Als Blutdruck bezeichnet man gemeinhin den körpereigenen Druck zwischen Blut und Gefäßwänden. Da er durch die Pumpaktivitäten des Herzens entsteht, kann er am besten in der unmittelbaren Herzregion nachgemessen werden und gibt so Aufschluss über mögliche Komplikationen im Bereich der Herzfunktionalität. Für medizinische Diagnosen sind hierbei zwei Blutdruckzonen von Bedeutung.
- Der arterielle Druck beschreibt den Gefäßdruck in den großen Herzschlagadern. Er wird meist mittels non-inversiver Blutdruckmessung (NIBP) über die Oberarmarterien ermittelt.
- Der zentrale Venendruck hingegen gibt die Druckverhältnisse im rechten Vorhof des Herzens wieder. Für eine genaue Druckbestimmung kommt hier nur eine invasive Messung (IBP) in Frage, weshalb Mediziner für gewöhnlich einen Venenkatheter legen, um etwaige Druckkurven auf dem Monitor abzubilden.
Normal- und Grenzwerte
Um die Blutdruckverhältnisse eines Patienten zu ermitteln, orientieren Ärzte sich an zwei von der Weltgesundheitsorganisation festgelegten Grundwerten. Während der systolische Druck als Maximaldruckwert für den Pump-Zyklus des Herzmuskels definiert ist, wird mit dem diastolischen Druck der Minimaldruckwert beim Erschlaffen des Herzmuskels nach der Pump-Phase festgehalten. Als ‚Normalwert‘ im Bereich Blutdruck gilt ein systolisch-diastolisches Druckverhältnis von 120/80. Tatsächlich gibt es jedoch mehr als einen einzig gültigen ‚Richtwert‘ für die Blutdruckbestimmung. Deren Gesamtheit wiederum ist abhängig von bestimmten Faktoren:
Themenwelt: Bluthochdruck
Alter: Der Blutdruck junger Menschen ist meist niedriger als der von Erwachsenen. Aus diesem Grund können kindliche Gefahrenwerte schon bei Druckverhältnissen vorliegen, die für ältere Personen völlig normal wären.
Geschlecht: Frauen weisen gelegentlich einen niedrigeren Blutdruck auf als Männer. Gerade in der Pubertät sind die Normalwerte deshalb auch vom Geschlecht des Patienten abhängig.
Gewicht: Je höher das Gewicht eines Patienten, desto stärker können dessen Blutdruckwerte vom Normalzustand abweichen. Weil die Belastbarkeit des Körpers mit den überschüssigen Pfunden sinkt, kommt das Herz schneller aus dem Takt und nähert sich somit auch schneller kritischen Druckwerten.
Krankheiten: Speziell bei Bluthochdruck unterscheidet die Blutdruckmessung zwischen verschiedenen Graden der sogenannten Hypertonie. Ein leichter Bluthochdruck ohne ersichtliche körperliche Ursachen unterliegt dabei dem 1. Hypertoniegrad, während der 2. und 3. Grad ganz klar auf einen Bluthochdruck durch Erkrankung zurück zu führen sind. In Frage für eine druckrelevante Krankheit kommen dabei sowohl Gefäßverengungen als auch kreislauf- oder organisch bedingte Beeinträchtigungen.
Tageszeit: In der Nacht ist der menschliche Blutdruck logischerweise niedriger als am Tag. Hauptursache hierfür ist die Herausforderung von zu bewältigenden Aktivitäten für unser Herz. Folglich muss der Aspekt der Anstrengung ebenfalls in etwaigen Messungen berücksichtigt werden.
Überblick zu den Blutdrucknormalwerten
für Erwachsene
Stufe | körperlicher Zustand | systolisch | diastolisch |
---|---|---|---|
optimal | Ruhezustand | < 120 mm Hg | < 80 mm Hg |
normal | moderate Aktivität | < 130 mm Hg | < 85 mm Hg |
hochnormal | anstrengende Aktivität | 130-139 mm Hg | 85-89 mm Hg |
Hypertonie Grad 1 | essenzieller Bluthochdruck | 140-159 mm Hg | 90-99 mm Hg |
Hypertonie Grad 2 | krankheitsbedingter Bluthochdruck | 160-179 mm Hg | 100-109 mm Hg |
Hypertonie Grad 3 | Bluthochdruck durch Überbeanspruchung | 180 mm Hg | 110 mm Hg |
für Kinder und Jugendliche
Stufe | systolisch (bis 12 Jahre) | diastolisch (bis 12 Jahre) | systolisch (ab 16 Jahre) | diastolisch (ab 16 Jahre) |
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normal | < 120 mm Hg | < 75 mm Hg | < 125 mm Hg | < 80 mm Hg |
hochnormal | 120-125 mm Hg | 75-80 mm Hg | 125-135 mm Hg | 80-85 mm Hg |
Hypertonie | > 125 mm Hg | > 80 mm Hg | > 135 mm Hg | > 85 mm Hg |