Wenn eine ungesunde Lebensweise mit einer Krebserkrankung in Verbindung gebracht wird, denken viele an das Rauchen und dessen Folgen. Sobald Raucher:innen zur Zigarettenschachtel greifen, werden diese sofort mit einem Warnhinweis gewarnt. Doch fehlen diese Warnhinweise in den Biergärten und Kneipen. Denn des Deutschen liebstes Rauschmittel kann Körperzellen krankhaft wuchern lassen. So ist Alkohol laut koreanischen Studien bereits in geringen Mengen ein großer Risikofaktor für viele Krebserkrankungen. Obwohl diese Einsicht bei der Gesellschaft noch nicht angekommen sei, könne jeder Tropfen schaden.
Laut Schätzungen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg wurden etwa 22.000 Krebsneuerkrankungen im Jahr 2020 auf den Alkoholkonsum zurückgeführt. Unter den durch Krebs ausgelösten Todesfällen seien so rund sechs Prozent der Männer und drei Prozent der Frauen gestorben, weil sie regelmäßig Alkohol konsumiert hätten.
Trotz dieser Erkenntnisse herrscht bei den Deutschen immer noch die allgemeine Vorstellung, dass einen kritischen und unbedenklichen Konsum gibt. Dieser soll bei Frauen bei unter 12 Gramm reinen Alkohol liegen – Männer dürfen demnach 24 Gramm trinken. Das entspricht jeweils einem, oder zwei kleinen Bier mit 0,3 Litern.
Suchtforscher haben lange Zeit nur diejenigen analysiert, die mehr als das trinken. Viele Menschen glauben sogar, dass es gesundheitsfördernd ist, wenn manche alkoholischen Getränke konsumiert werden. Hierzu zählt der Rotwein, der genau wie Fisch und Olivenöl zur mediterranen Diät zählt. Erklärt wird das durch die sich im Rotwein befindenden Polyphenole, die freie Radikale neutralisieren können. Diese entstehen im Körper durch Umweltgifte oder ungesunde Lebensmittel und schädigen die Zellen. Da beim Abbau von Alkohol jedoch Acetaldehyd entsteht, welches sich leicht mit anderen Molekülen sowie der Erbsubstanz verbindet, kann es zu direkten Mutationen der Zellen kommen.