300 Gramm bis 600 Gramm fettarmes Fleisch – laut DGE-Empfehlung (Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.) die wöchentliche Fleischmenge, die ein Erwachsener in Deutschland zu sich nehmen sollte. Laut dem 12. Ernährungsbericht der Gesellschaft essen Verbraucher zwischen Rhein und Oder aber deutlich mehr Fleisch. Besonders Männer greifen bei Wurst und Fleischprodukten zu. Durchschnittlich 1.092 Gramm Fleisch landen pro Woche auf dem Teller eines deutschen Mannes.
Damit verzehrt ein Mann fast das Doppelte der Fleischmenge, die Frauen in Deutschland essen. Das weibliche Geschlecht hält sich in Bezug auf den Fleischkonsum etwas stärker zurück, liegt mit 600 Gramm aber immer noch am oberen Ende der Skala.
Geschlechtsspezifische Unterschiede lassen sich in der Ernährung aber nicht nur beim Fleisch ausmachen. In vielen Lebensmittelbereichen verläuft zwischen Männern und Frauen eine scharfe Grenze. Die weitverbreitete Ansicht, dass Frauen lieber zu Süßwaren greifen und Männer deftige Speisen bevorzugen, kann die DGE im 12. Ernährungsbericht nicht halten – das „starke“ Geschlecht hat bei Kuchen, Torten und Gebäck die Nase vorn und trinkt deutlich mehr Bier und Spirituosen.
Zuviel Ungesundes, zu wenig Obst und Gemüse
Der 12. Ernährungsbericht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung belegt nicht nur geschlechtsspezifische Unterschiede in der Ernährung. Er macht auch deutlich, dass sich beide Geschlechter bei gesunden Lebensmitteln zurückhalten und die Ernährungsempfehlungen beispielsweise für Obst und Gemüse oder Milchprodukte nicht erreichen.
Zwar essen Frauen mit 182 Gramm pro Tag rund ein Fünftel mehr Obst als Männer (143 Gramm täglich). Laut DGE sollten es aber mindestens 250 Gramm Obst sein. Noch deutlicher die Differenz zwischen Empfehlung und Ernährungspraxis beim Gemüse. Seitens der Deutschen Gesellschaft für Ernährung wird zu einer Tagesmenge von 400 Gramm geraten. Die tatsächlich verzehrte Menge erreicht aber nur einen Bruchteil dieser Menge – 124 Gramm.