Eine Nasenkorrektur oder auch Rhinoplastik kann aus ästhetischen oder funktionellen Gründen stattfinden. Da es sich bei der Nase um ein markanter und gut sichtbarer Körperteil handelt, fühlen sich Menschen, bei denen diese nicht ihren Vorstellungen entspricht, zumeist unattraktiv. Doch nicht nur eine unästhetische Nasenform kann sich auf das Wohlbefinden auswirken: Ist der Körperteil zu fehlerhaft ausgewachsen oder deformiert, kann die Atmung des Betroffenen eingeschränkt sein. In diesem Fall oder wenn der Patient sich nicht mit seiner Nase wohl fühlt, kann ein Arzt im Rahmen einer Nasenkorrektur Abhilfe schaffen. Wie zeigen Ihnen, wie die Rhinoplastik funktioniert, welche Möglichkeiten es für den Eingriff gibt und unter welchen Voraussetzungen die Krankenkasse die Kosten übernimmt.
Was ist eine Nasenkorrektur?
Die Nase bildet den markanten Mittelpunkt des Gesichts. Sie ist maßgeblich für das ästhetische Erscheinungsbild und prägt durch ihre Größe, Form und Breite das Aussehen eines Menschen. Für viele stellt eine optisch herausstechende Nase einen Schönheitsmakel dar. Denn ein wohlproportioniertes Gesicht, bei dem Augen, Kinn, Mund und Nase symmetrisch zueinanderpassen, gilt gemeinhin als Schönheitsideal.
Wenn eine Person mit der Form oder Größe ihrer Nase unzufrieden ist und sich selbst aufgrund dessen nicht als attraktiv empfindet, kann die Korrektur der Nase ihre Zweifel beseitigen und dafür sorgen, dass das Selbstvertrauen verbessert wird. Plastischen Chirurgen stehen verschiedene Verfahren zur Auswahl, mit denen sie eine für den Patienten unästhetische Nase seinen Wünschen und Vorstellung anpassend können.
Eine Rhinoplastik findet nicht nur aus rein ästhetischen Gründen statt. Ein Unfall, eine Erkrankung oder genetische Veranlagungen können die Nase deformieren oder ihre Form so verändern, dass ihre Atmungsfunktion stark beeinträchtigt ist. In diesem Fall rückt bei dem Eingriff nicht die nur optische Verbesserung des Körperteils in den Vordergrund, sondern zunächst ihre funktionelle Wiederherstellung. Der Arzt kann dafür die knöcherne oder knorplige Struktur der Nase korrigieren oder einen Neuaufbau verschiedener Bestandteile vornehmen. Welche Methode zum Einsatz kommt, hängt davon ab, weshalb die Funktion des Körperteils eingeschränkt ist.
Für wen eignet sich eine Nasenkorrektur?
Grundsätzlich kann die Korrektur der Nase bei jeder Person stattfinden, die mit ihrer Ästhetik unzufrieden ist oder bei der eine Deformation die Atmungsfunktion beeinträchtigt. Wichtig ist jedoch, dass die Nase bereits ausgeprägt ist und sich nicht mehr im Wachstumsstadium befindet. Bei einer Rhinoplastik lassen sich folgende ästhetische und funktionelle Probleme beheben:
- Korrektur einer schiefen, zu breiten oder zu großen Nase
- Entfernen des Nasenhöckers
- Aufbau eines absenkenden Nasenrückens
- Anheben einer hängenden Nasenspitze
- Rekonstruktion und Behandlung der Nasenscheidenwand
- Verkleinerung der Nasenmuschel
- Erweiterung der Nasenklappen
- Stabilisation der Nasenflügel
Welche Methoden der Nasenkorrektur gibt es?
Es gibt eine Vielzahl verschiedener Methoden und Eingriffe, mit denen der Arzt das Erscheinungsbild der Nase verändern oder ihre Funktionen verbessern kann. Die meisten Verfahren finden unter Vollnarkose statt. Der Patient muss mindestens einige Stunden nach der Operation zur Kontrolle in der Klinik bleiben, unter Umständen ist sogar ein stationärer Aufenthalt nötig. Welches Verfahren der Arzt anwendet, hängt von den Gründen des Eingriffs sowie dem organischen Aufbau der Nase ab.
· Korrektur einer schiefen Nase
Bei einer Schiefnase wirkt das Körperteile zur Seite geneigt oder gekrümmt. Während einer operativen Korrektur verschiebt der Mediziner die Nasenscheidenwand und korrigiert sowohl knöcherne Strukturen wie auch das Nasenskelett. In vielen Fällen ist es nötig, die Nase mit Spendergewebe aufzubauen. Dafür werden dem Patienten aus einem anderen Körperteil Knorpel und Knochen entnommen, um damit dieses in die Nase einzusetzen. Entnommen wird das nötige Spendergewebe in der Regel aus der Ohrmuschel oder den Rippen. Da es sich hierbei um eine große und anspruchsvolle Operation handelt, muss der Patient einige Tage in der Klinik bleiben.
· Korrektur einer Höckernase
Bei einer Höckernase ist der Nasenrücken nach außen gebogen oder es befindet sich zu viel Knorpelgewebe auf der Nasenoberseite. Um dies zu beheben, macht der Arzt einen kleinen Schnitt und trägt den überschüssigen Knorpel ab. Das restliche Gewebe wird geglättet und der Hautschnitt plastisch vernäht. Lässt sich der Höcker auf einen angehobenen Nasenrücken zurückführen, sinken die umliegenden Bereiche um die Nase ab. In diesem Fall muss das Nasenprofil mit Spenderknorpel und -knochen aufgebaut werden, um so ein einheitliches Erscheinungsbild zu schaffen.
· Korrektur einer Sattelnase
Eine sogenannte Sattelnase entsteht, wenn der Nasenrücken eingedellt ist oder sich stark absenkt. Dadurch wirkt der Körperteil eingefallen und gekrümmt. Um die Sattelnase zu beheben, muss das Skelett entsprechend neu aufgebaut werden. Der Arzt rekonstruiert den Knorpel sowie die Nasenscheidenwand und baut sie in vielen Fällen mit Transplantaten neu auf.
· Korrektur der Nasenspitze
Nasenspitzen können gekrümmt und verbreitert sein, häufiger jedoch hängen sie schlaff herunter. Dadurch wird das optische Erscheinungsbild des Patienten stark beeinträchtigt und die Nase wirkt eingefallen. Wie der ästhetische Makel behandelt wird, hängt vom Ausprägungsgrad ab. Bei einer leicht hängenden Nasenspitze ist es ausreichend, das Gewebe mit einer speziellen Technik zu vernähen, um sie zurückzuziehen. Aufwendiger ist der Eingriff, wenn eine Rekonstruktion der Nasenspitze nötig ist. In diesem Fall entnimmt der Arzt dem Patienten Knorpel und setzt diesen in die Nase ein. Im Anschluss wird sie geformt und mit einer plastischen Naht vernäht. Dieser Eingriff erfordert viel Fingerspitzengefühl und sollte nur von einem erfahrenen Chirurgen durchgeführt werden.
Was kostet eine Nasenkorrektur und wann kommt die Krankenkasse für die Kosten auf?
Eine Nasenkorrektur findet häufig aus medizinischen Gründen statt. Wenn die Atmungsfunktion beeinträchtigt ist oder sich die Form der Nase stark auf das psychische Wohlbefinden den Patienten auswirkt, kommt die Krankenkasse in vielen Fällen für die Kosten auf oder bezuschusst der Eingriff. Betroffene sollten gemeinsam mit ihrem Arzt vor der Operation einen Antrag bei ihrer Kasse einreichen.
Findet die Nasenkorrektur aus rein ästhetischen Gründen statt, übernimmt die Krankenkasse nicht die Kosten für den Eingriff und der Patient muss seine Operation selbst bezahlen.
Grundsätzlich kann er dafür mit Kosten zwischen 3.000 und 4.700 Euro rechnen. Wie hoch die Ausgaben genau ausfallen, ist davon abhängig, wie aufwendig das Verfahren ist und ob ein stationärer Aufenthalt nötig ist.
Beispielsweise kostet die Entfernung eines durch Knorpelgewebe verursachten Nasenhöckers etwa 3.100 Euro. Für die Begradigung einer schiefen Nase können Patienten mit 3.000 Euro rechnen. Am teuersten ist die Nasenkorrektur, wenn Spendergewebe entnommen werden muss.