Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule, allgemeines Unwohlsein wie andauernde Müdigkeit, Leistungsabfall, Fieber und ungewollte Gewichtsabnahme – all das sind Anzeichen von retroperitoneale Fibrose, oder auch Morbus Ormond genannt. Diese Krankheit ist sehr selten. Mithilfe von moderner Medizin lassen sich die Ursachen jedoch feststellen und durch Fachkräfte behandeln.
Was ist Morbus Ormond?
Bei Morbus Ormond vermehrt sich das Bindegewebe übermäßig im hinteren Bauchbereich. Dadurch können Blutgefäße, Nerven oder Organe eingeengt werden. In den meisten Fällen sind die Harnleiter betroffen, wodurch der dadurch entstehende Rückstau Schmerzen, Harnwegsinfekte und schwere Nierenschäden verursacht. Sind Gefäße befallen, können Schwellungen und Wassereinlagerungen in den Beinen vorkommen. Die Ausbreitung des Bindegewebes kann auch über den Bauchraum erfolgen.
Die Krankheit ist selten, sie taucht nur bei ein bis zwei Menschen von 200.000 auf. Männer leiden häufiger daran als Frauen. Morbus Ormond kann zwischen dem vierzigsten und dem siebzigsten Lebensjahr auftreten.
Was sind die Anzeichen?
Die Anzeichen treten erst später auf, wenn die Krankheit schon fortgeschritten ist. Neben den oben genannten Anzeichen können diese auch:
- unbestimmte, dumpfe Schmerzen in Rücken, Flanken, Unterbauch sein; Männer spüren es auch im Hodensack,
- stetige, „gürtelförmige“ Schmerzen, welche unabhängig von Bewegungen sind
- Übelkeit, Erbrechen
- Schwellung des Hodensacks.
Untersuchung
Bevor der Behandlung bitte einen Arzt oder Ärztin über den Verdacht informieren. Aufgrund der Seltenheit dieser Krankheit ist es schwierig, es eindeutig festzustellen.
Durch einen Ultraschall können Veränderungen der Harnleiter und Nieren festgestellt werden, Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) zeigen weitere Hinweise. Nach der körperlichen Untersuchung wird entweder Gewebe über eine dünne Nadel oder durch eine Operation entnommen und mithilfe eines Mikroskops untersucht.
Behandlung
Wird die Krankheit diagnostiziert, so wird diese nach folgenden Zielen behandelt:
- Linderung der Beschwerden
- stoppen der Gewebevermehrung
- Funktion der Organe erhalten
- Verhinderung eines Krankheitsrückfall
Ist eine bestimmte Ursache das Problem, so kann die Krankheit gezielt behandelt werden. Bei keiner gefundenen Ursache soll der Patient so behandelt werden, dass die Beschwerden gelindert und Entzündung gehemmt werden. Kortison ist ein beliebtes Medikament, da es gut gegen die Entzündung wirkt und das Bindegewebe bei der Ausbreitung verhindert. Für die Behandlung kann eine geeignete Orthopädie in Berlin hier gefunden werden.
Kortison kurz erklärt
Wie schon erwähnt hilft Kortison, in dem die Beschwerden gelindert und die Entzündungen gehemmt werden. Nebenwirkungen können dennoch auftreten, wie Zunahme von Gewicht, Schwund an Knochen, hoher Blutdruck oder Schlafstörungen. Um diese zu vermeiden, behandelt man zu Beginn mit einer mittelhohen Dosis. Diese wird dann immer weiter verringert, bis die Entzündung gerade noch unterdrückt wird. Hierbei ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass die Krankheit zurückkommt. Diese Informationen stammen von Erfahrungen und aus Fallberichten und konnten noch nicht in einer hochwertigen Studie untersucht werden!
Wichtig
Niemals die Kortisondosis selbstständig verändern! Es kann zu bedrohlichen Stoffwechselstörungen führen. Bitte alles mit dem Arzt beziehungsweise der Ärztin besprechen.
Alle Auffälligkeiten der Krankheit und auftretende Unverträglichkeiten während der Behandlung umgehend den behandelnden Arzt informieren!
Kontrolluntersuchungen immer wahrnehmen! Dadurch können schneller Rückfälle oder Nebenwirkungen erkannt werden.