Kleine Kinder und Babys leiden besonders häufig an Ohrenschmerzen. Das Organ ist bei ihnen noch empfindsamer als bei Erwachsenen und vor allem die Mittelohrentzündung macht dem Nachwuchs oftmals zu schaffen. Eltern fühlen sich in dieser Situation machtlos und möchten ihrem Kind den Schmerz abnehmen. Dieser Ratgeber erklärt, wie Sie bei unangenehmen und quälenden Ohrenbeschwerden Abhilfe schaffen.
Wieso leiden Kinder besonders häufig unter Ohrenbeschwerden?
Statistiken zeigen, dass beinahe jedes Kind bis zum Alter von sieben Jahren bereits an einer Mittelohrentzündung litt. Vor allem ab dem dritten Monat bis zu drei Jahren ist die Erkrankungsrate besonders hoch. Grund dafür ist nicht nur, dass Kinder vielen Krankheitserregern ausgesetzt sind, sondern auch die noch fehlende Entwicklung ihres Körpers:
Die Ohrentrompete verbindet das Mittelohr mit dem Nasen-Rachen-Raum. Sie öffnet sich, für die Luftzirkulation und um einen Druckausgleich vom Innenohr zur Umgebung zu schaffen. Dies geschieht beispielsweise beim Gähnen und Schlucken. Durch diese Verbindung können jedoch auch Viren und Bakterien vom Rachen und Mund in das Mittelohr gelangen. Dort setzen sich diese fest, vermehren sich und sorgen für schmerzhafte Entzündungen.
Bei Kindern ist die Ohrentrompete kürzer und noch nicht so gut ausgeprägt wie bei Erwachsenen. Krankheitserreger können daher leichter in das Mittelohr gelangen. Mit den Jahren verwächst sich die Ohrentrompete zunehmend und wird länger, weshalb die Erkrankungsrate bei älteren Kindern geringer ist als bei unter Dreijährigen.
Wie lassen sich Ohrenbeschwerden bei Babys und Kleinkindern erkennen?
Säuglinge und Kleinkinder sind noch nicht in der Lage, ihre Schmerzen mitzuteilen. Doch sie signalisieren durch ihre Körpersprache, wenn sie an Ohrenbeschwerden leiden. Die folgenden Anzeichen sind ein Indiz dafür, dass der Nachwuchs Schmerzen in den Ohren verspürt:
- Das Kind hört schlechter als sonst
- Babys fassen sich sehr häufig an den Kopf, vor allem an den Bereich um die Ohren
- Wird der knorpeligen Höcker vor dem Ohr gedrückt, nehmen die Schmerzen zu
In vielen Fällen gehen Ohrenbeschwerden mit weiteren Symptomen einher. Fieber, Übelkeit und Erbrechen treten bei einer Mittelohrentzündung, wie auch bei anderen Erkrankungen auf.
Ursachen für Ohrenschmerzen bei Kindern
Als Ursache für Ohrenbeschwerden bei Kindern können verschiedene Krankheiten infrage kommen. In einigen Fällen werden diese durch eine große Ansammlung von Ohrenschmalz verursacht, das nicht vollständig ablaufen kann. Eltern sollten die Ohren ihres Kindes nicht mit einem Wattestäbchen reinigen, denn dabei kann es zu gefährlichen Verletzungen des Trommelfells kommen. Natürliche Pflegeprodukte wie die Otosan® Ohrentropfen weichen das Ohrenschmalz auf, sodass dieses besser entfernt werden kann. Außerdem sind die Tropfen mit ätherischen Ölen wie Johannisbeeren-Öl angereicht, die schmerzlindernd und beruhigen wirken.
Weitere Ursachen für Ohrenschmerzen bei Kindern können sein:
- Erkältung und grippale Infekte
- Mittelohrentzündung
- Zahnprobleme
- Paukenerguss
- Mandelentzündung
- Druck auf den Ohren
- Ohrenschmalzpfropfen oder Fremdkörper
- Verletzungen
- Gehörgangsentzündungen
- Ohrmuschelentzündungen
- Wasser im Ohr
Ohrenschmerzen bei Kindern behandeln
Ohrenbeschwerden bei Kindern werden abhängig von der Ursache behandelt. In jedem Fall ist es wichtig, dass Eltern bei den ersten Anzeichen für Beschwerden einen Kinderarztaufsuchen. Unbehandelt können Ohrenschmerzen zu bleibenden Schäden wie einer chronischen Mittelohrentzündung oder sogar einer Verschlechterung des Hörvermögens führen.
Je nach Auslöser können die Beschwerden mit einer gründlichen Reinigung der Ohren oder mit Antibiotika gelindert werden. Für die Ohrenhygiene empfehlen sich Ohrentropfen mit natürlichen Inhaltsstoffen, die gut verträglich, pflegend und feuchtigkeitsspendend sind.
Eine akute Mittelohrentzündung kann in den meisten Fällen ohne ein Antibiotikum behandelt werden. Schmerzstillende und fiebersenkende Medikamente, viel Flüssigkeit sowie Ruhe und Schlaf sind häufig ausreichend. Abschwellendes Nasenspray hilft zudem dabei, die Ohren zu belüften. Halten die Beschwerden nach zwei bis drei Tagen an oder verschlimmern sich die Symptome, kann der Arzt ein entsprechendes Antibiotikum verordnen.
Ambulante und operative Therapien
In manchen Fällen müssen die Ohrenbeschwerden bei Kindern ambulant oder operativ behandelt werden. Führt beispielsweise eine Mittelohrentzündung zu einem chronischen Paukenerguss, kann die entzündliche Flüssigkeit hinter dem Trommelfell nicht mehr richtig abfließen. Unter Umständen ist ein kleiner operativer Eingriff notwendig, um die Beschwerden zu lindern.
- Schmerzmittel: Für Kinder geeignete Schmerzmittel behandeln nicht die Erkrankung selbst, sondern die Symptome. Sie werden verabreicht, wenn eine Erkältung, ein Infekt oder eine leichte Mittelohrentzündung Schmerzen verursacht.
- Nasenspray: Nasenspray sorgt dafür, dass die Schleimhäute in der Nase abschwellen und sich festsitzendes Sekret löst. Dadurch gelangt wieder Luft durch die Ohrentrompete in das Mittelohr.
- Antibiotika: Die Gabe von Antibiotika ist mitunter bei einer bakteriellen Mittelohrentzündung notwendig. Unter Umständen können die Medikamente auch nach einem operativen Eingriff am Trommelfell verordnet werden, um einen Infekt zu vermeiden.
- Paukenröhrchen: Infolge einer Mittelohrentzündung kann sich Sekret hinter dem Trommelfell festsetzen und nicht mehr richtig abfließen. Dies führt zu einem starken Druck in den Ohren, Schmerzen und einem verschlechterten Hörvermögen. Ein Paukenröhrchen ist ein schmales Rohr, das in das Mittelohr eingesetzt wird. Dafür macht der Arzt einen kleinen Schnitt im Trommelfell und führt das Paukenröhrchen ein. Auf diese Weise kann das Innenohr belüftet werden und entzündliches Sekret abfließen.
- Abszesse: Ein Abszess im Ohr ist eine Eiteransammlung, die durch einen Entzündungsvorgang entsteht. Lässt sich diese nicht mit Antibiotikum behandeln, muss der Abszess bei einem minimal-invasiven Eingriff operativ geöffnet werden, um die Flüssigkeit abfließen zu lassen.
Hausmittel und natürliche Therapien bei Ohrenbeschwerden
Abhängig von der Ursache der Ohrenbeschwerden kann eine antibiotische Behandlung oder die Gabe von geeigneten Schmerzmitteln für Kinder sinnvoll sein. In jedem Fall ist bei Ohrenschmerzen ein Kinderarzt aufzusuchen, um die Auslöser der Beschwerden gezielt zu behandeln und Folgeerkrankungen zu verhindern. Bei einer leichten Entzündung oder nicht behandlungsnotwendigen Krankheiten, können die folgenden Hausmittel Abhilfe schaffen:
- Ätherische Öle
Ätherische Öle sind in dem Bio-Naturprodukt Otosan® Ohrentropfen enthalten, können jedoch auch als reines Heilmittel verwendet werden. Bei Ohrenschmerzen bewährt sich vor allem Lavendelöl, das eine schmerzstillende und antiseptische Wirkung aufweist. Dafür wird aus natürlicher Schaf- oder Heilwolle eine kleine Kugel gedreht und mit ein bis zwei Tropfen Lavendelöl beträufelt. Diese wird vor dem Zubettgehen vorsichtig in den Gehörgang gelegt. Über Nacht kann das Öl seine Wirkung entfalten und die Entzündung abklingen lassen. Bei juckenden Ohrenbeschwerden lindert Lavendelöl zudem den Juckreiz.
- Zwiebelsäckchen
2015 wurde die Zwiebel zur Heilpflanze des Jahres erklärt. Sie ist reich an Antioxidantien und Vitamin, außerdem enthält sie einen hohen Anteil an ätherischen Ölen. Als Hausmittel angewandt wirkt die Zwiebel antibakteriell und entzündungshemmend. Für Kinder, wie auch für Erwachsene, stellt ein Zwiebelsäckchen eine gute Alternative zum Zwiebelsaft dar.
Dafür werden zwei bis drei Zwiebeln gehackt und mit etwas Öl in der Mikrowelle oder einem Topf erwärmt. Anschließend wird die Masse auf ein Küchentuch gegeben und ausgedrückt. Das feuchte Tuch wird mit einem Stirnband oder einer Binde über dem entzündlichen Ohr fixiert.
- Kamille
Kamille ist eine vielseitige Heilpflanze, die bei unterschiedlichen Erkrankungen Linderung verschafft. Aufgrund ihrer sehr guten Verträglichkeit, stellt sie eines der beliebtesten Hausmittel für Kinder dar.
Um Ohrenschmerzen zu behandeln, wird Wasser mit einer Handvoll Kamillenblüten aufgekocht. Nach etwa zehn Minuten Ziehzeit wird das schmerzende Ohr über den Wasserdampf gehalten. Der Dampf darf nicht zu heiß sein, da sonst gefährliche Verbrennungen in Gesicht und Innenohr entstehen können.
Das Inhalieren des Wasserdampfes hat einen weiteren positiven Effekt auf die Beschwerden: Schwellungen in den Nasenschleimhäuten klingen ab, wodurch die Belüftung des Mittelohres verbessert wird.
- Wärmetherapie
Einige Ohrenbeschwerden lassen sich mit Wärmetherapie lindern. Neben einer Rotlichtlampe sorgen auch Mützen und Stirnbänder dafür, dass die Ohren warm bleiben. In der Mikrowelle erwärmte Kirschkernkissen oder warme Wickel werden direkt auf das betroffene Ohr gelegt. Doch Vorsicht: Abhängig von der Ursache kann eine Wärmetherapie die Symptome verschlimmern.
- Kältetherapie
Bei einigen Ohrenbeschwerden wirkt Kälte wohltuender als Wärme. Eltern sollten jedoch kein Kühlpad auf das Ohr legen, da dieses unter Umständen zu weiteren Beschwerden führen kann. Ein Wickel aus Speisequark wirkt kühlend und lindert Entzündungen.
- Begleitsymptome lindern
In vielen Fälle gehen die Ohrenbeschwerden mit weiteren Symptomen wie Fieber, Übelkeit und Erbrechen einher. Bei leichtem Fieber können kühlende Wadenwickel Abhilfe schaffen. Ein Bad würde die Temperatur erhöhen, weshalb sich zur Körperhygiene lauwarmes Wasser und ein Waschlappen empfehlen.
Erbricht das Kind, besteht die Gefahr einer Dehydrierung. Dennoch sollten warmer Tee nur schluckweise verabreicht werden, um den Magen nicht zu überlasten. Nach etwa vier bis fünf Stunden können Eltern die Flüssigkeitszufuhr langsam steigern. Nimmt das Kleinkind bereits feste Nahrung zu sich, empfehlen sich Zwieback und Brühe bei Übelkeit und Erbrechen.
Ohrenbeschwerden bei Kindern richtig vorbeugen
Erkrankungen der Ohren sind für Kleinkinder und Babys sehr schmerzhaft. Eltern können jedoch mit den entsprechenden Vorkehrungen Ohrenbeschwerden vorbeugen und langfristig vermeiden.
Ohren richtig reinigen
Das Ohrenschmalz hat eine wichtige Funktion: Es reinigt die Ohren von Schmutz und Fremdkörpern und sorgt für eine Befeuchtung der Gehörgänge. Manchmal kann das Ohrenschmalz jedoch nicht richtig abfließen oder es entstehen sogenannte Pfropfen im Ohr, die zu einem verminderten Hörvermögen und Schmerzen führen können. Mit Ohrentropfen aus natürlichen Wirkstoffen, beispielsweise von Otosan®, lässt sich der Abfluss von Ohrenschmalz unterstützen. Außerdem wirken diese pflegend und stellen das physiologische Gleichgewicht im Ohr her.
Druckausgleich in Flugzeugen
Wenn ein Flugzeug startet oder landet, verspüren die meisten Menschen einen intensiven Druck auf den Ohren. Was für Erwachsene bereits zu starken Schmerzen führen kann, ist für die empfindlichen Ohren von Babys und Kleinkinder noch unangenehmer. Um für einen Druckausgleich vom Außen- zum Innenohr zu sorgen, haben Eltern verschiedene Möglichkeiten: Säuglingen werden beim Start und Landeanflug an die Brust genommen oder es wird ihnen die Flasche gegeben. Durch das Schlucken öffnet sich die Ohrentrompete und die Luft im Innenohr kann entweichen. Für Kleinkinder empfehlen sich Leckereien wie Kekse, damit sie zum Kauen und Schlucken motiviert werden.
Zugluft vermeiden
Zugige, kühle Luft kann nicht nur Erkältungen und Halsschmerzen verursachen, sondern auch zu Ohrenbeschwerden führen. Vor allem im nasskalten Winter und an den kühlen Abenden in Herbst und Frühling sollten Eltern darauf achten, die empfindlichen Ohren ihres Nachwuchses zu schützen. Mützen, Stirnbänder und Ohrenschoner halten den Wind ab.
Sogar im Sommerurlaub besteht eine Gefahr für Kinder. Werden die Ohren beim Spielen am Strand nass, kann auch die sanfte Brise am Meer eine Mittelohrentzündung begünstigen.
Erkältung frühzeitig behandeln
In dem meisten Fällen entsteht eine Mittelohrentzündung als Folge einer Erkältung. Bakterien und Viren gelangen über die Ohrentrompete in das Innenohr, vermehren sich dort und verursachen schmerzhafte Entzündungsprozesse. Um dies zu verhindern, ist es wichtig, eine Erkältung frühzeitig zu behandeln.
Neben einer ärztlichen Behandlung durch den Kinderarzt können Eltern mit einigen Hausmitteln die Heilung einer Erkältung oder eines grippalen Infekts fördern. Welche Heilpflanzen und natürlichen Wirkstoffe Abhilfe schaffen, zeigt dieser Artikel.
Ohren bei Schwimmbadbesuchen schützen
Kinder leiden häufig nach Schwimmbadbesuchen an Ohrenbeschwerden. Grund dafür sind die Krankheitserreger, die mit dem Wasser in das Ohr gelangen können. Um Entzündungen und unangenehme Erkrankungen zu verhindern, empfehlen sich spezielle Ohrstöpsel für Kinder. Diese sorgen dafür, dass kein Wasser in die Gehörgänge gelangt.
Lärmbelastung meiden
Im Regelfall meiden die meisten Eltern eine laute Umgebung mit ihrem Kind. Allerdings gibt es einige Situationen, die nicht selten von Erwachsenen unterschätzt werden. Karnevalsumzüge mit schrillenden Trillerpfeifen und Trommeln sind nur ein Beispiel für eine hohe Lärmbelastung, die das Gehör von Kindern schädigen kann.
Eine starke Schallbelastung kann dazu führen, dass das Trommelfell von Kindern verletzt wird und sie einen Tinnitus oder Ohrenpiepen entwickeln. In diesem Fall wird ihr Hörvermögen gemindert und störende Ohrengeräusche belasten den Alltag. Um Ohrenbeschwerden zu verhindern, sollte der Nachwuchs von hohen Lärmquellen ferngehalten werden. Alternativ gibt es spezielle Ohrschützer, welche die Schallbelastung auf die empfindlichen Kinderohren dämpfen.
Viel frische Luft
Sauerstoff kurbelt das Immunsystem an und stärkt die Abwehrkräfte. Um ihr Kind vor Ohrenbeschwerden oder anderen Erkrankungen zu schützen, sollten Eltern darauf achten, dass ihr Nachwuchs möglichst viel Zeit an der frischen Luft verbringt. In diesem Artikel erklärt die Konrad-Adenauer-Stiftung, weshalb draußen zu spielen für die Entwicklung von Kindern wichtig ist.
Wann sollten Eltern bei Ohrenbeschwerden zum Kinderarzt gehen?
Ohrenbeschwerden können unangenehm und schmerzhaft sein, jedoch verbirgt sich nicht immer eine schwere Erkrankung hinter dem Symptom. Das Zahnen bei Kleinkindern, eine verschnupfte Nase oder auch eine leichte Mandelentzündung können für die Schmerzen verantwortlich sein. Grundsätzlich sollten Eltern spätestens dann einen Kinderarzt aufsuchen, wenn die Beschwerden länger als zwei Tage anhalten. Zusätzliche Symptome wie Fieber, Übelkeit und Erbrechen können auf eine behandlungsnotwendige Mittelohrentzündung hindeuten. Ein verschlechtertes Hörvermögen kann hingegen sowohl durch eine Ansammlung von Ohrenschmalz als auch durch eine Trommelfellverletzung verursacht werden. Lassen sich die Ohrenbeschwerden nicht auf eine bestehende Erkrankung zurückführen oder verschlimmern sich die Schmerzen, ist umgehend ein Arzt aufzusuchen.
Bei Säuglingen bis zu sechs Monaten wird empfohlen, bereits bei den ersten Anzeichen von Ohrenschmerzen oder einer anderen Erkrankung einen Arzt zu kontaktieren.