Bei mehr als jeder zweiten Person drehten im Laufe des Lebens Venenveränderungen auf, Frauen sind davon häufiger betroffen als Männer. Manche dieser Veränderungen äußern sich in Form von Besenreißern, die Betroffene zwar als optisch störend empfinden, allerdings nicht weiter gefährlich sind. Krampfadern hingegen wirken sich nicht nur auf das äußerliche Erscheinungsbild aus, sie können unter Umständen sogar Schmerzen in den Beinen verursachen. Auch diverse Risiken lassen bei der Venenveränderung nicht ausschließen, es kann zu Entzündungen, Thrombosen oder sogar einer Lungenembolie kommen. Auch wenn nur etwa jede sechste an Krampfadern leidende Person ärztlich behandelt werden muss, wenden sich viele Betroffene der plastischen Chirurgie zu, um das für sie ästhetische Schönheitsmakel entfernen zu lassen.
Was sind Krampfadern und wie entstehen sie?
Krampfadern entstehen, wenn das Blut in den Venen nicht mehr richtig fließt und sich staut. Am Häufigsten treten sie in den Beinen auf, wofür es nachvollziehbare Gründe gibt: Ein Blutstau kann grundsätzlich überall im Körper vorkommen. Da das Blut in den Beinen allerdings entgegen der Schwerkraft nach oben gepumpt werden muss, treten Krampfadern, wenn der Transport nicht mehr richtig funktioniert, zuerst in den unteren Extremitäten auf. Das Blut sammelt sich in den verästelten Venen an und macht sich in Form von blau oder violett schimmernden Ästchen bemerkbar. Die harmlose Form der Venenveränderung wird im Volksmund als Besenreiser bezeichnet. Krampfadern unterscheiden sich von jenen dadurch, dass sie es sich dabei um dauerhafte Erweiterungen des Venensystems handelt. Das anhaltend gestaute Blut drückt auf das umliegende Gewebe und kann dadurch Schwellungen und Schmerzen verursachen. Schlimmstenfalls kann eine Krampfader zu einem Blutgerinnsel oder einem Geschwür führen. Mit einem Ultraschall kann der Arzt feststellen, wie stark das Venenleiden ausgeprägt ist. Nicht bei jeder an Krampfadern leidenden Person ist ein invasiver Eingriff aus medizinischer Sicht nötig. In diesem Fall sprechen ästhetische Gründe für eine plastische Krampfadern-Behandlung.
Wie lassen sich Krampfadern entfernen?
Spätestens, wenn eine stark ausgeprägte Stauung die Venenfunktion beeinträchtigt, ist ein operativer Eingriff nötig. Doch auch wenn die Krampfadern als ästhetischen Makel betrachtet werden, macht das Entfernen der Venenstauung Sinn. Mittels Ultraschall kann der Arzt den Ausprägungsgrad feststellen und anhand dessen entscheiden, welches Verfahren infrage kommt.
· Krampfadern-Behandlung durch Veröden
Beim Veröden der Krampfadern injiziert der Mediziner ein Verödungsmittel, meist Polidocanol, in die betroffene Vene. Dadurch verkleben die Venenwände, entzünden und vernarben sich und werden schließlich vom Körper abgebaut. Der Patient muss nach der Behandlung einen Kompressionsstrumpf tragen, um den Druck auf das Venensystem zu minimieren. Es ist zudem wichtig, dass er sich bewegt und nicht sitzt oder liegt, um die Blutzirkulation anzuregen. Diese Krampfadern-Behandlung muss in mehreren Sitzungen wiederholt werden.
· Krampfadern-Behandlung mittels Laser
Eine Lasertherapie zum Entfernen von Krampfadern findet im Regelfall ambulant und unter örtlicher Betäubung statt. Der Arzt desinfiziert die betroffene Stelle zuerst gründlich und macht anschließend einen kleinen Hautschnitt. Durch diesen führt er eine dünne Sonde mit einem Laser in die Vene ein. Ein Ultraschallgerät wird zur Kontrolle verwendet, um den richtigen Bereich zu behandeln.
Der Laser gibt Energie frei, die sich erhitzt und dadurch eine Entzündung innerhalb der Krampfader hervorruft. Wie auch beim Veröden vernarbt sich diese schließlich und wird vom Körper abgebaut.
Bei einer Krampfadern-Behandlung mittels Laser ist meist nur eine Sitzung nötig, da sich der Eingriff nur für mäßig ausgeprägte Venenstauungen eignet. Der Patient muss nach dem Verfahren Stützstrümpfe tragen, um Schwellungen und starke Wassereinlagerungen zu verhindern.
· Radiowellentherapie
Die Radiowellentherapie funktioniert prinzipiell ähnlich wie die Methode mit einem Laser. Der Arzt macht einen dünnen Hautschnitt und führt eine Sonde in die betroffene Vene ein. Diese wird allerdings bis hin zur Hauptvene geführt und von dort schrittweise wieder zurückgezogen. Währenddessen sorgt ein Segment an der Sonde dafür, dass sich die Venenwand beim Zurückziehen erhitzt und zusammenschrumpft. Der Körper baut innerhalb einiger Wochen die zerstörte Vene abund entfernt so die Krampfadern selbst.
Der Patient erhält für den Eingriff eine lokale Betäubung und muss für etwa eine Woche Kompressionsstrümpfe tragen.
· Stripping-Operation
Die Stripping-Operation wird im Volksmund auch als „das Ziehen von Krampfadern“ bezeichnet. Der Eingriff erfolgt meist ambulant und findet unter einer kurzen Vollnarkose statt. Bei diesem Verfahren macht der Arzt einen Hautschnitt in der Leiste oder der Kniekehle. Er trennt die betroffene Stammvene von der tiefer sitzenden Hauptvene ab und versiegelt die umliegenden Ästchen. Ein Draht wird durch die Stammvene bis zur Krampfader gezogen und an dieser fixiert. Anschließend kann er die betroffene Vene mit dem Draht einfach herausziehen und die Wunde wieder verschließen.
Die Stripping-Operation ist sehr erfolgreich, erfordert allerdings eine größere Nachbehandlung als andere Eingriffe. Der Patient ist für eine bis drei Wochen krankgeschrieben und muss bis zu sechs Wochen einen Kompressionsstrumpf tragen.
Was kostet eine Krampfadern-Behandlung?
Sofern die Krampfadern aufgrund medizinischer Notwendigkeit entfernt werden, übernimmt die Krankenkasse die Kosten für den Eingriff. Entschließt sich der Patient allerdings aus ästhetischen Gründen zu einer Entfernung, muss er selbst für die Kosten aufkommen.
Grundsätzlich liegen die Kosten für eine Verödung bei 100 bis 150 Euro.
Der Preis für eine Lasertherapie liegt zwischen 75 und 150 Euro pro Sitzung, das Stripping beläuft sich auf 1.000 bis 1.500 Euro.
Allerdings sind die Kosten für die Krampfadern-Behandlung sehr variabel und abhängig davon, welche Methode angewandt wird, wie groß die Krampfadern sind und ob weitere Sitzungen notwendig sind.
Weitere Informationen zur Krampfadern-Behandlung
Welche Risiken birgt der Eingriff?
Die Risiken bei einer Krampfadern-Behandlung hängen davon ab, welches Verfahren angewandt wird. Prinzipiell kann es bei jedem invasiven Eingriff zu Infektionen, Wundheilungsstörungen, Nachblutungen oder einer Sepsis kommen.
Bei der Entfernung der Krampfadern besteht immer ein Risiko, dass sie sich erneut bildet. In diesem Fall ist ein weiterer Eingriff zur Beseitigung der Venenstauung nötig.
Worauf müssen Patienten nach der Behandlung achten?
Jede Behandlungsmethode hat ihre eigenen Nachsorgemaßnahmen. Der Patient muss für einen bestimmten Zeitraum Kompressionsstrümpfe tragen, die den Blutfluss erleichtern und Schwellungen sowie Wasserablagerungen in den Beinen vorbeugen. Bei manchen Therapieformen ist es zudem nötig, die ersten Stunden nach der Operation in Bewegung zu bleiben.
Grundsätzlich sollte der Patient nach dem Verfahren Sport und körperliche Anstrengung meiden. Lange Bäder und starke Sonneneinstrahlung können zudem die Wundheilung stören.