Viele Menschen leiden an einer Unverträglichkeit von Milchzucker, der sogenannten Laktose. Bei einem Laktoseintoleranz-Test werden zwei Tests durchgeführt – der Blutzuckertest und der Atemtest.
Sie als Patient müssen beim Arzt nüchtern erscheinen, dürfen also bis zu zwölf Stunden vor der Untersuchung nichts mehr gegessen oder getrunken haben. Danach werden 50 Gramm Laktose in Wasser aufgelöst, welches Sie anschließend trinken. Daraufhin misst man in einem halbstündigen Abstand Ihren Blutzuckerwert. Liegt dieser nach dem Trinken um weniger als 20 ml/dl im Vergleich zu jenem Wert, den Sie im nüchternen Zustand haben, dann spricht man von einem Mangel an Laktase.
Laktase bezeichnet ein Enzym und sorgt dafür, dass es in Galaktose und in Glukose gespalten wird. Hat diese Spaltung stattgefunden, dann kann Ihr Körper diese Enzyme verwerten. Ist dies aber bei Ihnen nicht der Fall, liegt es an der Laktase und Ihr Körper kann die Laktose, die Sie zu sich genommen haben, nicht spalten, wodurch der Körper nicht dazu in der Lage ist, diesen Zucker aufzunehmen. Das hat zur Folge, dass Ihr Blutzuckerspiegel gar nicht oder nur kaum ansteigt.
Atemtest um Laktoseintoleranz zu bestimmen
Beim Atemtest wird ebenfalls Laktose in Wasser aufgelöst und anschließend müssen Sie die Lösung trinken. Zuvor misst man in zehnminütigen Abständen den H2 Gehalt. Der H2 Wert bezeichnet den Wasserstoffgehalt, der in der Atemluft mit einem Gerät gemessen wird. Sie als Patient atmen dabei über eine Gesichtsmaske direkt in das Gerät hinein. Da Wasserstoff schlecht lösbar ist, wird dieser über die Atmung zum Großteil wieder ausgeatmet.
Steigt dieser Wasserstoffgehalt beim Ausatmen der Luft an, sodass dieser messbar wird, dann wird von einem Laktasemangel ausgegangen. Das bedeutet, dass die Laktose die Laktase im Dünndarm nicht spaltet. Ist dies bei Ihnen nicht der Fall, dann befindet sich die Laktase im Dickdarm und wird dort von Bakterien zu H2 umgewandelt. Daraufhin gelangt dieser Wasserstoff in den Blutkreislauf, wo dieser durch die Lungenbläschen abgeatmet wird.
Der ganze Test kann bis zu vier Stunden dauern und wird von den Krankenkassen bezahlt. Währenddessen Sie den Test bei Ihrem Arzt durchführen lassen, kann es dazu kommen, dass Sie, wenn Sie eine Laktoseintoleranz haben, während des Tests Durchfall, Müdigkeit und Übelkeit verspüren. Aber auch andere Symptome wie Schwindel oder Erbrechen sind nicht ausgeschlossen.
Erste Anzeichen einer eventuellen Laktoseintoleranz
- Eine Milchzuckerunverträglichkeit wird auch als Laktoseintoleranz bezeichnet. Anzeichen treten unmittelbar nach dem Verzehr von Lebensmitteln, die Milchzucker enthalten, auf. Bei jedem Menschen können diese Anzeichen unterschiedlich ausgeprägt sein.
- Zu den häufigsten Anzeichen zählen Übelkeit nach einer Mahlzeit, die Milchzucker enthält, Erbrechen, Durchfall, Blähungen oder ein Völlegefühl.
- Der jeweilige Zusammenhang zwischen der Nahrungsaufnahme mit Milchzucker und den Beschwerden liegt sehr eng beieinander. Daher kann man die Vermutung anstellen, dass man eventuell unter einer Laktoseintoleranz leidet.
- Eine weitere Methode, die Sie bei sich zu Hause ausführen können, wäre, dass Sie einige Tage keine Milchprodukte und Lebensmittel, die Milchzucker enthalten, zu sich nehmen. Nach etwa vier Tagen trinken Sie dann ein Glas Milch oder nehmen ein Lebensmittel, das Milchzucker enthält, zu sich.
- Treten kurz danach wieder dieselben Anzeichen auf, dann können Sie davon ausgehen, dass Sie an einer Laktoseintoleranz leiden.
Unspezifische Symptome, die auf Laktoseintoleranz hindeuten können
Ebenso können bei einer Laktoseintoleranz unspezifische Symptome auftreten, die nicht das Geringste mit dem Dickdarm zu tun haben. Hierzu zählen Schweißausbrüche, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche oder Schwindel. Die meisten Menschen sehen bei solchen Symptomen keine Verbindung zu einer Laktoseintoleranz und bemerken dadurch häufig nicht, dass Sie daran leiden.
Tagebuch führen bei Verdacht einer Laktoseintoleranz
- Haben Sie nach der Nahrungsaufnahme immer wieder die gleichen Beschwerden, dann können Sie darüber Tagebuch führen, bevor Sie einen Test beim Arzt durchführen lassen.
- Schreiben Sie sich dafür die jeweiligen Lebensmittel auf, die Milchzucker enthalten und die Milchprodukte, die Sie täglich zu sich nehmen.
- Tragen Sie anschließend die jeweilige Uhrzeit ein. Ihr Eintrag könnte wie folgt lauten: „Morgens 8 Uhr Naturjoghurt.“
- Als Nächstes tragen Sie die jeweiligen Beschwerden nach der Nahrungsaufnahme ein. Vergessen Sie dabei nicht, die Dauer der Beschwerden anzugeben.
In der heutigen Zeit sind diese Symptome der Laktoseintoleranz sehr weit verbreitet und jeder Fünfte leidet darunter, nicht selten sogar, ohne es zu bemerken. Das Verdauungssystem fängt an zu rebellieren, sobald es mit Milchzucker in Berührung kommt. Dabei fehlt die Laktase entweder komplett oder sie arbeitet im Körper lediglich noch auf Sparflamme.