Wahrscheinlich würde es einem bei der täglichen Mundhygiene am ehesten auffallen, wenn der Kauapparat lockere Zähne aufweist. Da es hierbei unabhängig vom Alter unterschiedliche Gründe und Behandlungsmethoden gibt, sollte man bei derartigen Problemen umgehend einen Zahnarzt aufsuchen. Denn je eher man mit lockeren Zähnen zum Spezialisten geht, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass man gleich einen Zahnersatz benötigt. Doch schon bevor die Zähne zu wackeln beginnen, kann man bei der Mundhygiene auf mögliche Symptome, wie ein Rückgang des Zahnfleisches oder auch ein Zahnfleischbluten achten. Erwähnt sei an dieser Stelle, dass gerade das Zahnfleischbluten bei Rauchern seltener auftritt, da durch das Rauchen die Durchblutung stark herabgesetzt wird.
Wodurch es zu lockeren Zähnen kommen kann
Wenn bei einem Kind ein Zahn wackelt, ist die Lösung dafür sehr naheliegend: Da die neuen Zähne Platz brauchen müssen die Milchzähne weichen. Bei Jugendlichen und Erwachsenen sieht es da schon anders aus. Einer der Gründe für lockere Zähne im Erwachsenenalter könnte ein Unfall, wie etwa ein Sturz sein, durch den sich ein oder auch mehrere Zähne gelockert haben. Ein weiterer Grund wäre durch eine mögliche Überbelastung des Kauapparates, z.B. durch nächtliches Zähneknirschen gegeben. Mit einer Auftretenswahrscheinlichkeit von 99 % ist die häufigste Ursache für lockere Zähne jedoch Parodontose oder Parodontitis – zwei Erkrankungen des Zahnhalteapparates, welche einen rasanten Knochen- und Zahnfleischabbau zur Folge haben.
So äußert sich der Zahn- und Zahnfleischschwund
Es gibt einige Hinweise, die Ihnen dabei helfen, eine Lockerung der Zähne frühzeitig zu erkennen. Hierzu zählen:
Zahnfleischbluten: Das Zahnfleischbluten ist eines der ersten Anzeichen für eine auftretende Parodontitis. Grund hierfür ist in vielen Fällen der bakterielle Befall des Zahnfleisches (Gingiva) und eine damit verbundene Zahnfleischentzündung (Gingivitis). Da die Blutung meistens jedoch nur von kurzer Dauer ist und es mehrere Gründe dafür gibt, wird es in von vielen einfach ignoriert.
Zahnfleischschwund: Wenn es einem beim täglichen Zähneputzen so vorkommt, als würden die Zähne länger werden, so ist hierfür höchstwahrscheinlich ein Rückgang des Zahnfleisches aufgrund einer Gingivitis verantwortlich. Dabei kann es auch dazu kommen, dass die oberen Schneidezähne zu wandern beginnen wodurch der Spalt zwischen den mittleren Zähnen immer größer wird. Eine Lockerung der Zähne ist die Folge.
Verfärbung des Zahnfleisches: Sollte das Zahnfleisch eine dunkel-rote Verfärbung aufweisen, sollte man ebenfalls aufmerksam werden. Derartige, farbliche Veränderungen weisen oftmals auf eine Entzündung hin, denn im normalen Zustand sollte das Zahnfleisch für gewöhnlich eine hellrosa Färbung aufweisen.
Mundgeruch: Auch ein länger anhaltender Mundgeruch kann ein Hinweis auf eine Parodontitis und somit auf bevorstehende Zahnlockerungen sein. Allerdings kommen hierfür auch andere Gründe, wie beispielsweise ein trockener Mund, Magen- bzw. Verdauungsprobleme und der Verzehr von Alkohol oder bestimmter Lebensmittel in Frage.
Sekretfluss: Sollte eine Parodontitis schon weiter fortgeschritten sein, kann es bei Druck auf das Zahnfleisch zur „Ausscheidung“ eines übelriechenden, weiß-gelben Sekrets zwischen den Zähnen kommen. Darüber hinaus kann es vorkommen, dass Betroffene Schwellungen und Fisteln unterhalb der Zähne am Zahnfleisch bemerken, die unter Druck ebenfalls eitriges Sekret absondern.
Was Sie gegen lockere Zähne tun können
Zu aller erst möchten wir Ihnen an dieser Stelle dringend von Selbsttherapien abraten, sofern die Zähne bereits wackeln oder ein fortgeschrittener Krankheitsverlauf nicht auszuschließen ist. Diesbezüglich kommt eigentlich nur der Gang zu einem Zahnarzt in Frage und genau diesen möchten wir Ihnen in so einem Fall auch ans Herz legen. Wenn Sie bislang jedoch von lockeren Zähnen verschont geblieben sind, aber dennoch vorbeugen möchten, hier ein paar Tipps:
Die wohl einfachste Empfehlung gegen lockere Zähne lautet: Zähneputzen, Zähneputzen und nochmals Zähneputzen. Neben der täglichen Mundhygiene in Form des Zähneputzens gibt es in diesem Zusammenhang noch einige weitere Hilfsmittel, die sie für die Zahnpflege verwenden können. Hierzu zählen unter anderem Mundwasser, Zahnseide, Mundduschen und ähnliche Pflegeprodukte.
Vermeiden Sie auch einen übermäßigen Zuckerkonsum, da Zucker und stark zuckerhaltige Speisen die Zähne angreifen. Auch stark säurehaltige Getränke und Speisen wie z.B. Zitrusfrüchte sollten nur mit Vorsicht genossen werden, greifen Fruchtsäuren doch den natürlichen Schutzmantel der Zähne stark an.
Themenwelt Zahngesundheit:
Sollte bei Ihnen ein Lockerungsrisiko dadurch gegeben sein, dass sie Nachts mit den Zähnen knirschen und es somit zu einer Überbelastung des Kauapparates kommt, kann man dies auch über eine sogenannte Knirschschiene beheben. Auch in diesem Fall sollten Sie für eine ausführliche Beratung einen Fachmann aufsuchen.
Teebaumöl soll, ähnlich wie bei Warzen, brüchigen Nägeln und einem entzündeten Nagelbett auch bei Entzündungen im Mundraum Wunder wirken. Erkundigen Sie sich in der Apotheke oder bei ihrem Zahnarzt nach einer geeigneten Teebaumölspülung.
Ein kleiner Tipp: Um bakteriellen Befall und leichte Entzündungen im Mund- und Rachenraum zu bekämpfen, ist Johanniskrauttinktur ideal geeignet. Nehmen Sie einfach zwei- bis dreimal täglich 20 – 50 Tropfen des Extraktes ein und spülen sie den Mund und die Zahnzwischenräume gut damit aus. Die Tinktur desinfiziert das Zahnfleisch und kann so ebenfalls Parodontitis vorbeugen.