Das Leben mit Rheuma kann für Betroffene zu einer großen Belastung werden. Plötzliche Schmerzen in den Fingern, Schwellungen in Händen und Füßen und Gelenksteife am Morgen – das alles sind Anzeichen für diese Erkrankung. Bei einer rheumatoiden Arthritis richten sich die körpereigenen Abwehrzellen gegen den eigenen Organismus und richten Schaden auf der Gelenkinnenhaut an. Die chronische Krankheit ist für Betroffene bereits schwer genug, hinzukommt, dass sie zusätzlich starke Medikamente einnehmen müssen. Wir stellen Ihnen in diesem Artikel unsere Alltagstipps für Rheumapatienten vor, mit denen sie ihr Leben ein Stück weit erleichtern können.
1. Ärztliche Behandlung
Umso früher mit der Behandlung durch den Arzt begonnen wird, desto besser ist der Verlauf der rheumatoiden Arthritis. Selbst wenn noch keine Diagnostik stattgefunden hat, sollte bei geschwollenen, schmerzenden und geröteten Gelenken umgehend ein Mediziner aufgesucht werden. Bei Erkrankten ist zudem eine regelmäßige Kontrolle durch den Rheumatologen besonders wichtig, um die Medikamente und Maßnahmen entsprechend einzustellen.
2. Regelmäßige Bewegung
Rheumapatient fällt es aufgrund ihrer Schmerzen meist schwer, sich regelmäßig zu bewegen. Dabei ist es entscheidend, dass sie ihre Gelenke, Bänder und die Muskulatur regelmäßig beanspruchen, um zu verhindern, dass diese versteifen oder sich abbauen. Vor allem während akuter Schmerzphasen sollten sie nicht nur sitzen oder liegen, sondern sich bewusst bewegen. Optimal sind gelenkschonende Sportarten, bei denen die Muskeln gestärkt werden, denn durch eine starke Muskulatur werden die Gelenke entlastet. Dazu zählt beispielsweise Schwimmen wie auch Rad fahren, vorzugsweise auf einem Ergometer ohne Widerstand. Ein Therapeut kann Betroffenen zudem hilfreiche Übungen zeigen, die sie selbstständig zu Hause durchführen können.
3. Auf die Ernährung achten
Rheumatologen sind sich einig, dass ein Zusammenhang zwischen dem Verlauf der Erkrankung und der Ernährung besteht. Auch diverse Studien belegen, dass sich bei vielen Patienten nach einer Ernährungsumstellung eine wesentliche Besserung einstellte. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät zu einer Rheumadiät, die unterstützend zu den medikamentösen und therapeutischen Maßnahmen angewandt werden kann. Auch ohne spezifische Ernährungsumstellung sollten Patienten bewusst darauf achten, welche Nahrungsmittel sie konsumieren. Betroffene berichten häufig, dass bestimmte Lebensmittel eine Verschlechterung ihrer Symptome hervorrufen können. In vielen Fällen handelt es sich dabei um entzündungsfördernde Nahrungsmittel wie Fleisch und Milchprodukte. Für Rheumapatienten ist es außerdem besonders wichtig, ihren Körper mit allen relevanten Nährstoffen zu versorgen. Dazu gehört eine gesunde und ausgewogene Ernährung, die aus viel frischem Obst und Gemüse besteht. Hier finden sich hilfreiche Informationen zur gesunden Ernährungsweise.
4. Entspannungspausen einbauen
Eine Rheumadiagnose nimmt einen großen Einfluss auf das Leben. Schübe lassen sich nur schwer voraussagen und in schweren Fällen können sie über einen längeren Zeitraum hinweg andauern. Für Patienten ist es daher umso wichtiger, Entspannungspausen in ihren Alltag einzubauen. Diese helfen ihnen dabei, sich zu regenerieren und neue Energie zu tanken. Meditation und autogenes Training haben nicht nur einen großen Einfluss auf Körper und Geist, sie können auch in akuten Phasen dabei helfen, die Schmerzen unter Kontrolle zu bekommen.
5. Übergewicht vermeiden
Übergewicht ist nicht nur ungesund, bei Rheumapatienten kann es den Verlauf der Erkrankung negativ beeinflussen. Denn jedes Kilo zu viel belastet die Gelenke zusätzlich und sorgt dafür, dass sie noch mehr gereizt werden. Zu starkes Übergewicht kann zudem die Bewegungsfähigkeit einschränken, was die Versteifung der Gelenke und den Muskelabbau begünstigt.
6. Kontakte knüpfen
Freunde und Familie unterstützen einen so gut es geht, aber ihnen fällt es zumeist schwer, die Auswirkungen der Erkrankung nachzuvollziehen. Daher kann der Kontakt zu anderen Betroffenen eine große Stütze sein, denn Gleichgesinnte teilen dieselben Sorgen und Ängste. In Selbsthilfegruppen können sich Rheumapatienten gegenseitig motivieren, sich zur Seite stehen und aus den Erfahrungen der anderen lernen. Für die Suche nach einer geeigneten Gruppe kann beispielsweise der behandelnde Arzt behilflich sein.
7. Hitze meiden
So schön ein Nachmittag im Thermalbad, ein Saunagang oder ein wohltuendes Schaumbad auch sein können, sollten diese Dinge von Rheumapatienten gemieden werden. Die Hitze unterstützt den Entzündungsprozess in den Gelenken und sorgt für eine Verschlechterung der Symptome. In den warmen Sommermonaten sollten Betroffene die Mittagssonne bestmöglich meiden und Aktivitäten im Freien auf den Abend verlegen. Behutsames Kühlen der Gelenke und leichtes Schwimmtraining in Freibädern oder Sportbecken können Linderung verschaffen.
8. Ausreichend Schlaf
Der Körper benötigt ausreichend Schlaf, um sich zu regenerieren und seine Prozesse am Laufen halten zu können. Allerdings leiden viele Rheumapatienten an Schlafstörungen, denn die nächtlichen Schmerzen lassen sie kaum zur Ruhe kommen. Dabei ist es für sie umso wichtiger, mindestens sieben bis acht Stunden durchzuschlafen, um ihrem Körper die nötige Ruhepause zu gönnen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Betroffene als Einschlafhilfe anwenden können. Schmerzstillende Medikamente und Schlafmittel sollten dabei nur in besonders akuten Fällen genutzt werden. Entspannungsübungen vor dem Zubettgehen wirken beruhigend und in Kombination mit einem heißen Kräutertee können sie das Einschlafen positiv beeinflussen. Auch Bachblüten sind ein natürliches Mittel, um den Körper zur Ruhe kommen zu lassen. Wer unter Schlafstörungen leidet, sollte zudem spätes Abendessen vermeiden.