Ohrenschmerzen, Hörsturz oder Tinnitus: Es gibt viele Formen von Ohrenbeschwerden. Einige davon lassen sich mit Hausmitteln und natürlichen Wirkstoffen behandeln, andere Ursachen müssen ärztlich abgeklärt und unter Umständen operativ behoben werden. Welche Gründe sich hinter Ohrenbeschwerden verbergen können und was Sie dagegen tun können, erklärt dieser Ratgeber.
Ohrenbeschwerden: Ursachen und Erkrankungen
Ohrenbeschwerden können sich auf verschiedene Arten äußern. Starke, brennende oder ziehende Schmerzen im Gehörgang, ein ständiger Piepston oder ein eingeschränktes Hörvermögen sind nur drei der möglichen Symptome. Da die Ohren als besonders sensibel gelten und mit vielen Nerven verbunden sind, ist das Empfinden bei Beschwerden sehr stark ausgeprägt. Bereits ein leichter Ohrendruck oder eine schwache Entzündung können starke Schmerzen verursachen.
In vielen Fällen verbergen sich Entzündungen oder Infektionen hinter den Beschwerden. Diese können durch Viren, Bakterien oder Pilze hervorgerufen werden. Auch eine mangelnde Ohrenhygiene lässt sich als Auslöser für Beschwerden nicht ausschließen. Im Folgenden stellen wir einige der möglichen Ursachen für Ohrenbeschwerden vor.
Durch Ohrenschmalz verstopfte Gehörgänge
Ohrenschmalz ist eine natürliche, bedeutende Substanz. Es hat eine wichtige Schutzfunktion, indem es das Ohrinnere von Krankheitserregern und Fremdkörpern reinigt. Außerdem sorgt es für eine Befeuchtung der Gehörgänge.
In manchen Fällen kann eine Überproduktion von Ohrenschmalz oder wenn dieses nicht richtig abläuft dazu führen, dass die Gehörgänge verstopfen. Anfangs macht sich dies durch einen Juckreiz im Innenohr bemerkbar. Im späteren Verlauf kann es zu einem tauben Gefühl und einem verschlechterten Hörvermögen kommen.
Behandlung: Durch Ohrenschmalz verstopfte Gehörgänge können in den meisten Fällen leicht selbst behandelt werden. Wichtig ist, keine Wattestäbchen zu verwenden, da diese das Sekret lediglich weiter in das Ohrinnere schieben oder sogar das Trommelfell verletzen. Ohrentropfen, beispielsweise von Otosan® schaffen bei Ohrenbeschwerden Abhilfe. Erwachsene geben etwa vier bis fünf Tropfen in das Ohr hinein und lassen diese einwirken. Die natürlichen Wirkstoffe sorgen dafür, dass das Ohrenschmalz besser abfließen kann und pflegen den Gehörgang. Sollte es zu einer übermäßigen Bildung des Sekrets kommen oder sich weitere Symptome wie Schmerzen, Tinnitus oder einen Hörverlust bemerkbar machen, ist eine ärztliche Abklärung notwendig.
Entzündungen des Gehörgangs
Eine bakterielle Infektion kann für eine Gehörgangsentzündung verantwortlich sein. Die Erkrankung unterscheidet sich je nach Auslöser und kann unter anderem durch entzündete Haarfollikel oder Verletzungen ausgelöst werden. Im Anfangsstadium äußert sich die Krankheit meist durch Juckreiz und ein leichtes Brennen. Im weiteren Verlauf kommt es zu starken Schmerzen, Hitzeentwicklung, Hörminderung, Übelkeit und Erbrechen, Schwindel und weiteren Symptomen. Eine Gehörgangsentzündung muss in jedem Fall medizinisch abgeklärt werden. Bei einer besonders schweren Form kann es zum Absterben des entzündeten Gewebes oder einer lebensbedrohlichen Hirnhautentzündung kommen.
Behandlung: Die Behandlung der Gehörgangsentzündung ist vom Schweregrad und der Ursache abhängig. Bei bakteriellen Infektionen schaffen lokal angewandte Antibiotika und schmerzlindernde Salben Abhilfe. Bei der Bildung eines Abszesses muss dieser aufgeschnitten werden, um das Sekret abfließen zu lassen.
Mittelohrentzündung
Bei einer Mittelohrentzündung treten starke Schmerzen auf. In den meisten Fällen gehen dieser eine Erkältung oder ein grippaler Infekt voraus. Gelangen die Krankheitserreger über den Rachenraum in das Mittelohr hinein, verursachen sie dort schmerzhafte Entzündungen. Weitere Symptome einer Mittelohrentzündung sind Druckgefühl im Ohr, Hörminderung, Fieber und eine allgemeine Abgeschlagenheit. Bei kleinen Kindern lässt sich die Krankheit meist daran erkennen, dass sie sich häufig an das Ohr fassen.
Eine Mittelohrentzündung muss nicht zwangsweise durch eine Krankheit hervorgerufen werden. Auch Fremdkörper im Inneren des Organs können schwere Entzündungsvorgänge verursachen.
Behandlung: In jedem Fall sollte bei einer Mittelohrentzündung sofort ein Arzt aufgesucht werden. Eine leichte Entzündung klingt meist innerhalb weniger Tage von alleine ab. Zur Linderung der Schmerzen können nach ärztlicher Rücksprache die Otosan® Ohrentropfen verwendet werden. Die natürlichen Inhaltsstoffe wie ätherische Öle und schwarze Johannisbeere wirken entzündungshemmend und beruhigend.
Bei einer stark ausgeprägten Mittelohrentzündung wird der Arzt Antibiotika verschreiben. In manchen Fällen setzt sich durch die Entzündung Sekret im Mittelohr fest. Durch einen kleinen Schnitt im Trommelfell und das Einsetzen eines dünnen Röhrchens kann das entzündliche Sekret ablaufen.
Barotrauma
Beim Fliegen oder Tauchen wirken starke Kräfte auf das Ohr ein. Der Druckunterschied zwischen Außen- und Innenohr ist erheblich und verursacht bei vielen Menschen starke Schmerzen beim Landeanflug oder beim Start. Wenn Passagiere oder Taucher zusätzlich an einer Ohrenentzündung oder einer Erkältung leiden, kann es zu einem sogenannten Barotrauma kommen. Dieses äußert sich durch verschiedene Symptome wie starken Ohrenschmerzen. Druckgefühlen, Schwindelanfällen, Tinnitus, Übelkeit oder Erbrechen.
Behandlung: Ein Barotrauma muss schnellstmöglich behandelt werden, um bleibende Schäden zu vermeiden. Abhängig von der Ausprägung kann es zu Einblutungen oder starken Entzündungsvorgängen kommen. Auch kann das Trommelfell durch die Druckeinwirkung reißen, was bakterielle Infektionen verursachen kann. Die genaue Behandlung des Barotraumas ist von den Auswirkungen abhängig.
Trommelfellverletzung
Eine Trommelfellverletzung kann durch den Druckausgleich beim Fliegen, durch Verletzungen, Entzündungen oder Fremdkörper verursacht werden. Mit dieser Erkrankung gehen in der Regel stechende Schmerzen und ein vermindertes Hörvermögen einher. Es kann außerdem zu Schwindel und Übelkeit sowie weiteren, manchmal unspezifischen Symptomen kommen.
Behandlung: Leichte Verletzungen heilen häufig von selbst ab. Wichtig ist, dass keine Feuchtigkeit in das Ohr eindringt. Bei einer starken Ausprägung ist es möglich, dass Trommelfell bei einem operativ zu vernähen.
Herpes
Fand einmal eine Infizierung mit dem Herpes-simplex-Virus statt, bleiben die Viren lebenslang im Körper. Sie reaktivieren sich vor allem bei Stress und wenn Betroffene bereits gesundheitlich angeschlagen sind. In einigen Fällen können auch starke Sonneneinstrahlungen die Reaktivierung begünstigen. Herpes macht sich vor allem durch die Bläschenbildung am Mund oder im Genitalbereich bemerkbar. Die Viren können jedoch auch andere Körperstellen befallen wie die Augen und Ohren.
Behandlung: Verschiedene antivirale Medikamente lindern die Herpesbeschwerden. Bei einer Ausbreitung im Ohr kommen vor allem spezielle Ohrentropfen und Ohrensprays infrage. Reaktivieren sich die Herpes-Viren überdurchschnittlich häufig, kann eine Suppressionstherapie in Betracht gezogen werden. Dabei erhalten die Patienten über Wochen oder Monate hinweg das Virustatikums verabreicht.
Mumps
Bei Mumps handelt es sich um einen Virusinfekt, bei dem die Ohrspeicherdrüsen stark anschwellen. Die Ohrenbeschwerden entstehen durch den Druck der Schwellung. Zu den weiteren Symptomen gehören Müdigkeit, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Appetitmangel. Mumps ist eine weitverbreitete Kinderkrankheit, mit der sich jedoch auch zunehmend Jugendliche und Erwachsene anstecken.
Behandlung: Unbehandelt kann Mumps zu einer Hirnhautentzündung oder einer Entzündung des Gehörnervs führen. Da es keine antivirale Therapie gegen die Krankheit gibt, werden die Symptome behandelt. Umschläge helfen gegen Schwellungen, Schmerzmittel senken das Fieber und lindern die Beschwerden.
Karies
Bei Karies handelt es sich um eine Entkalkung der schützenden Zahnsubstanz. Wird dieser Prozess nicht frühzeitig aufgehalten, entwickelt sich das umgangssprachliche „Loch im Zahn“. Karies kann nicht nur die äußeren Schichten betreffen, sondern auch den Zahnnerv. Dieser ist mit vielen weiteren Gesichtsnerven verbunden, weshalb sich in ausgeprägten Fällen Ohrenbeschwerden bemerkbar machen können.
Behandlung: Eine Kariesbehandlung ist abhängig vom Ausprägungsgrad. Unbehandelt würden sich die Bakterien ausbreiten und weitere Schäden im Mundraum anrichten. Im Frühstadium lässt sich Karies meist mit einer guten Mundhygiene entfernen. Schreitet diese weiter voran, muss der betroffene Bereich abgetragen oder das Wurzelgewebe mit einer Wurzelfüllung geschützt werden.
Zu den weiteren möglichen Erkrankungen, die Ohrenschmerzen verursachen können, gehören:
- Gürtelrose
- Mandelentzündung
- Knall- und Explosionstrauma
- Mastoiditis
- Masern
- Wundrose
- Tumore und Abszesse
Hausmittel und Hilfe bei Ohrenschmerzen
Es gibt einige gut verträgliche und natürliche Mittel, die bei Ohrenbeschwerden Linderung schaffen. Bevor diese angewandt werden, sollte zuvor eine ärztliche Abklärung stattfinden. Vor allem bei einer Verletzung des Trommelfells darf keine Flüssigkeit in das Ohr gelangen.
- Ätherische Öle: Ätherische Öle haben verschiedene Wirkungsweisen. Lavendelöl wirkt antibakteriell und schmerzstillend, während Johanniskraut Entzündungen lindert. Eine Kombination unterschiedlicher Öle kann die Ursache von Ohrenbeschwerden bekämpfen und Schmerzen abklingen lassen. Otosan® Ohrentropfen sind mit verschiedenen ätherischen Ölen angereichert.
- Zwiebelsäckchen: Das Zwiebelsäckchen ist ein altbewährtes Hausmittel bei Ohrenschmerzen. Dafür werde zwei bis drei Zwiebeln fein gehackt und mit etwas Öl in der Mikrowelle oder einem Topf erwärmt. Anschließend wird die warme Öl-Zwiebel-Masse in ein Baumwolltuch gegeben und vorsichtig gepresst, bis Flüssigkeit austritt. Dieses Tuch wird für 30 Minuten auf das schmerzende Ohr gelegt und mit einem Stirnband fixiert.
- Kamille: Kamillentee schafft Linderung bei einer Grippe oder einer Erkältung. Die Heilpflanze eignet sich jedoch auch zur Behandlung von Ohrenschmerzen. Dafür wird ein Topf mit Wasser und Kamille erhitzt. Die Kamillenblüten etwa fünf bis zehn Minuten ziehen lassen und anschließend die Ohrmuschel über den warmen Wasserdampf halten. Doch vorsichtig: Ist der Dampf zu heißt, besteht Verbrennungsgefahr.
- Wärme: Wärme ist eines der besten Mittel gegen Ohrenschmerzen. Mit einer Mütze oder einem Stirnband wird sichergestellt, dass das Ohr warm bleibt. Auch eine Rotlichtlampe oder ein wärmender Wickel schaffen Linderung bei Ohrenbeschwerden.
- Quarkwickel: Durch Entzündungen hervorgerufene Ohrenschmerzen lassen sich am besten mit Kälte behandeln. Wickel aus Quark sind nicht nur kühlend, sie lindern auch die Entzündung im Ohr.
- Viel Schlafen: Wie bei jeder Krankheit benötigt der Körper ausreichend Ruhe und Schlaf, um sich zu erholen. Denn die Selbstheilung des Organismus kann nur dann funktionieren, wenn sie nicht durch Stress oder körperliche Anstrengung beeinträchtigt wird. Grundsätzlich sollte ein Mensch mindestens sieben bis acht Stunden schlafen, bei einem akuten Infekt oder anderen Erkrankungen deutlich mehr.
Tinnitus und Ohrengeräusche
Ohrengeräusche wie ein Tinnitus sind für Betroffene sehr belastend. Sie nehmen ständig Töne wahr, die gleichbleibend oder in ihrer Höhe und Intension wechselnd sein können. Bei dieser Art von Ohrenbeschwerden ist schnelles Handeln erforderlich, damit sich kein chronischer Verlauf einstellt. Denn Ohrengeräusche sind nicht nur unangenehm, die können auch zur psychischen Belastung werden.
Ursachen für Ohrengeräusche
Ohrengeräusche können durch Ohrenkrankheiten wie eine Mittelohrentzündung oder ein Barotrauma verursacht werden. Doch auch äußerliche Einflüsse wie eine zu hohe Lärmbelastung können für die Ohrenbeschwerden verantwortlich sein. Vor allem eine sehr intensive oder lang anhaltende Lärmbelastung, beispielsweise in Diskotheken, kann einen Tinnitus als Vorläufer eines Hörsturzes hervorrufen. Doch auch seelische Umstände wie psychosomatische Störung und Stress lassen sich mit den Ohrengeräuschen in Verbindung bringen. Unabhängig von der möglichen Ursache müssen diese Ohrenbeschwerden immer ernst genommen werden. Eine Abklärung durch einen HNO-Arzt ist unumgänglich.
In manchen Fällen können Fremdkörper in den Gehörgängen einen Tinnitus verursachen. Häufig klagen Betroffene zusätzlich über ein gedämpftes Hörvermögen sowie Juckreiz. Eine starke Ansammlung von Ohrenschmalz kann mitunter der Auslöser der Beschwerden sein. Otosan® Ohrentropfen und Ohrenspray helfen dabei, das Sekret abfließen zu lassen.
Ohrenpiepen nach Konzertbesuchen
Nach einer durchzechten Nacht in der Diskothek oder einem Konzert, klagen viele Menschen über ein anhaltendes Piepen in den Ohren. Diese Geräusche entstehen durch die dauerhafte Schallbelastung auf einer Musikveranstaltung. In vielen Fällen klingen die Ohrenbeschwerden nach einigen Stunden, maximal zwei Tagen wieder ab. Dennoch hindern sie Betroffene am Einschlafen und werden als äußerst störend empfunden. Diese Tipps helfen dabei, das lästige Ohrenpiepsen loszuwerden:
- Umso mehr Sie sich auf das Rauschen im Ohr konzentrieren, desto stärker wird die Wahrnehmung. Tricksen Sie die Psyche aus und lenken Sie sich von Ihren Ohrenbeschwerden ab.
- Gönnen Sie Ihrem Gehör einen Tag Ruhe. Lassen Sie den Fernseher und das Radio aus und achten Sie darauf, sich keinen lauten Geräuschen auszusetzen.
- Entspannung kann die Beschwerden lindern. Nehmen Sie ein wohltuendes Bad und verbringen Sie einen gemütlichen Tag zu Hause.
Hinweis: Nehmen die Ohrengeräusche zu, treten in Verbindung mit Schmerzen auf oder klingen auch nach zwei Tagen nicht ab, ist in jedem Fall ein Arzt aufzusuchen.
Ohrenpiepsen vorbeugen: So lässt sich das Gehör schützen
Ohrengeräusche sind nicht nur lästig und unangenehm, eine zu hohe Schallbelastung kann schwere Folgen haben. Es ist daher empfehlenswert, sich so zu verhalten, dass Ohrenbeschwerden gar nicht erst entstehen können.
- Ohrenstöpsel verwenden
Ohrenstöpsel sind der wichtigste Schutz für das Gehör. Sie dämpfen die Geräusche und mindern die Schallbelastung auf die Haarzellen im Innenohr. Damit sie effektiv Schützen, müssen die Ohrstöpsel gut sitzen und bequem sein. Es gibt verschiedene Stärken, abhängig von der Größe des Gehörgangs.
- Abstand zu Musikboxen halten
Die Schallbelastung ist vor den Boxen am höchsten. Doch auch einige Meter Entfernung können für Ohrengeräusche sorgen. Am besten ist es, sich nicht in der direkten Ausrichtung der Musikboxen zu empfinden.
- Pausen einlegen
Damit die Ohren zwischendurch zur Ruhe kommen, ist es ratsam, jede Stunde einige Minuten Pause einzulegen. Auf diese Weise kann sich das Organ erholen und sich später wieder der Schallbelastung anpassen.
- Ausreichend trinken
Ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser zu sich zu nehmen ist wichtig, um den Körper bei der Regeneration zu unterstützen. Wer zu wenig trinkt, riskiert, dass der Organismus seine schützenden Prozesse nicht richtig ausführen kann. Rund zwei bis drei Liter am Tag empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. für einen Erwachsenen, bei einer hohen körperlichen Belastung sollten es deutlich mehr sein.