Im Laufe der Zeit hinterlassen die Jahre sichtbar ihre Spuren. Das Haar wird lichter und die ersten Fältchen machen sich bemerkbar. Meist entstehen diese zuerst rund um die empfindliche Augenpartie. Dabei rauben sie dem Betroffenen seine Vitalität und sein junges Erscheinungsbild. Denn Falten lassen ihren Träger immer älter erscheinen, als er tatsächlich ist, und sorgen hin und wieder sogar für ein müdes Aussehen. Doch nicht nur sichtbare Fältchen sind das Ergebnis einer älter werdenden Haut, auch Schlupflider können bei dem natürlichen Alterungsprozess entstehen. Eine Lidstraffung kann Betroffenen helfen, ihr dynamisches Erscheinungsbild und einen strahlenden Blick zurückzugewinnen.
Was ist eine Lidstraffung?
Eine Lidstraffung ist ein operativer Eingriff der plastischen Chirurgie, bei der das Aussehen des Patienten optisch verjüngt werden soll. Mit voranschreiten des Alterungsprozesses nimmt die Spannkraft des Bindegewebes und der Haut ab, vor allem im Gesicht können diese Erscheinungen schon in frühen Jahren auftreten. Bei vielen Patienten sind davon überwiegend die feinen Partien um die Augen betroffen, welche durch die Mimik stark beansprucht werden.
Der invasive Eingriff wird grundsätzlich zwischen einer Oberlid- und einer Unterlidstraffung unterschieden. Bei einem herabhängenden Oberlid wirkt der Blick nicht nur müde und ausdruckslos, auch das Sichtfeld des Betroffenen kann durch diesen Zustand eingeschränkt sein. Der Arzt entfernt bei diesem Verfahren überschüssiges Gewebe und Haut, um so den natürlichen und strahlenden Blick wiederherzustellen.
Bei einer Unterlidstraffung werden Vorwölbungen, die sich meist in Form von Augenringen bemerkbar machen, beseitigt. Unter Umständen ist auch das Entfernen der Tränensäcke nötig, um dem Patienten zu einem vitaleren Aussehen zu verhelfen.
Für wen eignet sich eine Lidstraffung?
Eine Lidstraffung eignet sich für jede Person, die unter Schlupflidern oder stark ausprägten Augenringen und Tränensäcken leidet, und sich mit ihrem optischen Erscheinungsbild nicht wohl fühlt. Doch nicht immer spielen nur ästhetische Gründe für diese Operation eine Rolle: Schlupflieder können das Sichtfeld des Betroffenen stark einschränken und Probleme im Alltag bis hin zum Autofahren verursachen. Manche Patienten klagen zudem über einen ständigen Druck auf den Augen, der als unangenehm empfunden wird. In diesem Fall kann eine Lidstraffung dabei helfen, das Sichtfeld wieder uneingeschränkt herzustellen und den Augendruck zu beseitigen.
Wie funktioniert eine Lidstraffung?
Jede Lidstraffung läuft individuell und abhängig vom jeweiligen Ausprägungsgrad ab. Der Patient wird für den Eingriff unter Vollnarkose oder in einen Dämmschlaf gesetzt. Bei einer minimalen Ausbildung kann auch eine örtliche Betäubung ausreichend sein. Ausgehend davon, ist ein kurzer stationärer Aufenthalt nötig oder der Eingriff erfolgt ambulant. Der Arzt wird den Patienten beim Beratungsgespräch über das exakte Vorgehen und die notwenige Nachbehandlung aufklären.
· Straffung des Oberlids
Der Arzt macht einen kleinen Schnitt entlang der Lidumschlagsfalte und entfernt überschüssige Haut und Gewebe. Unter Umständen entnimmt er zusätzlich Fettgewebe und strafft den darunterliegenden Muskel. Für das Vernähen der Wunden werden kosmetische Fäden verwendet, mit denen die Narbenbildung deutlich minimiert wird. Im Regelfall setzt ein plastischer Chirurg seine Hautschnitt so gezielt, dass die Narben in der natürlichen Optik versteckt werden. Beispielsweise in einer Hautfalte, am Haaransatz oder in den Augenbrauen.
Der operative Eingriff dauert zwischen 30 und 45 Minuten. Das Ergebnis der Lidstraffung ist bereits nach Abklingen der Schwellungen sichtbar und gilt als äußerst lang anhaltend.
· Straffung des Unterlids
Bei einer Unterlidstraffung macht der Arzt einen feinen Schnitt unterhalb des Wimpernkranzes. Er hebt die Lidfalte an und entfernt überschüssiges Fettgewebe und Haut. Die Wunde wird im Anschluss mit dünnen Nähten vernäht, um die Narbenbildung so gering wie möglich zu halten. Anschließend wird der Bereich fixiert, um durch Schwellungen verursachte Spannungen zu vermeiden.
Die Straffung des Unterlides ist aufwendiger, als eine Oberlidstraffung, weshalb der Eingriff bis zu einer Stunde dauern kann. Nur in Ausnahmefällen kann das Verfahren unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden.
Welche Kosten verursacht eine Lidstraffung?
Die Kosten für eine Lidstraffung sind individuell und abhängig vom Ausprägungsgrad und der Methode.
Als ungefährerer Richtwert können Patienten für eine Oberlidstraffung zwischen 2.400 und 2.800 Euro rechnen. Die Kosten für eine Unterlidstraffung liegen zwischen 2.600 und 3.000 Euro.
In vielen Fällen unterziehen sich die Betroffenen einer Straffung beider Areale. Wer sowohl sein Unter- wie auch das Oberlid straffen möchte, kann mit Kosten zwischen 5.000 und 5.500 Euro kalkulieren.
Da der Eingriff im Regelfall aus rein ästhetischen Gründen stattfindet, kommt die Krankenkasse nicht für die Kostenübernahme auf. Allerdings gibt es einige Ausnahme, beispielsweise dann, wenn durch die Schlupflider das Sichtfeld massiv beeinträchtig ist. Auch Schmerzen oder ein anhaltendes Druckgefühl kann das Verfahren medizinisch Notwendig machen.
Weitere Informationen rund um die Lidstraffung
Kommt es nach der Operation zu einer Sehstörung?
Bei einer Lidstraffung handelt es sich um einen invasiven Eingriff, auf den der Körper häufig mit Bluterergüssen und Schwellungen reagiert. In manchen Fällen kann dabei Druck auf den Sehnerv ausgeübt werden, wodurch das Sichtfeld leicht eingeschränkt ist. Innerhalb weniger Stunden oder Tage sollte jedoch das normale Sehvermögen wiederhergestellt sein.
Wie lange hält das Ergebnis der Lidstraffung an?
Schönheitschirurgen rechnen mit einem anhaltenden Ergebnis von acht bis zehn Jahren. Bei dem Eingriff lässt sich der natürliche Alterungsprozess nicht aufhalten, weshalb die Haut mit der Zeit erneut an Elastizität und Spannkraft verlieren wird. Wie lange das genau dauert, ist von der genetischen Veranlagung und der Lebensweise des Patienten abhängig. Kommt es erneut zur Ausprägung von Schlupflidern oder Tränensäcken, besteht die Option einer weiteren Lidstraffung.
Welche Risiken birgt das invasive Verfahren?
Grundsätzlich gilt die Lidstraffung als komplikationsarm. Allerdings lassen sich wie bei jedem invasiven Eingriff Risiken nicht gänzlich ausschließen. Im Rahmen der Operation kann es mitunter zu einer Wundheilungsstörung oder Infektionen kommen. Auch ein ästhetisch unbefriedigendes Gesamtergebnis ist möglich, wenn beispielsweise das Lid nicht genügend gestrafft ist oder das Ergebnis an beiden Augen verschieden ausfällt.
Ein gut ausgebildeter Schönheitschirurg kann all diese Risiken auf ein Minimum reduzieren. Patienten sollten sich vor der Lidstraffung eingehend mit dem Hygieneverfahren innerhalb der Klinik befassen und sich nur an einen erfahrenen Operateur wenden. Bei jedem Eingriff, vor allem bei plastischen Behandlungen im Sichtfeld, ist von kostengünstigen Operationen im Ausland grundsätzlich abzuraten.