Der Verdauungstrakt ist ein kompliziertes System, das unzähligen Faktoren unterliegt. Bereits kleine Störungen können zu Problemen führen, wobei Durchfall und Verstopfung die häufigsten Beschwerden darstellen. Sicherlich litten auch Sie schon einmal an der Problematik, keinen Stuhl absetzen zu können. Anfangs ist es unangenehm, nach zwei Tagen wird es schmerzhaft und schließlich kann eine Verstopfung sogar gefährlich sein. Aber ist es immer notwendig, dass Sie gleich zu harten Mitteln greifen? Müssen Sie Abführmittel einnehmen? Befassen Sie sich mit natürlichen Hilfsmitteln zur Behebung von Verdauungsstörungen, stoßen Sie unweigerlich auf Magnesium. Doch, hilft das Mineral und wenn, warum?
Wofür der Körper Magnesium benötigt
Magnesium bildet einen der Grundpfeiler des Stoffwechsels. Laut Forschungen ist das Mineral an mehr als 300 einzelnen Stoffwechselprozessen beteiligt. Doch auch für den Knochenaufbau und die Energiegewinnung, die Muskeln und die Leistungsfähigkeit benötigt der Körper Magnesium. Fehlt das Mineral, fühlen wir uns reizbar, leiden an Müdigkeit, Kopfschmerzen, sind geräuschempfindlich und kommen kaum noch in Schwung. Ein weiteres Symptom des Mangels sind Muskelkrämpfe und die fehlende Kraft. An dieser Stelle tritt der Zusammenhang von Magnesium und Verstopfung zutage. Denn da das Mineral die Muskeln unterstützt und stärkt, die Darmbewegungen durch Muskelkontraktionen entstehen, kann sich eine Verstopfung durch eine erhöhte Magnesiumzufuhr lösen.
Die Wirkung auf den Stuhlgang
Magnesium hilft bei Verstopfung. Allerdings nicht so, wie Sie nun vielleicht denken mögen. Wie bereits beschrieben, unterstützt Magnesium die Muskelfunktion. Fehlt Ihrem Körper das Mineral, werden die Muskeln auf Dauer geschwächt. In der Tat ist Magnesium häufig gar kein Hilfsmittel gegen Verstopfung, sondern schlichtweg der Mangel an dem Mineral der Grund für die Verstopfung. Führen Sie Ihrem Körper eine ausreichende Menge des Minerals zu, wird sich die Verstopfungsproblematik auf Dauer geben – sofern ihr tatsächlich der Mangel zugrunde liegt. Als erwachsene Person sollten Sie
- täglich 375 mg als Frau,
- täglich mindestens 375 mg als Mann,
- als Jugendlicher zwischen 350 und 400 Milligramm
Magnesium über die Nahrung aufnehmen. Üben Sie einen stressigen Beruf aus oder treiben Sie viel Sport, dürfen Sie den Tagesbedarf ruhig überschreiten. Dasselbe gilt für die Zeit der Schwangerschaft und des Stillens.
Dennoch besitzt das Mineral eine leicht abführende Wirkung, die Sie für sich nutzen können. Sollte die Verstopfung jedoch regelmäßig auftreten, ist es ratsam, wenn Sie sich ärztlich untersuchen lassen. Ein umfangreiches Blutbild deckt ebenso einen Magnesiummangel auf, sodass Sie schnell handeln können.
Erste und dauerhafte Hilfe bei Verstopfungen
Leiden Sie gerade akut an einer Verstopfung, können Sie Folgendes ausprobieren:
- Lösen Sie eine Magnesiumtablette in Wasser auf und nehmen Sie das Getränk zu sich. Durch die Flüssigkeits- und Magnesiumzufuhr, gleicht sich Ihr Magnesiumhaushalt aus und die Verstopfung bessert sich. Wiederholen Sie die Prozedur ein bis zwei Mal, um eine abführende Wirkung zu erhalten.
- Nehmen Sie über einen Monat lang eine Magnesiumtablette. Achten Sie gleichzeitig darauf, möglichst viele Ballaststoffe zu sich zu nehmen, damit Ihre Verdauung auf Trab bleibt.
- Essen Sie täglich einen Esslöffel Leinöl. Das Öl gilt als verdauungsfördernd und hilft sogar bei Durchfall und dem Reizdarm-Symptom.
- Flohsamen gelten als wunderbares Hilfsmittel zur Behebung von Verdauungsproblematiken. Die Samenkapseln, die aus der Flohsamenpflanze stammen, bilden einen starken Schleim aus, der sich positiv auf die Verdauung auswirkt. Zur Einnahme mischen Sie zwischen 10 und 40 Gramm indischer Flohsamen mit Flüssigkeit und trinken sie. Wählen Sie aber keine Milch, da diese das Aufquellen der Samen verhindert. Alternativ können Sie auch Kapseln einnehmen, die mit Flohsamen gefüllt sind.
- Getrocknete Feigen und Pflaumen wirken ebenso hervorragend bei Verstopfungen. Sie können die Trockenfrüchte einzeln einnehmen oder aber, Sie lassen die Frucht über Nacht in Wasser aufquellen. Vier bis fünf Feigen können eine sich anbahnende Verstopfung bereits verhindern.
Als reines Hilfsmittel bei Verstopfung hilft Magnesium also nur, wenn ein Mangel vorliegt und dieser die Verstopfung hervorruft. In größeren Mengen mit Wasser eingenommen, kann es aber durchaus eine Verstopfung lösen und Ihnen Besserung versprechen. Dennoch gilt:
Bei dauerhaften, wiederkehrenden und länger andauernden Verstopfungen ist eine ärztliche Abklärung der Ursache unumgänglich.