Wahrscheinlich werden auch Sie irgendwo an Ihrem Körper eine Narbe aufweisen. Dies muss nicht zwangsläufig immer auf eine Operation zurückzuführen sein, auch Schnittverletzungen mit einem Küchenmesser oder Stürze vom Fahrrad können zu dieser Erscheinung auf Ihrem Hautbild führen. Narben können, müssen aber nicht immer das Resultat einer Wundheilung sein. Manchmal verläuft die Regenration der Haut auch ohne die Entwicklung von Narben. Kompliziert wird es erst, wenn die Wundheilung nicht optimal verläuft, sich Wunden oder Narben nachhaltig entzünden.
Phasen der Wundheilung
Die Wundheilung ist ein komplizierter Prozess und wird in drei unterschiedliche Phasen unterteilt:
- primäre Wundheilung: unkomplizierte Wundheilung ohne Störung, allerdings können kleine Narben zurück bleiben (häufig nach Operationen)
- sekundäre Wundheilung: zeichnet sich durch eine gestörte Wundheilung aus, in welcher die Wundränder auseinanderklaffen, zurück bleibt häufig eine offensichtliche Narbe
- epitheliale Wundheilung: wenn Ihre Haut nur an der Oberfläche verletzt ist, verheilt diese bereits nach wenigen Tagen, ohne dass etwas zurückbleibt
Doch nicht immer verläuft die Heilung einer Wunde reibungslos. Auch wenn Ihr Organismus bestrebt ist, Ihr verletztes Hautgewebe schnellstmöglich zu regenerieren, Zellen zu erneuern und Botenstoffe auszusenden, sind Komplikationen möglich. Manchmal kann sich die Wunde sogar entzünden. Im Extremfall ist dabei auch der Tod möglich.
Gründe, warum sich Wunden und Narben entzünden
Es gibt eine ganze Reihe an möglichen Ursachen, weswegen sich eine Narbe oder eine Wunde beispielsweise nach einer Operation entzünden kann. Eine unzureichende Versorgung der Wunde ist beispielsweise nicht selten dafür verantwortlich.
Eine entzündete Narbe ist vor allem an folgenden Symptomen zu erkennen:
- moderate bis starke Rötung des Narben- oder Wundbereichs
- Schwellung des Narbenbereichs
- Starkes Hitzeempfinden im Bereich der Narbe
- Nässen oder Eitern der Narbe
Faktoren, welche die Entzündung der Narbe verursachen können:
- schlechte Versorgung und Behandlung der Narbe
- Verschmutzung
- Erneutes Aufreißen oder Verletzung des Narbengewebes
Achtung: Ein häufiges Phänomen ist die Entzündung der Narbe bei Frauen nach einem Kaiserschnitt. Grund hierfür ist die Reibung der Kleidung an der Narbe, die dadurch immer wieder aufgerissen wird und nicht ordnungsgemäß verheilen kann. Daher sollten Sie nach einem Kaiserschnitt für eine schonende Bedeckung Ihrer Narbe sorgen, beispielsweise durch die Auflage einer Kompresse. Vermeiden Sie zudem eine Rasur der Haut um den Bereich der Narbe.
Nicht immer muss sich eine Wunde oder Narbe entzünden. Eine gestörte Wundheilung kann durch viele andere Ursachen gekennzeichnet sein, die abhängig von Alter, Gesundheitszustand, medikamentöser Behandlung und Vorerkrankungen begutachtet werden müssen. Ob Sie eine entzündete Narbe aufweisen oder ob andere Ursachen für die schlechte Wundheilung verantwortlich sind, dass lassen Sie am besten durch Ihren Arzt bestimmen.
Gegenmaßnahmen bei entzündeten Narben
Prinzipiell gilt, dass Wunden bei der Heilung richtig versorgt werden sollten, um eine mögliche Entzündung von vornherein ausschließen zu können.
Eine entzündete Wunde ist fast immer ein Indiz auf eine anschließende Narbenbildung. Dies liegt darin begründet, dass entzündete Wunden die Ausschüttung von Wachstumshormonen wie beispielsweise TGF-beta begünstigen, wodurch vermehrt Bindegewebe produziert wird.
Folgende Maßnahmen eignen sich, um einer möglichen Entzündung Ihrer Wunde und somit auch einer Narbenbildung entgegenzuwirken:
- Reinigen Sie Ihre Wunde von Verschmutzungen am besten unter warmem Wasser
- Tragen Sie auf Ihre Wunde ein Wunddesinfektionsmittel auf
- Bringen Sie ein Pflaster oder je nach Größe der Wunde eine Kompresse mit elastischer Mullbinde auf Ihre Wunde auf. Versuchen Sie, gelhaltige Auflagen zu verwenden, die nicht mir Ihrer Wunde oder Narbe verkleben können
- Lassen Sie Schnittverletzungen kurz bluten, bevor Sie die Wunde behandeln. So werden Bakterien und Keime direkt aus der Wunde herausgespült
Bisswunden weisen eine besonders hohe Infektionsgefahr auf, da durch einen Biss besonders leicht Krankheitserreger oder Keime übertragen werden können, die letztendlich zu einer Entzündung führen. Besonders bei Tierbissen ist das Infektionsrisiko besonders hoch. Hier hilft oftmals nur der Gang zum Arzt, der die Wunde professionell reinigen muss.
Wenn bereits eine Entzündung eingetreten ist, wird Ihr Arzt Sie wahrscheinlich mit Antibiotika behandeln müssen.
Hausmittel bei entzündeten Narben
Auch wenn Sie bei einer Entzündung einer Narbe immer Ihren Arzt aufsuchen sollen, eignen sich einfache Mittel, um die Narbe bei der Regeneration zu unterstützen. Hierzu zählen vor allem Wund- und Heilsalben sowie spezielle Narben-Cremes, die es in jeder Apotheke zu kaufen gibt. Sollte Ihre Narbe noch geöffnet sein, hilft Jod, um der Entzündung entgegenzuwirken.