Wenn ein Familienmitglied an Demenz erkrankt, durchleben die Angehörigen meist ein Wechselbad der Gefühle. Angst, Frustration und Verzweiflung machen sich breit, nicht selten fühlen sich die Betroffenen geradezu hilflos. Während sich in der Anfangsphase die Erkrankung noch auf das Vergessen von Geburtstagen und Namen beschränkt, werden viele Demenzpatienten im späteren Verlauf zu Pflegefällen. Sie können ihren Alltag nicht mehr selbstständig organisieren und oftmals kommen zusätzlich gesundheitliche Beschwerden dazu. Für Angehörige ist besonders wichtig, den Alltag der Erkrankten von Anfang an zu erleichtern und es ihnen zu ermöglichen, viele Dinge noch selbst zu erledigen. So helfen sie nicht nur den Patienten, sondern auch sich selbst.
Bewusst den Alltag unterstützen
Aufstehen, anziehen, essen, waschen – viele Dinge, die für gesunde Menschen alltäglich sind, fallen Demenzpatienten schwer. Sie können normalerweise völlig normale Situation nicht mehr richtig miteinander verknüpfen und müssen länger über einzelne Handgriffe nachdenken. Auch leiden viele Erkrankte an Schlafstörungen, die ihnen ihre Lebensqualität zusätzlich rauben. Manche Demenzpatienten haben Schwierigkeiten damit einzuschlafen, andere wiederum sind auch nach 15 Stunden Schlaf noch immer müde. Worauf Angehörige in diesen Fällen achten sollten und wie sie den Schlafrhythmus der Betroffenen verbessern können, wird auf dieser Webseite erklärt.
Doch nicht nur Schlafprobleme bereiten Demenzkranken Schwierigkeiten, es sind viele Dinge im Alltag, für die sie deutlich länger benötigen als gesunde Menschen. Pflegende Angehörige treibt dies häufig an den Rand der Verzweiflung und sie werden zunehmend ungeduldiger. Eine natürliche Reaktion, welche die Beziehung zwischen dem Demenzpatienten und dem Pfleger allerdings stark strapazieren kann. Denn spätestens, wenn dem Erkrankten genervt nachgeholfen wird, fühlt sich dieser nicht ernst genommen und reagiert häufig trotzig. Ein weiterer Nebeneffekt von dieser Vorgehensweise ist, dass die Krankheit immer schneller voranschreitet, umso weniger die Selbstständigkeit des Erkrankten gefördert wird.
Wichtig ist für Angehörige, den Demenzpatienten zu unterstützen und ihn zu motivieren. Wenn er nicht weiß, wie er sich die Schuhe binden soll, sollte ihm dies gezeigt und erklärt werden. Er sollte eigenständig und nur mit der nötigen Hilfe diese Situation meistern können.
Die Selbstständigkeit erhalten
Auch wenn Angehörige es Gut meinen und dem Erkrankten Dinge wie den Einkauf oder Arbeiten im Haushalt abnehmen möchten, schaden sie ihm damit meist ohne es zu wissen. Denn umso weniger Geist und Körper genutzt werden, desto schneller bauen sich wichtige Fähigkeiten ab. Aus diesem Grund ist es ratsam, sich von dem Patienten helfen zu lassen und leichte Aufgaben an ihn zu übertragen.
Weitere Informationen zur Demenz und wie sich die Erkrankung erkennen lässt, sind in diesem Artikel zu finden.