Die meisten Narben entstehen durch Unfälle oder bei Operationen. Sie erinnern Betroffene häufig an eine schwere Zeit und prägen damit nicht nur ihr Äußeres, sondern auch ihre psychische Verfassung. Denn nicht immer sind Narben sehr auffällig oder sie lassen sich unter der Kleidung leicht verstecken. Manche jedoch sind gut sichtbar und wirken sich stark auf die Ästhetik aus, beispielsweise infolge einer starken Akne. Unter Umständen können sie sogar zu körperlichen Einschränkungen führen. Bei einer Narbenkorrektur kann der Arzt die für den Betroffenen als Schönheitsmakel geltende Narbe behandeln und ihre Erscheinung minimieren oder sie gar entfernen. Wie das funktioniert und welche Kosten auf die Patientin zukommen, erfahren Sie hier.
Weshalb wird eine Narbe korrigiert?
Jede Verletzung der tieferliegenden Hautschicht bildet eine Narbe aus. Während des Heilungsprozesses durchläuft die Haut verschiedene Vorgänge, die der Verschließung der Wunde dienen. Dabei entsteht faserreiches Bindegewebe, das sich optisch von dem umliegenden Gewebe abhebt. In vielen Fällen verblasst eine Narbe mit der Zeit und beeinflusst die Ästhetik kaum. Manchmal jedoch kann sie sich an auffälligen Stellen befinden, beispielsweise im Gesicht, oder sich störend vergrößern. Unter Umständen ist eine Narbe für Betroffene nicht nur optisch störend, sie kann auch die Beweglichkeit einschränken. Zieht sich das Narbengewebe zusammen, kann dabei ein Narbenzug auf das umliegende Gewebe entstehen. Während eine Schrumpfung bei Erwachsenen zu Schmerzen oder einem störenden Gefühl führen kann, kann sie bei Kindern sogar das Wachstum behindern. Eine Narbenkorrektur dient also nicht nur der ästhetischen Verbesserung, sie kann auch aus gesundheitlichen Gründen nötig sein.
Für wen kommt eine Narbenkorrektur infrage?
Wenn sich an gut sichtbaren Stellen eine störende Narbe bildet oder vernarbtes Gewebe die Bewegungsfähigkeit einschränkt, macht eine Narbenkorrektur Sinn. Vor allem Patienten, die unter dem ästhetischen Makel leiden, profitieren von einer Behandlung.
Bevor der Patient ein invasives Verfahren wählt, sollten zuerst herkömmliche Methoden ausprobiert werden. Es gibt spezielle Salben und Lotionen, die eine Rückbildung von Narben unterstützen. Erst wenn diese nicht den gewünschten Erfolg bringen, sollten weitere Schritte in Erwägung gezogen werden.
Was ist eine Narbenkorrektur?
Nicht jede Narbe muss bei einem invasiven Eingriff korrigiert werden. In den meisten Fällen verschließt sich das Gewebe ohne große Schwierigkeiten und verblast mit der Zeit. Manchmal jedoch ist die Wundheilung beeinträchtigt und die Narbenbildung fällt optisch stark auf oder vergrößert sich. In diesem Fall stehen dem behandelnden Arzt verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, mit denen er eine verbesserte Wundheilung anstreben kann. Er schneidet die Narbe erneut ein, um eine schnelle Heilung zu erzielen und den Zug auf das umliegende Gewebe zu verhindern. Mit einer Lasertherapie kann er das vernarbte Gewebe abtragen, um das Hautbild des Patienten zu verbessern. Welche Behandlungsmethode angewandt wird, hängt grundlegend davon ab, welche Ziele bei der Therapie verfolgt werden und wie stark die Narbe ausgeprägt ist.
Wie läuft eine Narbenkorrektur ab?
Wie genau eine Narbenkorrektur abläuft, hängt davon ab, welche Behandlungsmethode der Arzt anwendet. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um einen minimal-invasiven Eingriff, bei dem der Patient nur eine lokale Betäubung erhält. Nach der Behandlung darf er die Klinik wieder verlassen und muss die entsprechenden Nachsorgevorkehrungen treffen. Bei einer starken Narbenausprägung kann unter Umständen auch ein größerer operativer Eingriff nötig sein.
· Narbenentfernung mittels Laser
Bei einer Narbenkorrektur mit dem Laser trägt der Arzt die vernarbten Hautschichten ab, um das optische Erscheinungsbild des Patienten zu verbessern. Dieser Eingriff findet meist aus ästhetischen Gründen statt und kann ambulant durchgeführt werden. Um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen, muss sich der Patient mehreren Therapien unterziehen.
Bei einer Narbenentfernung mit dem Laser wird die betroffene Stelle mit einer Salbe lokal betäubt. Der Arzt richtet den Laser gezielt auf das vernarbte Gewebe und erzeugt Energie. Diese wird in Hitze umgewandelt und zerstört dadurch die obere Hautschicht. Die betroffenen Hautzellen sterben ab und werden vom Organismus ausgeschieden. Gleichzeitig wird bei dieser Therapie die Bildung von Kollagen angeregt, die das übrige Gewebe elastischer machen.
Dieser Eingriff gilt als äußerst schmerzarm. Empfindliche Patienten verspüren ein leichtes Kribbeln oder das Gefühl kleiner Nadelstiche.
· Auftrennen der Narben
Bei wuchernden und stark ausgeprägten Narben ist meist das Auftrennen und kontrollierte Heilen der Wunde erforderlich. Dieser Eingriff kann in vielen Fällen ambulant stattfinden und soll vor allem die Bildung von Narbenzug verhindern.
Der Patient erhält eine lokale Betäubung und der Arzt trennt die Narbe mit einer Zickzack-Technik auf. Entlang der Hautlinien macht er eine plastische Naht, manchmal sogar mit selbstauflösenden Fäden im Inneren der Wunde. Die Narbe wird dadurch unauffälliger und es findet bei dieser Technik kein Zug auf das umliegende Gewebe statt.
· Lappenplastik zur Narbenkorrektur
Dieses Verfahren wird häufig bei großflächigen Verbrennungsnarben angewandt. Der Patient erhält eine Vollnarkose und muss mindestens eine Nacht zur Überwachung in der Klinik bleiben.
Bei diesem operativen Verfahren wird dem Patienten gesunde Haut entnommen und das vernarbte Gewebe herausgeschnitten. Der Hautlappen wird anschließend in das betroffene Areal eingesetzt und mit den vorhandenen Blutgefäßen verbunden. Dadurch wächst das Transplantat mit dem vorhandenen Gewebe zusammen.
Eine Lappenplastik kommt nicht bei kleinen Wunden zum Einsatz, da durch das Einsetzen der Spenderhaut neue Narben entstehen.
Was kostet eine Narbenkorrektur?
Die Kosten einer Narbenkorrektur sind davon abhängig, wie groß die Narbenbildung ist und welche Behandlungsmethode angewandt wird. In vielen Fällen kann der Patient auf eine Kostenübernahme oder einen Zuschuss durch die Krankenkasse hoffen. Vor allem dann, wenn aufgrund des Narbenzugs oder einer Beeinträchtigung der körperlichen oder psychischen Verfassung eine medizinische Notwendigkeit vorhanden ist.
Sollte sich die Krankenkasse nicht an den Kosten für die Narbenkorrektur beteiligen und einen rein ästhetischen Nutzen in dem Eingriff sehen, muss der Patient mit Kosten zwischen 300 und 3.000 Euro rechnen.
Die Laserbehandlung von kleineren Narben findet im Regelfall innerhalb mehrerer Sitzungen statt, weshalb sich der Betroffene einen Kostenvoranschlag für alle notwendigen Therapien erstellen lassen sollte. Meist berechnen die Ärzte pro Sitzung 50 bis 150 Euro.
Das Auftrennen einer Narbe kostet zwischen 1.500 und 3.000 Euro. In manchen Fällen muss die Narbenkorrektur unter Vollnarkose stattfinden und der Patient muss einige Tage stationär aufgenommen werden, dann muss er entsprechend mit höheren Ausgaben rechnen.
Für eine Lappenplastik wird in den meisten Fällen die medizinische Notwendigkeit anerkannt.