Nasenbluten ist eine unschöne Angelegenheit und kann auf viele Ursachen zurückgeführt werden. Häufig ist jedoch keine Krankheit, sondern eine unmittelbare Einwirkung durch beispielsweise einen Schlag oder Stoß Grund für den Blutschwall aus der Nase. Im Regelfall ist Nasenbluten daher auch harmlos und erfordert nicht zwingend den Besuch bei einem Arzt. Anders sieht es aus, wenn Sie das Nasenbluten nicht stoppen können oder dieses immer wieder auftritt. In diesen Fällen ist ein Besuch Ihres Arztes unvermeidlich und sollte zügig erfolgen.
Ursachen für Nasenbluten – was löst so eine Blutung aus?
Es gibt viele Phänomene, die Nasenbluten verursachen können. Gerade bei Kindern kann das Blut häufiger und ohne direkt ersichtlichen Grund aus der Nase treten. Grund hierfür ist die noch unausgereifte Wanddicke der Blutgefäße, die gerade unter Belastung schnell reißen können. Dies ist nicht unbedingt ein Grund zur Sorge und sollte nur bei auffällig regelmäßigem Auftreten von einem Arzt untersucht werden. Ähnliches gilt bei häufigem Nasenboren oder wenn Kinder Gegenstände in den Nasenraum drücken.
Bei Erwachsenen ist vor allem trockene Luft ein Grund für Nasenbluten. Auch wie bei Allergien oder Infektionen wird die Nasenschleimhaut gereizt und kann Nasenbluten herbeiführen. Seltener kann das Nasenbluten auch aufgrund eines Medikamenten- oder Drogenmissbrauchs entstehen, wodurch die Schleimhaut Ihrer Nase gereizt wird. Selbstverständlich führt auch Gewalteinwirkung durch Schläge, Stürze oder Stöße zum Nasenbluten. Eine weitere Möglichkeit stellen Tumore im Bereich des Rachen- und Nasenraums dar. Ein möglicher Hinweis auf einen Tumor besteht vor allem dann, wenn das Nasenbluten bei Ihnen häufig und ohne ersichtlichen Grund auftritt. Meist leiden Sie in diesem Fall noch unter zusätzliche Symptome und die Verletzungen der Blutgefäße im Nasenbereich stellen nur eine Begleiterscheinung dar.
Krankheiten wie Morbus Osler oder Hämophilie äußern sich ebenfalls durch Nasenbluten. Sollten diese oder ähnliche Blutungs- und Gerinnungskrankheiten bei Ihnen bekannt sein, müssen Sie sich bei Nasenbluten entsprechend versorgen lassen, da der Blutverlust in diesem Fall äußerst hoch ausfallen und gefährlich sein kann.
Die möglichen Ursachen für Nasenbluten im Überblick:
- Bei Kindern blutet die Nase deutlich leichter
- Trockene Luft
- Allergien oder Infektionen der Nase
- Medikamenten- oder Drogenmissbrauch
- Tumore im Bereich des Rachens und der Nase
- Krankheiten wie Morbus Osler oder Hämophilie
Gegenmaßnahmen bei Nasenbluten – wie lässt sich die Blutung stoppen?
Entgegen vieler Meinungen sollten Sie Ihren Kopf beim Nasenbluten nicht in den Nacken legen. Die Ursache liegt darin, dass Ihr Blut in Richtung Magen fließt, wo es unangenehmen bis sogar lebensgefährlichen Brechreiz auslösen kann. Beugen Sie Ihren Kopf stattdessen nach vorn und lassen Sie das Blut ungehindert abfließen. Sollte Ihnen der Grund für die Blutung nicht bekannt sein, versuchen Sie Ihr Blut aufzufangen, um sich eine Vorstellung vom Blutungsausmaß machen zu können. Dies kann Ihrem Arzt bei einer etwaigen Diagnosestellung helfen.
Als erste Maßnahme hilft für gewöhnlich ein kaltes Tuch oder ähnliches, was Sie sich oder dem Blutenden in den Nacken legen. Durch die daraus resultierende Gefäßverengung kann die Blutung akut eingedämmt werden, zumindest wenn keine schwere Verletzung oder Erkrankung vorliegen sollte. Zwanzig bis dreißig Minuten sollten Sie die kühle Kompresse im Nacken behalten.
Gegenmaßnahmen auf einen Blick:
- Kopf nach vorne lehnen, NICHT in den Nacken
- das Blut abfließen lassen und nach Möglichkeit auffangen
- Blutmenge kontrollieren und gegebenenfalls einen Arzt konsultieren, wenn nötig
- nach Möglichkeit den Nacken mit einer kalten Auflage kühlen, um den Fluss des Blutes durch Gefäßverengung zu verlangsamen
Wann ist ein Arztbesuch notwendig?
Themenwelt: Themenwelt Nasenbluten
Sollte sich bei Ihnen trotz der ersten Gegenmaßnahmen keine Besserung einfinden und Ihre Nase hört nicht auf zu bluten, wird der Besuch bei einem Arzt notwendig. Hierfür können Sie sowohl Ihren Hausarzt aufsuchen, als auch einen Hals-Nasen-Ohrenarzt oder die Ambulanz im Krankenhaus.
Ihr Arzt wird Sie daraufhin mit einer Tamponade versorgen, wodurch ein Gegendruck auf Ihre innenliegenden Blutgefäße ausgeübt werden soll. Das Nasenbluten lässt sich dadurch eindämmen. Im Regelfall verbleibt die Tamponade bis zu drei Tage in Ihrer Nase.
Wenn sich der Ursprung der Blutung lokalisieren lässt, die Blutung durch die Tamponade jedoch nicht aufgehalten werden kann, ist auch eine sogenannte Gefäßverödung möglich. Hierfür wird ein Katheder in eine Ihrer Arterien eingeführt und bis zur Blutung geschoben. Durch ein Medikament kann das Gefäß daraufhin verödet werden. Diese Maßnahme ist jedoch nur in seltenen Fällen notwendig.
Operative Maßnahmen sind normalerweise nur in Extremfällen vonnöten, wenn die Blutung beispielsweise nahe an Ihrer Schädelbasis liegt. Auch wenn die Ursache der Blutung auf Medikamente oder Drogenmissbrauch zurückzuführen ist, können anderweitige Maßnahmen angebracht sein.
Nasenbluten erfolgreich vorbeugen – so vermeiden Sie Blut aus der Nase!
Damit Nasenbluten gar nicht erst entstehen kann, sollten Sie versuchen, Ihre Umgebung möglichst anzupassen. So helfen Luftbefeuchter, einer trockenen Umgebung entgegenzuwirken. Nasensalben stellen zudem bei trockenen und gereizten Nasenschleimhäuten eine Hilfe dar und sollten aus der Apotheke stammen. Wenn Sie an einer Erkältung leiden, achten Sie beim Putzen der Nase darauf, dass kein unnötiger Druck entsteht. Sollten Sie bei Ihnen hoher Blutdruck bekannt sein, lassen Sie diesen in regelmäßigen Abständen kontrollieren.
Fazit
Wie Sie sehen, muss Nasebluten nicht immer gleich etwas Schlimmes bedeuten. Darüber hinaus gibt es einige einfache Möglichkeiten, die Blutung zu stoppen. Wenn Sie diese anwenden, sollte das Nasenbluten möglichst bald aufhören. Fließt das Blut hingegen weiter, ist ein Arztbesuch dringend angeraten.