Wer seine Krampfadern aus ästhetischen Gründen oder erhöhter Ödemgefahr entfernen lassen möchte, dem stehen mehrere Optionen zur Wahl. Allerdings hängt die Strategie zum Entfernen der unansehnlich entarteten Venen stark von der individuellen Erscheinungsform der Venenschwäche ab. Aus diesem Grund hier eine kleine Übersicht zu einzelnen Entfernungsmethoden.
Krampfadern mittels Stripping entfernen
Als Stripping oder Ziehen von Krampfadern wird in der Gefäßchirurgie ein Verfahren bezeichnet, bei dem beschädigte Venen vollständig aus dem Bein operiert werden. Geschehen kann dies entweder unter Vollnarkose oder lokaler Betäubung. Nach Verabreichung des Narkosemittels öffnet der Chirurg die Beinhaut durch einen oberen und einen unteren Einschnitt entlang der Krampfader. Im Anschluss wird die sogenannte Stripping-Sonde in das Gewebe eingeführt und die Betroffene Vene meist komplett aus dem Bein gezogen.
Anwendungsbereiche: Die Stripping-Operation galt lange Zeit als am besten erprobte Behandlungsmethode gegen Krampfadern. Leider bleiben die Gefäße hierbei nicht immer erhalten. Zwar ist es grundsätzlich möglich, Teile der Vene vom Stripping auszuschließen, beispielsweise um einen Bypaas zur verbesserten Durchblutung zu legen, doch gerade bei kleineren Krampfadern wie Besenreisern gestaltet sich das partielle Entfernen der Gefäße schwierig. Geeignet ist ein Ziehen von Krampfadern deshalb primär für Patienten, deren Venenschwäche sich auf größere Blutgefäße, etwa einen Teil der Rosenvene (Vena saphena) bezieht. Nach dem Eingriff wird ein vorübergehendes Tragen von Kompressionsstrümpfen nötig.
Entfernen von Krampfadern durch die CHIVA-Methode
Themenwelt Krampfadern:
In Anlehnung an das traditionelle Stripping entwickelte der französische Arzt Claude Franceschi in den 80er Jahren das Chiva-Verfahren als gefäßschonende Variante des operativen Krampfaderziehens. Das Prinzip besagter Methode basiert auf der Überzeugung, dass Venen, welche sich durch einen krankhaft umgekehrten Blutfluss zu Krampfadern entwickelten, wieder in ihren Normalzustand versetzt werden können. Dies geschieht beim Chiva-Eingriff durch Unterbinden jener Gefäßwege, die den gestauten Blutfluss verursachen. Hierzu zieht der Gefäßchirurg die betroffene Vene über einen kleinen Schnitt aus dem Gewebe, um sie dann an entsprechender Stelle zu durchtrennen. Danach wird das erkrankte Gefäß wieder im Bein versenkt.
Anwendungsbereiche: Dank ihrer minimal invasiven Vorgehensweise eignet sich die Chiva-Methode für fast alle Arten von Krampfadern. Es kann jedoch eine Nachbehandlung (z.B. durch Kompressionsstrümpfe oder Krankengymnastik) erforderlich werden, um operationsbedingten Entzündungen der behandelten Venen vorzubeugen und die Wundheilung zu beschleunigen.
Krampfadern veröden
Das Abbinden der betroffenen Vene spielt auch bei der Verödungstherapie (Sklerosierung) eine wichtige Rolle. Im Gegensatz zur Chiva-Methode kommt hier jedoch ein spezieller Wirkstoff zum Einsatz, der dem Patienten direkt in die Krampfader injiziert wird. Das Mittel sorgt schließlich für ein Verkleben jener Gefäßwege, die für den falschen Blutfluss verantwortlich sind.
Anwendungsbereiche: Zu empfehlen ist das Entfernen von Krampfadern durch Veröden insbesondere Patienten, die an einer Krampfadererkrankung oberflächlicher Venen (Besenreiser) leiden. Doch auch eine Behandlung an der Rosenvene ist durchaus denkbar. Unter Umständen muss der Verödungseingriff aber mehrmals wiederholt werden. Das Tragen von Kompressionsstrümpfen nach dem Eingriff zur Unterstützung des Heilungsprozesses ist wie bei den meisten Methoden zum Entfernen von Krampfadern auch beim Veröden üblich.
Lasertherapie gegen Krampfadern
Moderne Institutionen der Gefäßchirugie wie die Venenzentren von Angioclinic setzen beim Entfernen von Krampfadern immer häufiger auf die Lasertherapie. Diese bewährte sich in den vergangenen Jahren nicht nur im Bereich der Augenchirurgie, sondern verspricht auch bei der Behandlung von erkrankten Venen gute Ergebnisse. Dabei kann sich die Lasertherapie zahlreiche Vorteile klassischer Methoden der Krampfaderentfernung zu Nutze machen.
So ist der Venenlaser von Angioclinic beispielsweise dazu in der Lage, Verödungs- und Umleitungskonzepte zur Normalisierung des Blutflusses einer Vene präziser auszuführen als es durch einen manuellen Eingriff möglich wäre. Zum Einsatz kommen dabei neben einer Führungssonde ein Kathetersystem zur Umleitung des Blutstroms, sowie ein Führungsinstrument zur korrekten Ausrichtung des Lasers.
Anwendungsbereiche: Noch unkomplizierter lässt sich eine derartige Behandlung nur mit der Radiowellentherapie durchführen, bei der komplett auf einen Katheter verzichtet wird. Auch sorgen hier Radiowellen anstatt Laserstrahlen für die Verödung der Vene. Geeignet sind beide Verfahren sowohl für größere als auch kleinere Krampfadern, was Radiowellen- und Lasertherapie zu einer immer wichtigeren Operationsmethode in der modernen Gefäßchirurgie macht.
Voruntersuchungen und mögliche Nebenwirkungen
Ob nun eine Krampfaderbehandlung an der Rosenvene oder das Umleiten des Blutflusses in kleineren Venen – eine Voruntersuchung besteht beim Entfernen von Krampfadern meist aus einer Sonographie der von Venenschwäche betroffenen Gefäße. Die Ultraschalluntersuchung gibt dem behandelnden Arzt, aber auch dem Patienten Aufschluss darüber, inwieweit die erkrankte Vene überhaupt behandelt werden kann. Dies ist vor allem für die Festlegung geeigneter Eingriffspunkte von großer Wichtigkeit. Darüber hinaus hilft eine umfangreiche Voruntersuchung, Operationsrisiken zu senken, welche beim Entfernen von Krampfadern nicht ganz unproblematisch sind. Zu den häufigsten Komplikationen gehören dabei:
- Allergische Reaktionen
- Hämatome
- Infektionen
- Nachblutungen
- Nervenschädigungen
- Schmerzen und Verletzungen an der behandelten Vene
- Vernarbungen
Insgesamt sind die Behandlungsprognosen beim Entfernen von Krampfadern aber verhältnismäßig gut. Dank moderner Behandlungsverfahren (bspw. Lasertherapieliegen) die Heilungschancen im Falle von Krampfadern bei bis zu 90 Prozent. Patienten mit Venenschwäche dürfen also aufatmen.