Die Pflanzengattung der Minzen dürfte den meisten Haushalten vor allem durch die Pfefferminze bekannt sein. Was dagegen viele Verbraucher nicht wissen – in der Pflanzengattung der Minzen haben ca. zwei Dutzend verschiedene Pflanzenarten eine Heimat gefunden. Und einige dieser Vertreter stehen eigentlich zu Unrecht im Schatten der Pfefferminze. Eine dieser Minze-Arten ist die Krause Minze oder Krauseminze. Wissenschaftlich als Mentha spicata bezeichnet, trägt sie im deutschen Sprachraum verschiedene Namen und ist bekannt unter Grüner Minze oder Speerminze.
Den Minze-Arten gemein ist ein recht ähnliches Erscheinungsbild, an den langen Stängeln (bei der Krauseminze werden Wuchshöhen bis 0,6 m erreicht) sitzen lanzenartige Blätter. Was die Minzen zudem auszeichnet, ist der besonders aromatische Geruch. Bezüglich des natürlichen Verbreitungsgebiets war die Krauseminze ursprünglich vor allem rund ums Mittelmeer bekannt. Inzwischen taucht die Minze aber auch im nördlichen Europa, Vorderasien sowie dem Kaukasus auf. Was einer Ansiedlung von Mentha spicata in nördlicheren Breiten entgegenkommt, ist der ausdauernde Charakter, die Krauseminze wird als winterharte Pflanze beschrieben.
Verwendung der Krause Minze
Welchen Stellenwert hat die Grüne Minze aber als Heilpflanze? Um den Nutzen der Pflanze beurteilen zu können, ist ein Blick auf die Inhaltsstoffe hilfreich. Sucht man nach Informationen zur Krauseminze taucht fast immer die Verwendung des ätherischen Öls auf. Hier sind im Wesentlichen Carvon und Limonen (Carvon bildet mit bis zu 80 Prozent den Hauptanteil) enthalten.
Beim Carvon handelt es sich um ein Monoterpen (in der Krauseminze ist das (R)-Enantiomer des Carvons enthalten, das (S)-Enantiomer ist dagegen ein Bestandteil des Kümmelöls. Carvon wirkt sich positiv aus bei Patienten, die unter Verdauungsbeschwerden leiden – etwa aufgrund erhöhter Gasansammlungen im Magen-Darm-Trakt.
Beim Limonen handelt es sich ebenfalls um ein monozyklisches Monoterpen, von dem in der Natur zwei Enantiomere (Spiegelbild- oder Stereoisomere; gleiche Summenformel, aber „gespiegelte“ räumliche Struktur). In der Krauseminze ist das (S)-(–)-Limonen enthalten. Das Gegenstück ((D)-(+)-Limonen) taucht unter anderem in Zitronen auf.
Neben diesen beiden Stoffen, die bereits einen erheblichen Anteil des ätherischen Öls der Krauseminze ausmachen können, hat die Wissenschaft in Mentha spicata weitere Inhaltsstoffe, wie Flavone nachgewiesen. Dabei handelt es sich um Pflanzenfarbstoffe aus der Klasse der Flavonoide. Letzteren wird eine erhebliche antioxidative Wirkung nachgesagt. Darüber hinaus enthält die Minze Gerbstoffe wie die Rosmarinsäure (wirkt antibakteriell und entzündungshemmend).
In der Krauseminze enthalten sind:
- Carvon
- Limonen
- Antioxidantien und
- Gerbstoffe.
Welche Verwendungsmöglichkeiten lassen sich aus diesen Inhaltsstoffen ableiten? Je nach vorliegendem Produkt kann entweder Pflanzenmaterial der Krause Minze oder deren ätherisches Öl genutzt werden. Letzteres kommt in verschiedenen industriell hergestellten Produkten zum Einsatz – wie zum Beispiel in Kaugummis (Spearmint), Zahnpasten und anderer Kosmetika. Getrocknete Pflanzenteile lassen sich dagegen für Aufgüsse nutzen, die oral bei Beschwerden im Bereich des Magen-Darm-Traktes verabreicht werden. Hierunter fallen unter anderem:
- Koliken
- Blähungen
- Magendrücken
- oder leichten Krampfbeschwerden
Wirkung zeigt die Krauseminze zudem bei Unterleibs- und Menstruationsbeschwerden sowie Erkältungen.
Wichtig: Einige Inhaltsstoffe der Krauseminze können in allergieauslösend sein. Bei bekannten Unverträglichkeiten gegen einige der Inhaltsstoffe ist von einer Verwendung der Minze abzuraten.- Dieser Hinweis gilt besonders für das (R)-Enantiomer des Carvons der Krause Minze.
Neben ihrer Verwendung als Heilpflanze ist die Krause Minze als Garnitur bzw. Würzmittel im Einsatz. Beispielsweise ist in der orientalischen Küche die Nanaminze Bestandteil verschiedener Gerichte. Dabei handelt es sich unter anderem um Varietäten der Grünen Minze.