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Darmkrebs ist nicht nur schwer zu erkennen, sondern bildet auch schnell Metastasen – nun haben Forscher einen Ansatz für eine neue Therapie bei bestimmten Mutationen gefunden. Ist dies die Rettung für viele Krebspatienten, die bisher im Kampf gegen den Krebs chancenlos waren? Die Ansätze sehen jedenfalls sehr vielversprechend aus.
Einer Gruppe von US-Forschern vom US-National Cancer Institute ist es gelungen, mithilfe von Zelltherapie die Lungenmetastasen einer Frau mit Kolorektalkarzinom zu verkleinern. Ausschlaggebend dafür war eine Infusion von tumor-infiltrierenden Lympho¬zyten (TIL). Diese dringen in den Zellverband von Tumoren ein und attackieren anschließend Krebszellen.
Dabei war dieser Erfolg zumindest teilweise ein Zufallsprodukt. Denn die Experimente von Krebsforscher Steven Rosenberg mit den T-Zellen TIL konzentrierten sich zunächst auf eine mögliche Therapie für das maligne Melanom. In diesem Zusammenhang verabreichte er die vorher aus Tumorproben isolierten Zellen Patienten nach einer Chemotherapie. Leider erwies sich die Toxität dabei als so hoch, dass sich dieser Ansatz als wenig sinnvoll entpuppte. Zudem existieren mittlerweile alternative Therapien mit einer besseren Verträglichkeit.
T-Zellen erkennen KRAS-Mutationen
Dies hielt Rosenberg jedoch nicht davon ab, seine Methode weiter zu verfeinern. Im Rahmen seiner Studien kam es dazu, dass TIL-Clone bei einer Patientin im Alter von 50 Jahren das Genprodukt der KRAS-Mutante G12D erkannten. KRAS gehört zu den RAS-Genen, deren Mutationen bei über 30 Prozent der menschlichen Krebsarten eine zentrale Rolle spielen. KRAS-Mutationen sind vor allem bei Tumoren im Verdauungstrakt ausschlaggebend. Werden Sie nachgewiesen, sorgte dies bisher aufgrund eines fehlenden Gegenmittels für eine negative Prognose.
Behandlunsgansatz hat sich im Test bewährt
Umso bemerkenswerter ist, dass die TIL in oben angegebenen Fall dazu führten, dass sich alle sieben Lungenmetastasen im Anschluss an die Behandlung zurückbildeten und die Entwicklung weiterer Metastasen verhindert wurde. Das bedeutete zwar keine Heilung der Krebserkrankung. Auch kam es nach einem Zeitraum von neun Monaten in einer Metastase zu einem erneuten Tumorwachstum, die minimal invasiv entfernt wurde. Davon abgesehen jedoch blieb die Entwicklung weiterer Metastasen aus.
Die Studienergebnisse von Rosberg und seinem Team wecken Hoffnung auf einen neuen effektiven Therapieansatz bei Darmkrebs. So könnten T-Zellen, die in der Lage sind, KRAS-Mutanten zu erkennen, gezielt auch bei anderen Patienten mit entsprechenden Tumorerkrankungen angewendet werden. Noch stehen allerdings klinische Versuche aus, die die Effektivität einer solchen Therapie nachweisen.
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