Donnerstag, November 21, 2024

Osteoporose

Osteoporose – Ratgeber und Infos zum Knochenschwund


 

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Eine der wohl schlimmsten, körperlichen Begleiterscheinungen des Alters ist der zunehmende Knochenschwund. Er geht mit einer Vielzahl an schmerzhaften Symptomen, wie Rückenschmerzen oder Knochenbrüchen einher und deutet nicht selten auf eine Mangelerscheinung hin. Dabei ist die reduzierte Knochengesundheit längst kein Einzelfall. Gut 8 Millionen Menschen, die meisten davon älter als 50 Jahre leiden unter der tückischen Stoffwechselerkrankung Osteoporose, welche auf einen Rückgang der Knochendichte zurück zu führen ist.

Insbesondere für Frauen, die ca. 83 Prozent aller Osteoporose Patienten stellen, ist die Substanzverringerung ihrer Knochen ein herbes Problem. Doch auch jüngere Menschen können unabhängig von ihrem Lebensalter durch Knochenschwund gefährdet sein.

Ursachen für Osteoporose

Osteoporose vorbeugen
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Unterschieden werden muss bei der Suche nach den Ursachen für Knochenschwund zwischen zwei Arten der Grunderkrankung. Die primäre Osteoporose stellt mit etwa 95 Prozent die häufigste Form der Krankheit dar und tritt für gewöhnlich entweder als Folge der weiblichen Menopause (postmenopausale Osteoporose) oder im Zuge des körperlichen Alterungsprozesses (senile Osteoporose) auf.

Als Auslöser für eine sekundäre Osteoporose gelten hingegen meist Vorerkrankungen, die nicht immer vom Patientenalter abhängig sein müssen. Allerdings ist diese Form der Osteoporose mit einer Auftretenswahrscheinlichkeit von 5 Prozent eher selten.

Hier ein kleiner Überblick über mögliche Ursachen und Risikofaktoren für verminderte Knochendichte:

 

natürliche Alterung der Knochen: Der menschliche Körper und dessen struktureller Aufbau folgen einem festen Zeitplan. Bis zum 30. bis 40. Lebensjahr stellt die Erneuerung von Zellen und Knochen kein Problem dar. Danach beginnt der Organismus jedoch vermehrt abzubauen. Auch das Knochengerüst unterliegt diesem natürlichen Alterungsprozess, weshalb sich das Risiko, an primärer Osteoporose zu erkranken, in der zweiten Lebenshälfte deutlich erhöht.

hormonelle Veränderungen: Für den Knochenaufbau verantwortlich sind neben Nährstoffen wie Kalzium auch bestimmte Hormone. Gerade das weibliche Sexualhormon Östrogen bzw. dessen Rückgang nach der Menopause (den Wechseljahren) wirkt sich enorm auf die Stabilität der Knochen aus. Des Weiteren können Hormontherapien (bspw. zur Behandlung einer Krebserkrankung) Osteoporose verursachen und gelten somit als Risikofaktoren.

Bewegungsmangel: Bis zu einem gewissen Punkt lässt sich die Festigkeit der Knochen durch moderate Belastung ausbilden. Sport und tägliche Bewegungseinheiten steigern somit die Knochendichte, wohingegen zu wenig körperliche Aktivität die Knochen buchstäblich ‚verweichlichen‘ lässt. Eine verminderte Knochensubstanz ist bei mangelhafter Bewegung darum nicht selten und auch Knochenbrüche kommen dann vermehrt vor.

Nährstoffmangel: Wie bereits erwähnt, ist Kalzium ein wichtiger Aufbaustoff für kräftige Knochen. Wird es dem Körper nur unzureichend zugeführt, beeinträchtigt dies den Erhalt der Knochendichte und ebnet häufigen Frakturen schnell den weg. Darüber hinaus kann auch ein Mangel an Magnesium, Bor und Flur die Stabilität der Knochen gefährden.

Sonnenmangel: Mediziner fanden in den letzten Jahren heraus, dass Vitamin D Mangel einen frühzeitigen Knochenschwund begünstigen kann. Vor allem in sonnenarmen Gegenden, zu welchen leider auch Deutschland gehört, kann der Vitalstoff oftmals nicht ausreichend durch entsprechende UV-Einstrahlung produziert werden. Sonnenmangel ist deshalb möglicherweise eine der wichtigsten Ursachen dafür, dass das Risiko an Osteoporose zu erkranken, in mittel- und nordeuropäischen Ländern höher ist als in sonnenstärkeren Regionen der Welt.

genetische Faktoren: In manchen Fällen kann das Risiko, an Knochenschwund zu erkranken, auch erblich bedingte Ursachen haben. Leiden Patienten beispielsweise unter genetischen Hormon- oder Stoffwechselstörungen, so ist ein unzureichender Aufbau der Knochendichte nicht ungewöhnlich. Gleiches gilt für Erbkrankheiten wie der Glasknochenkrankheit (Osteogenesis imperfecta), welche sich schon in jungen Jahren durch sekundäre Osteoporose bemerkbar macht und mit einem vermehrten Auftreten von Knochenbrüchen in Verbindung steht.

Vorerkrankungen und Medikamente: In Bezug auf sekundäre Osteoporose spielen neben genetischen Risikofaktoren auch medikamentöse Behandlungen und organische Fehlfunktionen aufgrund einer bereits bestehenden Krankheit eine wichtige Rolle. So können bestimmte Entzündungen der Muskeln oder Knochen (z.B. Rheuma) während dem Krankheitsverlauf bleibende Schäden an der Knochensubstanz hervorrufen. Ebenso sind gestörte Drüsen-, Magen- und Nierenfunktionen als Ursachen für einen Knochenschwund denkbar. Als Auslöser im Bereich der Arzneimittel kommen Antiepileptika, Kortison und ein übermäßiger Gebrauch von Abführmitteln in Frage.

 

Symptome

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Osteoporose gilt ab einem bestimmten Stadium als besonders schmerzhaft, denn je geringer die Knochendichte, desto höher ist die Gefahr, durch geringste Belastungen Frakturen in der Knochensubstanz auszulösen. Diese können sich durch Schmerzen im Rückenbereich, den Knien und Beinen oder gar durch unerwartete Knochenbrüche äußern.

Leider verläuft der Knochenschwund gerade in den ersten Stadien eher schleichend und ohne nennenswerte Symptomatik. Aus diesem Grund ist es wichtig, Ursachen und Risikofaktoren, die zur Entstehung von Osteoporose führen, so früh wie möglich zu erkennen und ggf. zu beheben.

Symptome bei Osteoporose im Überblick:

  • Schwindende Knochendichte bringt Knochenbrüche mit sich
  • Zusätzlich Schmerzen im Rücken, den Knien und den Beinen

Diagnose

Gemäß der Krankheitsdefinition der Weltgesundheitsorganisation WHO liegt eine gesundheitsschädigende Abnahme der Knochendichte immer dann vor, wenn deren Mineralwert, auch T-Wert genannt, um mindestens 2,5 Einheiten vom Normalwert der entsprechenden Altersgruppe abweicht. Bei einer Diagnose wird daher zunächst versucht, den Grad der vorliegenden Osteoporose anhand des knocheneigenen Mineralgehalts zu ermitteln. Die einzelnen Stadien unterteilen sich wie folgt:

  • Grad 0 – Liegt der T-Wert um ca. 1 bis 2,5 unter dem geltenden Normalwert, so spricht man von einer Osteopenie, der Vorstufe zur Osteoporose.
  • Grad 1 – Die tatsächliche Osteoporose setzt ein, wenn der Mineralmangel 2,5 Werteinheiten deutlich übersteigt.
  • Grad 2 – Sollte der T-Wert zusätzlich zu seiner Abweichung von mehr als 2,5 Einheiten mit kleineren Frakturen der Knochen oder der Wirbelkörper einhergehen, so handelt es sich um eine manifeste Osteoporose.
  • Grad 3 – Das Endstadium von Knochenschwund und somit eine fortgeschrittene Osteoporose ist erreicht, wenn der Mineralgehalt um 2,5 Werteinheiten oder mehr unter dem Durchschnitt liegt und Knochen bzw. Wirbelkörper multiple Frakturen aufweisen.

Eine Diagnose zur Feststellung von Osteoporose lässt sich heutzutage auf verschiedene Art und Weise durchführen. So ist es mittels Anamnese oder einer eingehenden Untersuchung beispielsweise möglich, angehenden Knochenschwund frühzeitig zu entdecken. Wichtig sind hierbei detaillierte Auskünfte des Patienten bezüglich etwaiger Risikofaktoren, die einen gestörten Knochenaufbau begünstigen.

Als noch zuverlässigere Diagnosemöglichkeiten erwiesen sich bislang Methoden zur technischen Erfassung der Knochenbeschaffenheit. Zum einen stehen diesbezüglich Urinproben in Form von Biomarkern zur Verfügung. Zum anderen können Röntgenaufnahmen und spezielle Verfahren zur Messung der Knochendichte eingesetzt werden.

Therapie & Vorsorge

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Egal ob es um die Behandlung einer bereits bestehenden Osteoporoseerkrankung oder um die Vorbeugung geht – den wichtigsten Beitrag müssen betroffene Patienten und Risikogruppen selbst leisten. Zwar gibt es eine Reihe an Medikamenten zur Therapie gegen Osteoporose, welche den Knochenabbau zusätzlich hemmen, gezielte Bewegungsprogramme und eine bewusste Ernährung bilden dennoch die Basis für den Erhalt der Knochengesundheit. Hier einige nützliche Tipps:

  • Um Osteoporose durch Sport entgegen zu wirken oder vorzubeugen, ist es wichtig, eine sportliche Aktivität zu wählen, die den Bewegungsapparat schont anstatt ihn zu strapazieren. Joggen es demnach nicht unbedingt die beste Wahl, da die Lauferschütterungen Knochen und Gelenke auf Dauer stark in Mitleidenschaft ziehen. Wählen Sie also lieber sanfte Sportarten wie Walking, Schwimmen oder Fahrradfahren.
  • Wenn Sie wissen möchten, wie oft Sie sich sportlich betätigen sollten, um eine Osteoporose erfolgreich zu therapieren oder zu verhindern, kann ein Gespräch mit Ihrem Arzt sinnvoll sein. Zwei Trainingseinheiten von jeweils 30 Minuten pro Woche sind normalerweise völlig ausreichend.
  • Verbinden Sie ihre Bewegungseinheiten ruhig mit dem Tanken von Sonnenstrahlen zum Vitamin D Aufbau. Alternativ können Sie auf Vitamin D reiche Lebensmittel wie Fisch und Milchprodukte zurückgreifen, sofern die Jahreszeit eine ausreichende Vitamin D Versorgung des Körpers via Lichteinstrahlung nicht zulässt.
  • Achten Sie auf eine angemessene Mineral- und Nährstoffzufuhr. Vor allem Kalzium und Magnesium sollten in Ihrer Ernährung auf keinen Fall zu kurz kommen, wenn Sie nährstoffbedingten Ursachen für Osteoporose erfolgreich vorbeugen möchten. Als besonders kalziumhaltige Nahrung gelten Broccoli, Spinat, Joghurt und Käse.