Magendruck ist eine Beschwerde, die unter anderem beim sogenannten Roemheld-Syndrom entstehen kann. Das Syndrom bezeichnet verschiedene Beschwerden im Oberbauch und Brustkorb aufgrund von Blähungen, zu denen neben Völlegefühl, Aufstoßen, Herzrasen und Atemnot auch schmerzhafte Druckgefühle im Magen gehören. Daneben gibt es einige Magen-Darm-Erkrankungen sowie Ernährungsgewohnheiten, die Magendruck befördern können. Lesen Sie im folgenden Ratgeber mehr zu möglichen Ursachen des Symptoms und dessen Behandlung.
Was ist Magendruck?
Magendruck zählt zu den Beschwerden, die eher unspezifisch charakterisiert werden. Zuweilen verspüren die Betroffenen stechenden Druck, der sich direkt unter dem Rippenbogen manifestiert. In anderen Fällen wird der Druck im Bauch, genauer: im Bereich des Abdomens zwischen Rippenbogen und Nabel, empfunden. Die Missempfindungen äußern sich dabei neben dem drückenden Gefühl zumeist in Brennen, Stechen oder einem Völlegefühl, ähnlich dem nach einer üppigen Mahlzeit. Lässt sich das Gefühl nicht auf die Ernährung zurückführen, brauchen Betroffene nicht unmittelbar Angst vor ernsthaften Krankheiten zu haben – auch Belastungen der Psyche können im Bauch unangenehme Symptome verursachen.
Wie entsteht Magendruck?
Bei Druckgefühlen und Schmerzen im Oberbauch liegt die Diagnose ‚Magendruck‘ häufig nahe. Sie stimmt jedoch nur, wenn der Druck tatsächlich aus dem Magen stammt. Hier entsteht das Druckgefühl maßgeblich durch die vermehrte Ansammlung von Gasen (auch Luft) oder Flüssigkeit.
Begleitende Symptome des Magendrucks werden in der Regel von Schmerzen im Oberbauch, Magenkrämpfen, Sodbrennen, Völlegefühl und saurem Aufstoßen gestellt. In Abhängigkeit von der zugrundeliegenden Ursache können zudem weitere Beschwerden, beispielsweise Blähungen, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Herzrasen oder Atemnot auftreten. Zu den denkbaren Ursachen gehören dabei:
Welche Ursachen erzeugen Magendruck?
Zu den denkbaren Ursachen gehören dabei:
- Sodbrennen und Refluxkrankheit: Geht es um Magendruck in Folge mageninterner Flüssigkeitsansammlungen, muss zwischen harmlosen und krankheitsbedingten Ursachen unterschieden werden. Einmaliges Sodbrennen nach dem Essen ist dabei die harmlose Variante. Bedenklicher ist hingegen die sogenannte Refluxkrankheit. Sie hat ihren Ursprung im Zwölffingerdarm, welcher im besagten Fall entweder an Säurereflux (Rückfluss von Magensäure) oder Gallenreflux (Rückfluss von Gallensäure) erkrankt ist. Unabhängig vom Refluxtyp kommt es hier zum Aufsteigen von Verdauungssäften in den Magen, was zu Sodbrennen, saurem Aufstoßen, Magenschmerzen und Magendruck führt. Da Funktionsstörungen des Zwölffingerdarms bei fast jedem Refluxtyp eine Rolle spielen, ist eine ärztliche Untersuchung hier enorm wichtig.
- Reizmagen und Reizdarmsyndrom: Ein krankhaft gereizter Magen oder Darm zählt zu den häufigsten Ursachen des Magendrucks. Sowohl ein Reizmagen als auch das Reizdarmsyndrom fallen dabei durch ein erhöhtes Risiko von Verdauungsbeschwerden, also Blähungen, Verstopfung, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen auf. Zu Druckgefühlen im Magen führen hier vor allem Blähungen und Verstopfungen, da sie Gasansammlungen im Magen begünstigen. Doch auch Magensäure kann sich bei gereizten Magen-Darm-Abschnitten vermehrt im Magen ansammeln und so ein Druckgefühl heraufbeschwören. Typische Begleitsymptome des Magendrucks sind bei Reizmagen oder Reizdarm meist Schmerzen im Unter- bzw. Oberbauch, Magenkrämpfe, Völlegefühl, Sodbrennen und Aufstoßen.
- Blähungen: Blähungen können nicht nur durch einen Reizmagen oder ein Reizdarmsyndrom entstehen. Auch andere Erkrankungen des Verdauungstraktes (z.B. Meteorismus oder Gastritis) sowie blähende Lebensmittel kommen für Flatulenzen in Frage. In Sachen Ernährung sei hier nochmals das Roemheld-Syndrom genannt. Es kann nach dem Verzehr blähender Nahrung entstehen und zeichnet sich neben Völlegefühl, Atemnot und Herzrasen auch durch Druckgefühle im Magen und Schmerzsymptome im Oberbauch aus.
- Verstopfung: Auch Verstopfungen können neben Erkrankungen wie dem Reizmagen oder Reizdarm noch andere Ursachen haben. Abermals fallen hier stopfende Lebensmittel auf, die über Verfestigungen im Stuhl für Obstipationen sorgen. Darmgase sammeln sich dann gezielt meist gezielt in den Verdauungsabschnitten im Oberbauch an und wandern gen Magen, wo sie Völlegefühl, Magendruck und Magenschmerzen begünstigen. Ebenso sind Magen-Darm-Erkrankungen als Auslöser magendruckbefördernder Verstopfungen denkbar.
- Schleimhautentzündung: Schleimhautentzündungen sind die Ursache zahlreicher Magen-Darm-Erkrankungen als deren Begleitsymptom Druckgefühle im Magen auftreten können. Zu erwähnen sind hier hauptsächlich Gastritis, Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Gemeinsam ist den Krankheiten, dass sie Verstopfung oder Blähungen, also die klassischen Auslöser des Magendrucks provozieren.
- raumfordernde Körperprozesse: Magendruck durch Platzmangel der Organe muss nicht immer auf gefährliche Geschwulste oder Tumore im Magen-Darm-Trakt zurück zu führen sein. Gerade bei Frauen ist der Grund oftmals wesentlich harmloser: eine raumfordernde Schwangerschaft. Das ungeborene Kind kann die Verdauungsorgane bisweilen stark nach oben drängen, sodass Druckgefühle durch Sodbrennen, Blähungen und Verstopfungen, meist nicht lange auf sich warten lassen.
- Toxische Substanzen und Traumata: Vergiftungen und bestimmte Drucktraumata (z.B. Barotrauma) sind als Ursache des Magendrucks ebenfalls nicht auszuschließen. Vor allem bei einem Drucktrauma sowie der Vergiftung droht zusätzlich die Gefahr von Organschäden. In entsprechenden Situationen einen Arzt aufzusuchen, ist deshalb dringend angeraten.
- Psychosomatische Beschwerden: Über den Vagusnerv steht die Psyche in direkter Verbindung mit den Organen im Bauch. Wer unter extremen Stressbelastungen steht oder latent Angst empfindet, entwickelt zuweilen neben Darmproblemen wie Durchfall und Verstopfung auch erheblichen Magendruck. Die Betroffenen bilden sich in diesen Fällen die Beschwerden nicht ein, sondern verspüren sie durch die psychische Überreizung des vegetativen Nervensystems in realer Weise.
Behandlung des Magendrucks
Zur Diagnose des Magendrucks führen Ärzte zunächst eine Patientenbefragung durch, innerhalb derer sie sich nach der individuellen Ernährung, dem Alltagsgeschehen und möglichen Vorerkrankungen des Betroffenen erkundigen. Begleitbeschwerden (z.B. Schmerzen im Oberbauch) sollten ebenfalls angesprochen werden. Des Weiteren sind Blutuntersuchungen üblich, um Entzündungsvorgänge und das Vorkommen von Krankheitserregern beurteilen zu können. Magen- und Darmspiegelungen, CT oder Röntgen geben in Folge Aufschluss über mögliche Organveränderungen und Krankheitsvorkommen. Eine Behandlung der Druckgefühle dann natürlich nach der Druckursache:
Natürliche Therapie und Hausmittel
- Verhaltens- und Entspannungstherapie – Sowohl Ernährungsursachen, als auch Stress, seelische Probleme, chronische Magen-Darm-Erkrankungen und Schwangerschaften machen bei Druckgefühlen im Magen eine Verhaltenstherapie notwendig. Hier kann eine gesündere Ernährung erlernt werden, und Betroffene üben, mit krankheits- oder schwangerschaftsbedingtem Druckgefühlen besser umzugehen. Besser als Medikamente helfen Entspannungsmethoden wie Yoga und autogenes Training ergänzend dabei, Angst zu reduzieren, die Psyche wieder ins Gleichgewicht zu bringen und den Magen zu beruhigen. Insbesondere Reizmagen und anderen Krankheiten, die eine Überempfindlichkeit des Verdauungstraktes zur Folge haben, sprechen sehr gut auf etwaige Ernährungsumstellungen sowie gezielte Stressvermeidung an.
- magenfreundliche Kräuter – Heilpflanzliche Hilfe gibt es bei Magendruck durch gelben Enzian, Kamille, Majoran, Tausendgüldenkraut und Wermut. Die Kräuter helfen auch gegen begleitende Magenbeschwerden und lindern Völlegefühl, Schmerzen im Oberbauch, saures Aufstoßen und Sodbrennen. Ergänzend sind weitere magenfreundliche Tees, zum Beispiel aus Fenchel, Thymian, Lavendel, Kümmel oder Wacholder zu empfehlen. Die schonenden Kräuter sind gerade für Frauen in der Schwangerschaft sehr zu empfehlen und auch Symptome wie Stressgefühle, Angst und Nervosität lassen sich durch sie erfolgreich kurieren.
Schulmedizinische Therapie und Arzneimittel
- Behandlung durch Medikamente – Um Druckgefühlen im Magen bei Krankheitsursache dauerhaft entgegen zu wirken, ist die Gabe von Medikamenten oft optionslos. Gegen das Symptom selbst helfen diesbezüglich Antazida wie das Riopan Magengel. Schleimhautentzündungen (bspw. Reizmagen oder Refluxtyp: Säurereflux) werden meistens mit H2-Blockern oder sogenannten Protonenpumpenhemmern behandelt. Entzündliche Infektionen des Verdauungstraktes (z.B. Gastritis oder Morbus Crohn) verlangen dagegen eher nach Antibiotika.
- Operative Eingriffe – endoskopische Operationen des Magens sind nur dann notwendig, wenn die Symptome von einem Magengeschwür verursacht werden, das Komplikationen, z.B. eine Magenperforation, verursacht. Darüber hinaus ist eine OP im Falle eines Magenkarzinoms angezeigt. Vor und nach der Entfernung des Tumors erfolgt eine zusätzliche Behandlung durch sogenannte Zytostatika; Medikamente, die das Wachstum von Krebszellen hemmen sollen.
Druckgefühle im Magen – Wann zum Arzt?
Ein gelegentlicher Magendruck sollte zwar beobachtet werden, ist aber in den wenigsten Fällen ein Grund zur Beunruhigung. Im Großteil aller Fälle haben Betroffene hier nur etwas falsches gegessen oder beklagen einmaliges Sodbrennen. Es gibt jedoch Anzeichen, die einen Besuch beim Arzt nahelegen, und zwar wenn…
…die Magendruckbeschwerden über einen längeren Zeitraum anhalten.
…Erbrechen, Übelkeit, Fieber, Herzrasen oder chronisches Völlegefühl hinzukommt.
…Sie auch chronisches Sodbrennen oder Schmerzen in der Gallengegend beklagen.
…kolikartige Schmerzen im Unter- bzw. Oberbauch vorhanden sind.
…schwarzer Stuhlgang oder gar kein Stuhlgang vorliegt.
Fazit
Druckgefühle im Magenraum können einem einfachen Sodbrennen oder harmlosen Blähungen geschuldet sein. Allerdings kommen auch Krankheiten des Verdauungstraktes sowie eine Reihe anderer Gesundheitsbeschwerden als Ursache des Magendrucks in Frage. Sobald das Druckgefühl also zum Dauergast wird oder gar Begleitbeschwerden wie Herzrasen, Erbrechen, Fieber oder Koliken im Oberbauch auftreten, sollten Sie mit ihrem Magendruck unbedingt zum Arzt gehen.