Rauchen gefährdet Ihre Gesundheit – an solche oder ähnliche Aussagen haben sich Raucher in Deutschland schon lange gewöhnt. Für die wenigsten Tabakkonsumenten sind sie ein Grund, mit dem Rauchen aufzuhören. Dabei ist bereits lange bekannt, dass Zigarettenrauchen ernste gesundheitliche Folgen haben kann. Neben Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und der Atemwege wird Tabakrauchen auch für die Entstehung diverser Krebserkrankungen verantwortlich gemacht.
Wer mit dem Rauchen aufhört, tut seiner Gesundheit einen Gefallen. Wie eine im Medical Journal of Australia (MJA) veröffentliche Studie andeutet, kann die Gestaltung der Zigarettenpackung erheblichen Einfluss auf die Raucherentwöhnung haben.
Hintergrund: In Australien gelten seit Anfang Oktober 2012 sehr strenge gesetzliche Regelungen in Bezug auf das Aussehen der Zigarettenschachteln. Der Tobacco Plain Packaging Act schreibt den Herstellern unter anderem die Nutzung einheitlicher Standardverpackungen mit abschreckenden Bildern von Krebsgeschwüren o. Ä. vor. Dem Raucher werden die Folgen des Tabakkonsums so noch deutlicher gemacht.
Signifikant höhere Tendenz zur Raucherentwöhnung
Untersucht haben die Studienleiter, inwiefern sich das Aussehen der Packungen auf die Nutzung der Telefon-Hotline „Quitline“ auswirkt (steht Australiern als Unterstützung bei der Raucherentwöhnung kostenlos zur Verfügung). Es hat sich dabei gezeigt, dass mit Einführung der Packungen die Zahl der Telefonanrufe um knapp 80 Prozent gestiegen ist.
Gingen vorher nur etwa 360 Anrufe pro Woche ein, verzeichnete die Hotline anschließend Spitzenwerte bis 780 Anrufe. Im Vergleich zur Einführung grafischer Warnhinweise im Jahr 2006, die seitens der Wissenschaftler als Vergleichsgruppe herangezogen wurden, ließ sich ein wesentlicher Unterschied feststellen – der Effekt hielt deutlich länger an.
Die Gemeinschaftsstudie des Cancer Epidemiology and Services Research und Cancer Institute NSW zeigt, dass die Gestaltung der Zigarettenpackung Einfluss auf das Raucherverhalten haben kann, und ist eine der ersten quantitativen Untersuchungen zu diesem Thema. Deren Ergebnisse können auch Einfluss auf den Nichtraucherschutz in Europa haben – wenn die gesetzgebenden Gremien entsprechende Lehren daraus ziehen.