Beim Fliegen wirken starke Kräfte auf unseren Körper, die vor allem für die empfindlichen Ohren spürbar sind. Ein starker Druck beim Abheben oder Laden des Flugzeugs, Schmerzen und ein eingeschränktes Hörvermögen gehören für viele Menschen beim Fliegen dazu. In manchen Fällen sind die Ohrenbeschwerden jedoch sehr schmerzhaft und bleiben noch Tage nach dem Flug bestehen. Im Folgenden verraten wir Ihnen, was Sie bei Ohrenschmerzen im Flugzeug tun können und wie Sie den Ohrendruck vermeiden.
Vornweg: Wie entsteht Druck auf den Ohren?
Das Mittelohr wird durch das Trommelfell nach außen abgeschlossen. Für eine Belüftung des Innenohres sorgt die eustachische Röhre, auch Ohrentrompete genannt. Diese ist mit dem Mund-Rachen-Raum verbunden und öffnet sich beim Kauen, Schlucken und Gähnen. Durch das beständige Öffnen der Ohrentrompete gelangt stets neue Luft in das Mittelohr, wodurch ein Druckausgleich stattfindet. Dieser sorgt dafür, dass das Trommelfell entspannt bleibt und leicht hin und her schwingen kann. Würde sich dieses nicht bewegen, könnten wir nichts hören.
Sobald sich die Druckverhältnisse verändern, reagiert das Ohr darauf. Steigt der Außendruck an, entsteht ein Unterdruck im Innenohr. Das Trommelfell wölbt sich nach außen, wodurch sich meist ein unangenehmes Gefühl bemerkbar macht und das Hörvermögen eingeschränkt ist. Ist der Druckunterschied sehr hoch oder leidet eine Person an angeschwollenen Schleimhäuten, kann sich die Ohrentrompete nicht richtig öffnen oder die Luft im Mittelohr nicht schnell genug entweichen.
Beim Start steigt ein Flugzeug rasant nach oben. Mit jedem Meter Höhe den es gewinnt, verringert sich der Luftdruck. Um die auf den Körper wirkenden Kräfte auszugleichen, findet im Inneren des Fliegers eine künstliche Druckerhöhung statt. Kann das Ohr den Druckunterschied also nicht rechtzeitig ausgleichen, entstehen schmerzhafte Ohrenbeschwerden.
Beim Landeanflug hingegen steigt der Luftdruck wieder schnell an. Bei vielen Passagieren verursacht die Landung mehr Probleme als der Start, da ihr Ohr einen sinkenden Luftdruck besser ausgleichen kann als einen steigenden. Hinzu kommt, dass die Schleimhäute während des Aufenthalts im Flieger ständig gereizt werden. Trockene Luft und die Klimaanlage sorgen dafür, dass diese leicht anschwellen. Die Ohrentrompete kann sich deshalb meist nicht richtig öffnen, weshalb die Beschwerden bei einer Landung bei vielen Menschen ausgeprägter sind.
Ohrenbeschwerden sind nicht abhängig von der Flugdauer
Ohrenbeschwerden sind nicht abhängig von der Flugdauer. Sie können bei einer einstündigen Flugzeit genauso auftreten wie bei einem Landeanflug. Menschen mit einem schmalen Gehörgang haben tendenziell deutlich mehr Schwierigkeiten beim Druckausgleich, weshalb bei ihnen die meisten Flüge Probleme verursachen. Abhängig sind die Ohrenbeschwerden allerdings auch von der Lage des Flughafens. Liegt der Flughafen bereits 3.000 Meter über dem Meeresspiegel, müssen die Ohren bei der Landung beziehungsweise dem Start einem geringeren Druckausgleich nachkommen. Befindet sich der Flughafen jedoch auf Meereshöhe, sind die Höhenunterschiede größer und der Druckunterschied spürbarer.
Ohrenbeschwerden nach dem Flug: Das können Sie tun
Ohrenbeschwerden entstehen, wenn das Trommelfell durch den Druckausgleich nach innen gepresst und gedehnt wird. Die Schmerzen können nicht nur stark ausgeprägt sein, sondern auch für mehrere Tage bestehen bleiben. Ärgerlich ist das vor allem dann, wenn aufgrund der Ohrenschmerzen an Erholung im Urlaub nicht zu denken ist. Wer beim Fliegen Probleme mit dem Druckausgleich hat, sollte daher schon vor der Reise die entsprechenden Vorkehrungen zur Linderung möglicher Beschwerden treffen.
Ohrenkerzen für den Druckausgleich
Otosan® Ohrkerzen eignen sich nicht nur zum Reinigen der Ohren, sie helfen auch dabei, einen Druckausgleich nach einer Flugreise zu schaffen. Bei der Anwendung von Ohrenkerzen legen Sie sich auf die Seite und führen die Kerze in das Ohr ein, sodass dieses luftdicht verschlossen ist. Um Unfälle zu verhindern, sollte eine zweite Person behilflich sein. Die Ohrenkerze wird angezündet, wodurch ein Luftzug nach unten einen Überdruck erzeugt. Etwas nach der Hälfte des Abbrennens entsteht durch einen Luftzug nach oben eine Druckentlastung.
Otosan® Ohrkerzen fördern die Durchblutung und regen den Abfluss von Ohrenschmalz ab. Zudem sind die Wellnessprodukte mit Propolis angereichert, einem von Bienen produzierten Wirkstoff. Dieser ist bekannt für seine antibiotische und antivirale Wirkung, weshalb Ohrenkerzen auch bei bakteriellen oder virale Entzündungen Linderung schaffen.
Ohrenspray und -tropfen
Eine Alternative zu Ohrenkerzen sind Ohrenspray- und Tropfen. Auch diese sorgen dafür, dass das Ohrenschmalz ablaufen kann. Außerdem lindern beispielsweise die natürlichen Produkte von Otosan® durch Entzündungen hervorgerufene Ohrenbeschwerden. Sie sind mit ätherischen Ölen angereichert, die beruhigend und pflegend wirken. Durch die Zugabe von Teebaumöl und Aloe vera sind die Produkte außerdem antibakteriell und feuchtigkeitsspendend.
Hinweis: Ohrentropfen und Ohrenspray dürfen nur verwendet werden, wenn das Trommelfell nicht verletzt ist.
Erkältung behandeln
In vielen Fällen entstehen Ohrenschmerzen, wenn die Passagiere an einer Erkältung leiden. Geschwollene Nasenschleimhäute oder eine Stirnhöhlenentzündung sorgen dafür, dass nicht genug Luft in das Ohr gelangt. Um die Ohrenbeschwerden nach dem Flug zu lindern, muss gegen die Erkältung vorgegangen werden. Abschwellendes Nasenspray hilft dabei, die Luftzufuhr durch die Nase zu verbessern. Eine gute Alternative sind ätherische Öle, die über einem warmen Wasserbad eingeatmet werden. In diesem Artikel sind einige weitere Hausmittel bei Erkältung und Grippe zu finden.
Nasendusche verwenden
Eine Nasendusche dient dazu, Krankheitserreger und Umweltverschmutzungen aus der Nase zu entfernen. Dies fördert die Gesundheit und die Hygiene. Bei der Verwendung einer Nasendusche entsteht außerdem ein leichter Unterdruck, bei dem Nasensekret ablaufen kann. Dies hat den Vorteil, dass durch den Druck auch die Ohren geöffnet werden. Eine sekretfreie Nase verbessert zusätzlich die Luftzirkulation, wodurch Ohrendruck besser ausgeglichen werden kann.
Schmerzmittel einnehmen
Sind die Schmerzen stark ausgeprägt, können Schmerzmittel Abhilfe schaffen. Als bewährt und gut verträglich gelten Ibuprofen und Paracetamol. Medikamente sollten allerdings niemals ohne Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden.
Alternative Abhilfe können Zwiebelsäckchen und Wärmepackungen schaffen. Liegt keine Entzündung vor, lindert Wärme das Ziehen in den Ohren. Auch das Tragen eines Stirnbandes oder eine Mütze sorgt für eine gesundheitliche Besserung.
Ohrenbeschwerden beim Flug vermeiden: Richtig vorbeugen
Nicht nur Personen die erfahrungsgemäß wissen, dass sie unter Druck auf den Ohren leiden, sollten sich auf einen Flug vorbereiten. Eine Erkältung oder andere Krankheiten können dafür sorgen, dass auch Menschen mit breiten Gehörgängen nach dem Start oder der Landung Ohrenbeschwerden verspüren. Doch auch die Klimaanlage an Board des Flugzeugs kann dafür verantwortlich sein, dass die Beschwerden entstehen. Durch die trockene Luft werden die Schleimhäute gereizt und schwellen an. Der gesamte Luftdruck lastet auf den Ohren, da der Weg durch die Nase versperrt ist.
Die folgenden Tipps helfen dabei, sich optimal auf die Flugreise vorzubereiten.
Schlucken und Gähnen
Beim Schlucken und Gähnen öffnet sich die Ohrentrompete und Luft gelangt in das Innenohr. Auf diese Weise entweicht überschüssige Luft und der Druckausgleich kann stattfinden. Trinken Sie also möglichst viel und versuchen Sie zu gähnen, um Ohrenbeschwerden vorzubeugen.
Kaugummi kauen
Das Kauen von Kaugummi ist ein altbewährter Trick, den die meisten Passagiere anwenden. Die Kaubewegung fördert nicht nur die Luftzirkulation, durch das Schlucken öffnet sich auch die Ohrentrompete und der Druckausgleich wird unterstützt.
Viel trinken
Viel zu trinken ist nicht nur wichtig, um durch das Schlucken Luft in das Innenohr zu lassen. Durch die Kabinenluft trocknen die Schleimhäute sehr schnell aus, wodurch die Luftzirkulation über die Nase beeinträchtigt ist. Außerdem sind ausgetrocknete Schleimhäute anfälliger für Viren. Nicht nur die Klimaanlage in einem Flieger ist ein Grund dafür, dass viele Menschen nach einem Flug erkranken. Auch die Austrocknung der Schleimhäute in Nase und Rachen sorgt dafür, dass Viren besser in den Körper gelangen können.
Druck erzeugen
Ist das Hörvermögen nach einem kurzen Knacken im Ohr eingeschränkt oder starke Schmerzen spürbar, hilft es, Gegendruck zu erzeugen. Halten Sie sich dafür die Nase zu und versuchen Sie Luft durch diese auszuatmen. Der dabei entstehende Überdruck sollte für eine Linderung der Ohrenbeschwerden sorgen.
Ein weitere Möglichkeit um gegen Ohrenbeschwerden vorzugehen, ist die Schluck-Methode. Dabei wird der Mund geschlossen und die Nase zugehalten. Versuchen Sie nun mehrfach zu schlucken. Hierbei verändert sich der Druck in der Paukenhöhle und das Trommelfell gerät in Bewegung.
Ohrstöpsel für den Druckausgleich
Für Flugreisende und Taucher gibt es spezielle Ohrenstöpsel, die den Druckausgleich im Ohr unterstützen. Diese sind so konzipiert, dass im Innenohr Luft entweichen und von außen eindringen kann. Sie wirken außerdem wie ein Ventil, mit dem Außen- und Mittelohr ausreichend Zeit haben, sich an den neuen Luftdruck zu gewöhnen. Wichtig ist, diese Ohrstöpsel mindestens dreißig bis sechzig Minuten vor dem Start einzusetzen.
Ohren reinigen
Eine ausgeprägte Ansammlung von Ohrenschmalz kann dazu führen, dass der Druckausgleich im Flieger nicht richtig funktionieren kann. Daher empfiehlt es sich, vor dem Flug die Ohren gründlich zu reinigen. Da Wattestäbchen schwere Schäden wie eine Verletzung des Trommelfells verursachen können, empfehlen sich stattdessen spezielle Wellnessprodukte zur Ohrenhygiene. Die Otosan® Ohrkerzen beispielsweise helfen nicht nur bei anhaltenden Beschwerden nach dem Flug, das Produkt regt außerdem den Abfluss von Ohrenschmalz an. Außerdem wird durch die Wärme die Durchblutung im Ohr gefördert, wodurch ein wohltuendes und entspannendes Gefühl entsteht.
Fliegen mit Kindern: Druckausgleich bei Babys und Kleinkindern
Flugreisen mit Kindern können für Eltern zu einem anstrengenden Erlebnis werden. Die kalte Luft in der Kabine und der schmerzhafte Druck auf den Ohren führt nicht selten zu Erkältungen nach dem Flug. Um die Reise entspannter angehen zu können, sollten sich Eltern schon frühzeitig auf das Fliegen mit den Kindern vorbereiten.
Die richtige Vorbereitung für Flugreisen mit Kindern
Neben dem täglichen Bedarf wie Schnuller, Windeln und Flasche, sollten Eltern zusätzlich mindestens eine warme Decke mitnehmen. Auch eine Mütze kann helfen, um die empfindlichen Ohren vor der zugigen Luft zu schützen. Sollte die Nase des Kindes ein wenig verstopft sein, empfehlen sich abschwellende Nasentropfen für Kleinkinder und Säuglinge. Es kann außerdem sinnvoll sein, die Nase obligatorisch vor dem Start und der Landung mit einer Kochsalzlösung zu befeuchten, um die Luftzirkulation zu verbessern und die Schleimhäute vor dem Austrocknen zu schützen.
Da Kleinkinder und Babys nicht selbst zu ihrem Druckausgleich beitragen können, sollten Mütter ihr Kind während der Landung und dem Start an die Brust nehmen oder ihm die Flasche geben. Das Schlucken sorgt dafür, dass die Ohrentrompete geöffnet wird. Auch ein Schnuller oder bei älteren Kleinkindern eine Leckerei zum Knabbern können Abhilfe schaffen.
Wie auch bei Erwachsenen kann eine Ansammlung von Ohrenschmalz den Druckausgleich stören. Eltern ist daher angeraten, die Ohren ihres Kindes vor dem Flug zu reinigen. Altersgerechte Ohrentropfen helfen dabei, das Ohrenschmalz abfließen zu lassen.
Fliegen mit Erkältung: Wie gefährlich ist das?
Wer sich auf dem Hinflug eine Erkältung einfängt, hat meist keine andere Wahl, als mit triefender Nase und geschwollenen Augen zu fliegen. Doch wenn die Erkältung schon vor der Reise auftritt, fragen sich viele Betroffene, ob sie problemlos ihren Flug antreten können. Grundsätzlich sorgt eine Erkältung nicht für Fluguntauglichkeit und stellt mit der richtigen Vorbereitung keine Probleme dar. Abschwellendes Nasenspray und reinigende Ohrenkerzen helfen dabei, den Druckausgleich trotz Grippesymptome zu unterstützen. Anders ist dies jedoch bei Fieber und Personen, die aufgrund von Vorerkrankungen wie Herzbeschwerden ein hohes Gesundheitsrisiko durch eine Erkältung haben. Sie sollten in jedem Fall vor Reiseantritt mit ihrem Arzt Rücksprache halten oder den Flug auf einen späteren Zeitpunkt verschieben.
Was können Betroffene tun, wenn der Flug unvermeidbar ist?
In einigen Fällen ist der Flug trotz Erkältung oder einem grippalen Infekt nicht vermeidbar. In diesem Fall ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen. Dieser kann Medikamente verordnen, welche die Schwellung der Schleimhäute reduzieren. Dabei handelt es sich meist um ein kortisonhaltiges, abschwellendes Nasenspray. Dieses sollte 30 bis 60 Minuten vor dem Start und der Landung angewandt werden, damit es bis zu diesem Zeitpunkt seine Wirkung entfalten kann.
Sind die Schleimhäute sehr stark angeschwollen, kann ein ambulantes Paukenröhrchen eingesetzt werden. Dieses wird in der Regel bei einer Mittelohrentzündung verwendet, um entzündliches Sekret abfließen zu lassen. Der Arzt macht dafür einen kleinen Schnitt im Trommelfell und setzt ein wenige Millimeter breites Röhrchen ein. Auf diese Weise bleibt der Zugang zum Mittelohr offen, Luft kann entweichen und der Druckausgleich stattfinden.
Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden einen Arzt aufsuchen
Im Regelfall sollten Ohrenbeschwerden nach einigen Stunden oder Tagen abgeklungen sein. Halten diese jedoch an oder nehmen die Schmerzen zu, sollten Betroffene umgehend einen Arzt aufsuchen. Durch den schnellen Druckwechsel kann ein sogenanntes Barotrauma entstehen, das zu schweren Ohrenerkrankungen führen kann. Entzündungen des Mittelohrs und Umständen sogar ein Hörverlust können die Folgen sein. In Kombination mit Drehschwindel und allgemeinem Unwohlsein sind auch ein eingerissenes Trommelfell oder eine Einblutung im Innenohr denkbar. Aus diesem Grund ist es wichtig, anhaltende und starke Schmerzen schnellstmöglich von einem Mediziner abklären zu lassen.