Schnell mal in den Supermarkt oder spontan bei Freunden vorbeizuschauen, ist für jüngere Menschen ganz alltäglich. Mit dem Alter gehen gewisse Einschränkungen einher, die diese Spontanität einschränken. Die zurückgelegten Wege werden kürzer und seltener, beschränken sich häufig auf das Notwendige. Der Spaß bleibt auf der Strecke.
Im Alter verändert sich die Mobilität
Auch die Wahl der Verkehrsmittel verändert sich mit dem Alter, durch die wegfallende Berufstätigkeit, aber auch durch körperliche Einschränkungen. Seniorinnen und Senioren legen viele Wege zu Fuß zurück oder benutzen die öffentlichen Verkehrsmittel. Das gilt insbesondere für Frauen, die oft weder Führerschein noch ein eigenes Auto besitzen. Das Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS) hat das Mobilitätsverhalten der älteren Generation unter die Lupe genommen sowie vier verschiedene Typen herausgestellt:
- Die Pkw-Fixierten, die ihr Auto über alles lieben und weder öffentliche Verkehrsmittel nutzen noch mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs sein möchten.
- Die Zwangsnutzer von öffentlichen Verkehrsmitteln haben meistens keinen Führerschein und sind auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Sie sind meist gesünder als die Pkw-Fixierten.
- Die junggebliebenen Seniorinnen und Senioren, die ständig auf Achse sind, verwenden in der Hauptsache das Auto, steigen aber mitunter auch auf das Fahrrad um. Das Fahrrad ist hochwertig und technisch auf dem neusten Stand.
- Die selbstbestimmt Mobilen leben sehr gesundheitsbewusst, sind sehr flexibel und nicht sehr anspruchsvoll in Bezug auf ihre Mobilität. Sie gehen zu Fuß, fahren Fahrrad, nutzen das Auto sowie öffentliche Verkehrsmittel.
Alternativen für Menschen mit eingeschränkter Mobilität
Menschen mit größeren Mobilitätseinschränkungen bleiben meist nicht viele Möglichkeiten. Dennoch möchten gerade Seniorinnen und Senioren ihre Selbstständigkeit erhalten, ihre Fortbewegung selbst bestimmen und sich weitgehend unabhängig fortbewegen. Elektromobile und Rollatoren sind eine Alternative für Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Diese Elektromobile heißen häufig auch Seniorenmobil oder Seniorenscooter, wie sie beispielsweise Sani-Fuchs in seinem Online-Sanitätshaus anbietet. Sie sind dann genau richtig, wenn das eigenständige Gehen noch gut funktioniert, aber längere Gehstrecken nicht mehr möglich sind. Sie lassen sich zwischen Gebäuden gut verwenden. Im Gebäude selbst sollten die „Fahrer“ dann entweder laufen oder sich mit einem Elektrorollstuhl fortbewegen.
Selbstbestimmt und unabhängig leben ist gerade im Alter wichtig
Moderne Seniorinnen und Senioren sitzen heute nicht mehr den ganzen Tag zu Hause, wie es in früheren Generationen der Fall war. Sie führen meist ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben. Die Lebenserwartung steigt immer weiter. Eine heute 65 Jahre alte Frau kann damit rechnen, noch weitere 21 Jahre zu leben. Bei Männern ist die Lebenserwartung etwas kürzer, sie können mit weiteren 17 Jahren rechnen. Die durchschnittliche weitere Lebenserwartung lässt sich für Frauen und Männer der verschiedensten Altersstufen anhand der Tabelle unter gbe-bund.de, der gemeinsamen Gesundheitsberichterstattung des Robert Koch-Instituts und des Statistischen Bundesamtes ablesen. Diese Lebenszeit möchten die Seniorinnen und Senioren natürlich genießen, dabei ist allerdings nicht die Quantität entscheidend, sondern die Qualität. Rund 20 Jahre sind noch eine Menge Zeit, die die Menschen aktiv, unabhängig und selbstständig verbringen möchten.
Soziale und gesellschaftliche Teilhabe
Dazu gehört es, soziale Kontakte zu pflegen, mit Freunden, Bekannten, der Familie und den Nachbarn in Kontakt zu bleiben. Je mobiler jemand ist, umso einfacher ist es natürlich, die sozialen Kontakte zu pflegen. Auch das bürgerschaftliche Ehrenamt ist in diesem Lebensabschnitt sehr wichtig. Mit dem ehrenamtlichen Engagement haben die Menschen eine sinnvolle Aufgabe, fühlen sich gebraucht und bleiben aktiv in Kontakt mit ihren Mitmenschen. Diesbezüglich spielt Mobilität eine entscheidende Rolle. Denn, um das Ehrenamt ausüben zu können, muss der Ort für sie erreichbar sein.
Mobilität hat nicht nur einen verkehrstechnischen Aspekt
Bei Mobilität geht es nicht allein darum, von A nach B zu gelangen. Mobilität hat auch etwas mit körperlicher Bewegungsfähigkeit zu tun. Wer sich bewegen kann, lebt gesünder, fühlt sich fit. Deshalb bedeutet Mobilität auch Lebensqualität. Es ist essenziell, diese im Alter zu erhalten oder zurückzugewinnen. Dazu zählt eine gesunde Lebensweise mit entsprechender Bewegung.
Senioren mit Behinderungen stellen eine besondere Gruppe dar
In Deutschland haben etwa zwölf Prozent der Bevölkerung ein Handicap. Dabei sind nicht nur Menschen betroffen, die von Geburt an behindert sind oder im Rollstuhl sitzen. Zunehmend gibt es ältere Menschen, die körperlich stark eingeschränkt sind, die schlecht hören, eine Sehschwäche haben oder dement werden. Bereits heute gibt es etwa 1,5 Millionen Demenzkranke in Deutschland, die Tendenz ist steigend. Experten des Bundesministeriums für Bildung und Forschung rechnen damit, dass es bis zum Jahr 2050 etwa drei Millionen Demenzkranke geben wird, wie aus einem Artikel hervorgeht. Diese Menschen dürfen natürlich nicht vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen sein. Voraussetzung für eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist beispielsweise die barrierefreie Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel.
Soziale Kontakte werden im Alter weniger
Bei älteren Menschen nehmen die sozialen Kontakte mit der Zeit zwangsläufig ab. Menschen, die nicht mehr berufstätig sind, haben keine Kolleginnen und Kollegen mehr, mit denen sie sich austauschen können. Mit dem Eintritt in den Ruhestand verändern sich die sozialen Kontakte, die Gespräche am Arbeitsplatz fallen komplett weg, selbst wenn es nur der Austausch von Banalitäten war. Der Kontakt zu den eigenen Kindern ist meist auch nicht so eng, sie haben zwischenzeitlich eigene Familien und sind mit ihrem Partner sowie ihren Kindern beschäftigt. Der Freundeskreis wird mit der Zeit immer kleiner. Stirbt dann auch noch der Partner, sinkt die Mobilitätsbereitschaft noch weiter. Die Folge ist, dass ältere Menschen irgendwann vom sozialen Leben abgeschnitten sind.
So können Seniorinnen und Senioren soziale Kontakte pflegen
Um Isolation und Einsamkeit im Alter entgegenzuwirken, können Seniorinnen und Senioren selbst etwas tun. Sie können an regelmäßigen Aktivitäten teilnehmen, wie beispielsweise einer Seniorensportgruppe oder dem Yoga-Kurs. Der regelmäßige Anruf bei Freunden und Familienmitgliedern hilft dabei, den Kontakt nicht zu verlieren. Auch körperliche Gebrechen lassen sich behandeln, wie beispielsweise Tinnitus oder Schwerhörigkeit. Ein Hörgerät kann einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass ältere Menschen sich nicht mehr ausgeschlossen fühlen. Wenn gar nichts mehr aus eigener Kraft funktioniert, weil Pflegebedürftigkeit vorliegt, sind die Angehörigen gefordert, dabei zu helfen, die sozialen Kontakte aufrechtzuerhalten.
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