhte PTFE-Werte in ihrem Blut tragen, scheint Teflon beschichtetes Kochgeschirr nicht wirklich die beste Wahl zu sein. Ziehen Sie Ihre eigene und die Gesundheit Ihrer Kinder deshalb dem unkomplizierten Kochen vor und greifen Sie auf herkömmliche Pfannen und Töpfe zurück. Sollten Sie dennoch Teflonpfannen verwenden, achten Sie auf jeden Fall darauf, dass das Material nicht überhitzt und die Hitzezufuhr nicht über 237 °C liegt.