Die Ohren sind neben der Nase und den Augen ein prägendes Merkmal des äußeren Erscheinungsbilds. Stehen sie zu sehr ab, wirkt sich dies stark auf die Ästhetik der Betroffenen aus. Viele Menschen leiden an den sogenannten Segelohren, weshalb die plastische Chirurgie sich in diesem Bereich in den vergangenen Jahren stark weiterentwickelt hat. Doch Ohren können nicht nur abstehen, sondern sich auch aufgrund ihrer Größe von den Gesichtsproportionen abheben oder die Ohrläppchen entsprechen nicht dem eigenen Schönheitsideal einer Person. Heutzutage gibt es wenig belastende und schnelle Möglichkeiten, eine Ohrenkorrektur vorzunehmen. Welche das sind, zeigen wir hier.
Was ist eine Ohrenkorrektur?
Die Ohren zählen zu den herausstechenden Gesichtsmerkmalen. Stehen sie zu sehr ab, sind sie zu groß oder die Ohrläppchen werden als unästhetisch betrachtet, rücken diese für den Betroffenen stark in das Blickfeld. Vor allem Kinder sind häufig Spott ausgesetzt, wenn sie unter den weitverbreiteten Segelohren leiden.
Im Rahmen einer Ohrenkorrektur wird das ästhetische Erscheinungsbild der Ohren an das Schönheitsideal des Patienten angepasst. Die Gesichtsmerkmale können verkleinert oder näher an den Kopf angelegt werden. Auch die Ohrläppchen lassen sich bei einem operativen Eingriff entsprechend korrigieren. Ziel des Verfahrens ist, die für den Betroffenen als Makel angesehenen Problemzonen zu behandeln und sein Selbstbewusstsein nachhaltig zu verbessern.
Für wen eignet sich eine Ohrenkorrektur?
Grundsätzlich kann sich jede erwachsene Person einer Ohrenkorrektur unterziehen, wenn sie mit ihrem optischen Erscheinungsbild unzufrieden ist. Unter Umständen können allerdings verschiedene Erkrankungen eine Operation nicht möglich machen, wenn dadurch für den Patienten ein zu hohes Komplikationsrisiko besteht. Davon betroffen sind beispielsweise Personen mit einer Autoimmunerkrankung. Bei ihnen kann die Wundheilung stark beeinträchtigt sein und das Risiko für Komplikationen steigt maßgeblich.
Unter der Bevölkerung sind Segelohren ein weitreichendes Problem. Gerade Kinder leiden unter diesem Erscheinungsbild und sind in der Schule oder beim Sport immer wieder Spott ausgesetzt. Aus diesem Grund fragen viele Eltern eine kosmetische Ohrenkorrektur nach. Der Eingriff kann bei Kindern ab sechs Jahren vorgenommen werden, sobald das Wachstum des Knorpelgewebes angeschlossen ist.
Wie läuft eine Ohrenkorrektur ab?
Es gibt verschiedene Behandlungen, welche unter dem Gesamtbegriff „Ohrenkorrektur“ zusammengeführt werden. Am häufigsten kommt es zum Anlegen der Ohren, wenn diese zu stark vom Körper abstehen. Doch auch eine Verkleinerung wie auch Vergrößerung oder die Korrektur der Ohrläppchen ist bei plastischen Chirurgen sehr gefragt. In vielen Fällen werden die Eingriffe unter örtlicher Betäubung vorgenommen und dauern eine bis zwei Stunden. Eine Ausnahme besteht bei Kindern: Bei ihnen wird das Verfahren in der Regel unter Vollnarkose durchgeführt.
Anlegen von Ohren
In dem meisten Fällen wird das Anlegen der Ohren mit der sogenannten Fadenmethode durchgeführt. Dafür macht der Arzt einen Schnitt an der Rückseite des Ohrs, hin zum Hinterkopf. Er entfernt dort einen Teil des Ohrknorpels und Hautgewebe. So kann er das Ohr entsprechend ausrichten und an die Körperproportionen anpassen.
Durch das Vernähen mit einer speziellen Naht richtet sich das Gewebe aus und die Ohren werden in Position gehalten. Die kosmetischen Fäden werden erst nach sieben bis zehn Tagen gezogen, um das richtige Anwachsen der Ohren zu gewährleisten. Mit einem speziellen Druckverband, den der Patient etwa eine Woche trägt, wird der Druck auf das Gewebe minimiert und ein Abknicken vermieden.
Ohrenverkleinerung
Bei einer Ohrenverkleinerung muss der Arzt entlang der Oberkante der Ohrmuschel einen Hautschnitt machen. Er trennt die Haut vom darunterliegenden Gewebe vorsichtig ab und entfernt einen Teil des Knorpels. Überschüssige Haut entlang der Ohrmuschel und an der Ohrenrückseite wird entfernt und die neue Form den Gesichtsproportionen angepasst.
Anschließend werden die Hautstücke wieder zusammengenäht, womit das Ohr schmäler wird. Der Arzt wendet bei diesem Eingriff eine spezielle plastische Vernähtechnik an, um das Erscheinungsbild durch die Narbenbildung nicht zu beeinflussen.
Da dieser Eingriff bis zu drei Stunden dauern kann, erhält der Patient auf Wunsch eine Vollnarkose. Er muss in den ersten Wochen einen Druckverband tragen, um die Wundheilung zu unterstützen.
Ohrläppchenkorrektur
Eine Ohrläppchenkorrektur dient der Verkleinerung oder Vergrößerung des Ohrläppchens. Auch eingerissene und geweitete Ohrlöcher lassen sich bei diesem Eingriff behandeln.
Welche Methode der Arzt anwendet, ist abhängig davon, welches Ziel mit dem Eingriff verfolgt wird. Möchte der Patient seine Ohrläppchen vergrößern lassen, lässt sich dies durch die Injektion von Hyaluronsäure realisieren. Auch Eigenfett kann dem Patienten gespritzt werden, um dem Ohrläppchen mehr Volumen zu verleihen.
Bei einer Verkleinerung ist ein invasiver Eingriff nötig, bei dem der Arzt Gewebe aus dem Ohr entfernt und die entstandenen Kanten plastisch zusammennäht. Der Patient muss in den ersten Tagen einen Druckverband tragen, der das Gewebe entsprechend entlastet.
Möchte der Arzt eingerissene oder gedehnte Ohrlöcher korrigieren, entfernt er einen dreieckigen Keil aus dem umliegenden Gewebe. Die dabei entstandenen Kanten werden vernäht und die Wundheilung mit einem Druckverband begünstigt.
Was kostet eine Ohrenkorrektur und wann kommt die Krankenkasse für den Eingriff auf?
Bei Kindern kommt die Krankenkasse in vielen Fällen für die Ohrenkorrektur auf. Leidet der Nachwuchs an Segelohren, können die Eltern einen Antrag zur Kostenübernahme bei ihrer Kasse stellen. Wichtig ist, dass das Kind das 14. Lebensjahr noch nicht erreicht hat. Auch muss für den Eingriff die medizinische Definition von Segelohren erfüllt sein. Offiziell gelten diese erst als Beeinträchtigung, wenn die Ohrmuschel mehr als 20 Millimeter vom Kopf absteht oder der Winkel zwischen Schädel und Ohrmuschel mehr als 30 Grad beträgt.
Bei Erwachsenen kommt die Krankenkasse nicht für den Eingriff auf, da er aus rein ästhetischen Gründen stattfindet. Wie hoch die Kosten ausfallen, hängt davon ab, welches Verfahren angewandt wird und wie umfangreich die Operation ist.
Das Anlegen von beiden Ohren kostet zwischen 2.000 und 3.500 Euro.
Für eine Ohrenverkleinerung können Patienten mit 1.500 bis 2.000 Euro rechnen. Der Preis für den Aufbau mit Eigenfett oder Hyaluron ist vergleichsweise günstig und liegt zwischen 150 und 400 Euro pro Sitzung. Allerdings sind für ein optimales Ergebnis meist mehrere Behandlungen nötig.
Die Kosten für eine Ohrläppchenkorrektur beginnen in der Regel bei 800 Euro. Bei manchen Patienten muss nur eine Seite korrigiert werden, wodurch der Eingriff insgesamt deutlich günstiger wird.