Ob gerötete Hautstellen, Juckreiz oder nervige Hubbel. Mückenstiche bringen einige lästige Begleiterscheinungen mit sich, die gemeinhin auf im Mückenspeichel befindliche Substanzen zurück zu führen sind. Die oftmals toxischen Zusätze dringen über den Saugrüssel der Insekten ins Unterhautgewebe ein und verursachen dort zahlreiche Reizreaktionen. Darüber hinaus ist mit möglichen, durch den Mückenstich übertragbaren Krankheiten nicht zu spaßen. Doch warum stechen Mücken überhaupt zu und was lässt sich dagegen tun? Nachfolgend möchten wir Ihnen aufzeigen, wie Sie welchen Mückenstich behandeln können worauf dabei zu achten ist.
Die Art der Mücke ist entscheidend – jeder Mückenstich kann anders wirken
Die wenigsten Personen wissen, dass es sich bei Stechmücken meist um weibliche Vertreter ihrer Gattung handelt. Sie benötigen zahlreiche Proteine für die Produktion ihrer Eier. Diese stehen ihnen im tierischen oder menschlichen Körper in reichlicher Fülle zur Verfügung. In vielen Fällen sind Mückenstiche eher harmlos und verschwinden nach ein paar Tagen von selbst. Gefährlich wird es aber, wenn es sich bei den Insekten um klassische Krankheitsüberträger handelt. Nicht nur, dass einige Mücken diverse tödliche Viren übertragen. Sie können dem menschlichen Organismus auch durch verschleppte Bakterien Schaden zu fügen.
Irrtümlicher Weise glaubt ein Großteil der Bevölkerung, dass diese krankheitserregenden Mücken nur in den Tropen zu finden sind. Doch auch hierzulande ist eine Ausbreitung gesundheitsgefährdender Stechmückenarten zu verzeichnen. Als Ursache hierfür ist unter anderem das sich stetig erwärmende Klima Europas zu nennen, das tropische Stechmücken immer häufiger auch auf die Nordhalbkugel verschlägt. Zu den schlimmsten Virusüberträgern gehören:
- Anophelesmücken – Überträger der Malaria
- Asiatische Buschmücken – Überträger des West-Nil-Virus
- Regenbremsen – Überträger des Milzbranderregers
- Tigermücken – Überträger des West-Nil-Virus, des Gelbfiebers und des Dengue-Fiebers
- Tstestefliegen – Überträger der Schlafkrankheit
Was passiert bei einem Mückenstich – die Problematik
Wenn Sie von einer Mücke gestochen werden, gelangen über den Speichel der Insekten Substanzen in Ihren Körper, die die Blutgerinnung hemmen sollen. Darüber hinaus können Mückenstiche leider auch die oben genannten Krankheiten sowie allergische Reaktionen hervorrufen. Die körpereigene Abwehr reagiert darauf, indem Sie Histamin ausschüttet, welches unter anderem auch den unangenehmen Juckreiz auslöst. Die Schwellung ist somit also eine Abwehrreaktion des Körpers und sorgt dafür, dass die giftigen Proteine im Speichel einer Mücke sich nicht im Körper entfalten können.
Der Ablauf beim Mückenstich im Überblick:
- Die Mücke sticht mit ihrem Saugrüssel zu
- Durch den Mückenstich gelangen blutgerinnungshemmende Proteine und Substanzen in die Blutbahn
- Die körpereigene Abwehr produziert Histamin, um gegen die Substanzen im Mückenspeichel vorzugehen
- Das Histamin löst das unangenehme Jucken aus und die Immunabwehr sorgt zudem für eine Schwellung
- Die Substanzen aus dem Mückenstich können sich nicht im Körper entfalten
Nach dem Mückenstich – So behandeln Sie Mückenstiche und lindern den Juckreiz
- Sollten Sie trotz Präventivmaßnahmen einen Mückenstich bemerken, müssen Sie die Einstichstelle zunächst umgehend desinfizieren und danach kühlen. Kalte Umschläge wirken als Hausmittel hierbei wahre Wunder gegen den Juckreiz und reduzieren Schwellungen binnen kürzester Zeit. Ähnliche Soforthilfe bieten spezielle Mückengels, -sprays und -salben. Diese finden Sie in jeder gut sortierten Drogerie oder einer Apotheke in Ihrer Nähe.
- Hilfreiche Körperöle auf ätherischer bzw. pflanzlicher Basis, die sowohl zur Vorbeugung als auch zur Behandlung eingesetzt werden können sind Eukalyptusöl, Kokosöl, Lavendelöl, Manukaöl, Teebaumöl und Zedernöl. Zum einen schreckt ihr intensiver Geruch Mücken ab, zum anderen enthalten die Öle Wirkstoffe, die Juckreiz und Rötungen erfolgreich beheben können.
- Weitere Hausmittel zur Behandlung von Mückenstichen sind schwarzer Tee, Spitzwegerich, Zitronensaft und Essig. Als Bestandteil eines kalten Umschlags oder als Breimasse, die direkt auf den Stich aufgetragen wird, sollten die Essenzen mindestens 5 Minuten auf der Haut verbleiben, um ihre Wirkung entfalten zu können. Auch eine aufgeschnittene Zwiebel kann als Hausmittel gegen einen Mückenstich schnelle Linderung versprechen.
- Vermeiden Sie so gut es geht, an der Einstichstelle herum zu kratzen. Auf diese Weise breitet sich der Mückenspeichel und die darin enthaltenen Blutgerinnungshemmer weiter aus und sorgen so für noch mehr Juckreiz und größere Infektionsgefahr.
Tipps uns Hausmittel zur Behandlung von Mückenstichen im Überblick:
- Einstichstelle desinfizieren und kalte Umschläge auf den Mückenstich
- Körperöle können das Jucken lindern
- Schwarzer Tee, Essig Zitronensaft und Spitzwegerich helfen als Hausmittel gegen Mückenstiche
- Nicht an der Einstichstelle kratzen (Mückenstiche können Infektionen auslösen)
Vor dem Mückenstich – sinnvolle Vorsorge zur Vermeidung von Mückenstichen
- Das richtige Verhalten zur Vorbeugung oder Behandlung von Mückenstichen ist von zahlreichen Faktoren abhängig. Zu beachten sind einerseits die Tageszeiten, zu denen die Stechmücken am aktivsten sind. Besonders zahlreich anzutreffen sind die Insekten meist in der Dämmerung bzw. nachts. Hier ist also ein besonderer Schutz durch langärmlige Kleidung oder Insektengitter zu empfehlen.
- Auch der eigene Standort ist von Bedeutung. So lieben Stechmücken beispielsweise feucht-warme Landschaften (z.B. Sümpfe, Teiche und andere stehende Gewässer). Dort legen die stechfähigen Weibchen ihre Eier und sind folglich vermehrt vertreten. Entsprechende Gebiete zu meiden, ist im Sommer zur Vorbeugung gegen Mückenstiche also ratsam.
- Im Urlaub ist ein gezielter Mückenschutz umso wichtiger, da ein Stich seltene Krankheiten mit sich bringen könnte. Insektenschutzmittel (sogenannte Repellents), Moskitonetze und Co. sind hier unerlässlich. Zusätzlich sollten Sie Kleidung und andere Textilien mit Mückenabwehrstoffen imprägnieren.
- Ebenfalls sollten Sie vor einem Auslandsaufenthalt dringend alle nötigen Schutzimpfungen gegen mögliche Übertragungskrankheiten auffrischen. Die Impfung erfolgt für gewöhnlich einige Wochen vor der Abreise und ist üblicherweise Pflicht.
Stichheiler – die Alternative bei Mückenstichen?
Auch wenn viele Hausmittel gegen Mückenstiche tatsächlich sehr hilfreich sind, gibt es mit dem Stichheiler eine weitere Möglichkeit, gegen solche Insektenstiche vorzugehen. Stichheiler funktionieren auf elektrischer Basis und sind recht kleine Geräte, so dass Sie sich immer mit sich führen können. Wann immer Sie einen Mückenstich erleiden, können Sie den Stichheiler durch Druckkontakt auf die Einstichstelle nutzen. Über einen Goldkontakt im Stichheiler wird der Mückenstich auf ca. 45-50 Grad Celsius erhitzt, so dass die leicht giftigen Proteine aus dem Speichel der Mücken zerstört werden. Der Körper muss nun kaum Histamin ausschütten (Gegenreaktion auf Mückenstiche) und das Jucken wird deutlich abgeschwächt oder sogar ganz unterbunden. Bei allergischen Reaktionen kann ein Stichheiler zwar eine gewisse Linderung bringen, aber Sie sollten sich darauf nicht verlassen. In solchen Fällen ist es immer besser, wenn Sie einen Arzt konsultieren. Ansonsten können die Stichheiler aber durchaus als wirksam gegen Mückenstiche und auch andere Insektenstiche bezeichnet werden.
Die Fakten zu Stichheiler im Überblick:
- Stichheiler sind kleine Geräte, die auf elektrischer Basis funktionieren
- Die Einstichstelle wird auf 45-50 Grad Celsius erhitzt und die Proteine aus dem Speichel der Mücken zerstört
- Der Körper muss als Reaktion auf die Mückenstiche nun kaum noch Histamin ausschütten
- Das Jucken wird deutlich gelindert oder sogar verhindert
- Bei allergischen Reaktionen auf Mückenstiche nicht auf einen Stichheiler verlassen
Fazit
Mückenstiche sind für viele Menschen ärgerlich und sorgen dafür, dass die Einstichstelle ein unangenehmes Jucken mit sich bringt. In einigen Fällen lösen Mückenstiche jedoch auch allergische Reaktionen aus oder bringen gar schlimme Krankheiten mit sich. Glücklicherweise gibt es viele Gegenmaßnahmen, die bei einem Mückstentsich und auch gegen andere Insektenstiche helfen. Angefangen bei einfachen hausmitteln wie kalten Umschlägen über Körperölen bi shin zum Stichheiler warden letztlich auch Sie eine wirksame Möglichkeit finden, Mückenstiche zu behandeln.