Um es gleich vorwegzunehmen: Die Legalisierung von Cannabis stagniert in Deutschland nach wie vor. Jedoch ist es seit 2017 immerhin möglich, sich Cannabis auf Rezept vom Arzt verschreiben zu lassen. Bedingung sind typische Krankheitsbilder, die sich gut durch den Einsatz von hoch dosierten Marihuana-Produkten therapieren lassen. Dabei kann medizinischer Hanf geraucht werden, in diesem Fall kommen die ganzen Blüten für die Behandlung zum Einsatz. Durch spezielle Verfahren lassen sich jedoch auch vereinzelt Wirkstoffe aus den Cannabisblüten extrahieren, welche dann gezielt zur Bekämpfung der Symptome und Linderung der Beschwerden eingesetzt werden können. In diesem Fall kann Hanf Öl angewendet werden oder auch ein Cannabis Liquid für die E-Zigarette oder E-Shisha.
Im Moment ist die Behandlung mit medizinischem Marihuana in Deutschland jedoch noch sehr teuer, die Krankenkassen übernehmen die Kosten für diese alternative Behandlungsform im Moment noch nicht. Für ein Gramm Cannabis mit hohem Wirkstoffgehalt zahlen Anwender in der Apotheke derzeit rund 20 Euro. Die exorbitanten Kosten für medizinisches Marihuana begründen sich vor allem auch darin, dass die meisten Pflanzen und Extrakte aus dem Ausland importiert werden müssen. Zwar etablieren sich auch in Deutschland zunehmend mehr Cannabis Farmen, noch ist der Anbau von Marihuana und medizinischem Hanf für Privatanwender allerdings streng verboten.
Marihuana legal anbauen: Welche Schritte sind nötig für eine Sondergenehmigung?
Können sich Patienten die hohen Kosten für eine Therapie mit medizinischen Cannabis-Produkten wirtschaftlich nicht leisten, werden aber für eine erfolgreiche Behandlung hohe Dosen von 2 Gramm oder mehr pro Tag benötigt, kann eine Sondergenehmigung über den behandelnden Mediziner beantragt werden. Wer zu Hause selbst Cannabis anbaut, muss jedoch eine Menge an Sicherheitsvorkehrungen treffen – der Zutritt zum Anbauraum muss Dritten unbedingt verwehrt bleiben.
Thomas Harmaier, Cannabis Kenner aus Leidenschaft und fachkundiger Experte auf dem Gebiet des medizinisch genutzten Hanfes bei dem online Magazin CANNDOC hat täglich mit Leseranfragen zu tun, die sich mit der Legelasierung von Marihuana in Deutschland beschäftigen. Auf https://cannadoc.net/ geben Harmeier und sein Experten Team einen leicht verständlichen Überblick über die Möglichkeiten, Cannabis bei entsprechender Indikation auch zu Hause anzubauen. Auf diese Weise lassen sich die enormen Kosten für eine ärztlich verordnete Marihuana-Therapie reduzieren, was für chronisch kranke Anwender eine riesige finanzielle Entlastung darstellt.
Wie lässt sich medizinischer Cannabis besonders sparsam dosieren?
Für die richtige Dosierung des medizinischen Cannabis sollten stets die Vorgaben des behandelnden Arztes eingehalten werden. Nur so kann gewährleistet werden, dass die natürlichen Wirkstoffe aus Cannabis Blüten bei den Patienten zu der gewünschten Verbesserung des jeweiligen Krankheitsbildes beitragen. Werden Cannabisblüten geraucht, verdampft oder unter Zuhilfenahme eines Vaporisators inhaliert, kann der Wirkstoff über die Lungenbläschen besonders schnell aufgenommen werden. Diese Form der Einnahme beschränkt sich jedoch auf Anwender, die rauchen. Auch, wenn weder beim Inhalieren noch beim Verdampfen Brennstoffe nötig werden, wie zum Beispiel giftiger Tabak, ist das Inhalieren von Cannabisblüten für Laien meist zu unangenehm.
Es gibt in der Apotheke auf Rezept außerdem Cannabis Öle mit ganz verschieden hohen Wirkstoff-Dosen. Auch als Nahrungsergänzungsmittel ist Cannabis Öl im gut sortierten Reformhaus erhältlich, wobei bei diesen CBD Ölen der THC Gehalt auf ein Minimum beschränkt ist, damit sie in Deutschland legal gekauft werden können. CBD und THC sind die beiden Hauptwirkstoffe, die während einer Marihuana Therapie wohltuend wirken können. THC ist zwar ein optimaler, natürlicher Schmerzstiller, der übrigens weit weniger Nebenwirkungen aufweist als die gängigen Opiate. THC wirkt jedoch psychoaktiv und kann die Wahrnehmung beeinträchtigen. Dieser Wirkstoff aus Cannabisblüten fällt in Deutschland unter das Betäubungsmittelgesetz und ist ausschließlich mit Rezept vom Arzt legal erhältlich. Ein reiner Konsum von THC ist dabei straffrei, in Deutschland ist nur der Vertrieb oder auch die unentgeltliche Weitergabe von THC verboten.
CBD & THC: Legale und verschreibungspflichtige Wirkstoffe aus medizinischem Hanf
Anders sieht es dagegen bei CBD aus. CBD steht für Cannabidiol und ist nicht nur in Tabletten und Cannabis Ölen enthalten, sondern auch in vielerlei Lebensmitteln wie zum Beispiel Kaugummis aus der Drogerie. Reine CBD Öle mit einer besonders hohen Wirkstoffkonzentration sind verschreibungspflichtig, während Nahrungsergänzungsmittel mit Cannabidiol in ganz unterschiedlichen Formen auch ohne Rezept vom Arzt absolut legal gekauft werden können. Nicht nur in Hanf-Läden, welche in vielen deutschen Großstädten derzeit wie Pilze aus dem Boden schießen, lassen sich diese natürlichen Wirkstoffe zum kleinen Preis und absolut sanktionsfrei erwerben.
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