Umweltbelastungen wie Kälte, Hitze und Luftverschmutzung setzen Haut und Haaren zu. Im Handel befindet sich eine ganze Reihe an Präparaten, welche eine jüngere und straffere Haut versprechen. Der Blick auf die Inhaltsstoffe bringt nicht selten die Ernüchterung.
Naturkosmetik liegt im Trend, wenn es darum geht, die Haut mit allen notwendigen Nährstoffen zu versorgen, anstatt mit zusätzlichen Toxinen zu belasten. Der Markt an Naturprodukten ist derzeit noch recht überschaubar. Die Preise für Nischenprodukte sind entsprechend hoch. Dabei kann sich jeder Naturkosmetik selbst herstellen und seinen individuellen Bedürfnissen anpassen.
Naturkosmetik selbst herstellen – was ist zu beachten?
Bei der Herstellung von Naturkosmetik kommt es darauf an, hochwertige Rohstoffe zu verwenden, die Zusammensetzung der Produkte dem jeweiligen Hauttyp anzupassen und dafür zu sorgen, dass die fertige Kosmetik über einen gewissen Zeitraum haltbar gemacht wird.
Die Rohstoffe sollten Bio-Qualität besitzen. Der Kauf bei regionalen Anbietern sorgt für Transparenz. Viele Zutaten für Naturkosmetik lassen sich selbst sammeln und trocknen. Dies trifft beispielsweise auf Lavendel, Löwenzahn, Ringelblumen oder Rosenblätter zu.
Wer damit beginnen möchte, Naturkosmetik herzustellen, sollte sich zunächst einen Vorrat an Rohstoffen schaffen.
Zu den wichtigsten Zutaten für Naturkosmetik zählen:
- Aloe Vera
- Arganöl
- Kakaobutter
- Jojobaöl
- Kokosöl
- Teebaumöl
- Lavendel
- Ringelblumen
- Sheabutter
- Honig
Für die Herstellung von Salben und Seifen werden als Basis Öle verwendet. Diese lassen sich aus verschiedenen selbst gesammelten Wildpflanzen gewinnen. Ein Beispiel hierfür sind Lavendel- oder Johanniskrautöl.
Salben selbst herstellen
Seit der Antike stellen Menschen selbst Salben her. Diese Mixturen bewahren die Haut vor dem Austrocknen und versorgen entzündete und vorgeschädigte Haut mit verschiedenen Wirkstoffen.
Mit einfachen Mitteln kann eine pflegende und wärmende Salbe für trockene und juckende Hände und kalte Füße entstehen:
Zutaten:
- 2 Esslöffel Ingwer, geraspelt
- 2 Esslöffel Zimt
- 1 Apfel
- 200 Milliliter Öl
- 20 Gramm Bienenwachs (Apotheke oder Imker vor Ort)
Zubereitung:
- Öl erhitzen
- Apfel raspeln und zugeben
- Ingwer und Zimt zugeben
- Mischung eine Stunde ziehen lassen
- Öl durch ein Sieb geben
- Bienenwachs zugeben
- Öl erhitzen bis das Wachs geschmolzen ist
- Salbe erkalten lassen
Die Salbe wird bei Bedarf gut in die Haut einmassiert. Wird der Tiegel bei Zimmertemperatur gelagert, beträgt die Haltbarkeit etwa drei Monate.
Sheabutter pflegt die Haut
Bei Sheabutter handelt es sich um ein besonders hochwertiges Naturprodukt, gewonnen aus den Früchten des in Afrika vorkommenden Karité-Baumes. Cremes auf der Basis von Sheabutter fördern die Hautdurchblutung und lassen die wertvollen Inhaltsstoffe bis in tiefere Hautschichten vordringen. Die Haut wirkt gesünder, wird mit Feuchtigkeit versorgt und Falten lassen sich minimieren.
Die Herstellung von Hautcremes ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Pflegecremes bleiben nicht auf die von Salben gewohnte Fettphase beschränkt, sondern es findet zusätzlich eine Wasserphase Anwendung. Ist die Grundlage geschaffen, lassen sich Cremes mit den verschiedensten natürliche Wirkstoffen aufwerten.
Seifen selber machen
Die Herstellung von Seifen lässt uns tief in die Schatzkammer Natur schauen. Hier kann sich jeder bedienen, kreativ austoben und gleichzeitig hochwertige Pflegeprodukte kreieren, die auch als Geschenke immer gut ankommen.
Die ältesten Seifen der Geschichte bestehen aus Olivenöl. Aus Syrien stammt die berühmte Aleppo Seife. Bei der Herstellung der Kosmetikprodukte kommt es darauf an, dass diese Seifen mindestens sechs bis acht Monate reifen. Dann erhält man eine milde Seife, die viel Feuchtigkeit spendet, aber wenig Schaum bildet. Soll mehr Schaum entstehen, kann Olivenöl mit Kokosöl vermischt werden.
Mit folgenden Zutaten kann eine Peeling-Seife aus natürlichen Rohstoffen hergestellt werden:
- 300 Gramm Kernseife
- 30 Gramm Olivenöl
- 30 Gramm Kokosöl
- drei Teelöffel Kokosmilch
- zwei Esslöffel körniges Meersalz
- zwei Esslöffel Haferflocken (zart)
Die Kernseife wird mit einer Küchenreibe geraspelt. Unter Zugabe von etwas Wasser werden die Seifenstücke geschmolzen. Anschließend werden die übrigen Zutaten beigefügt. Die fertige Masse wird in kleine Seifenformen oder eine größere Kastenform gefüllt. Bevor die Seife verwendet wird, sollte sie mindestens zwei Wochen reifen.
Naturkosmetik haltbar machen
Kosmetik mit natürlichen Rohstoffen ist nur begrenzt haltbar. Dafür sind keinerlei künstliche Zusatzstoffe enthalten. Durch die Zugabe einiger Spritzer Zitronensaft lässt sich die Haltbarkeit etwas verlängern. Schimmelbildung können Teebaumöl oder Lavendelöl vorbeugen.
Auch mit hochprozentigem Alkohol lassen sich Cremes und Salben haltbarer machen. Bio-Weingeist enthält 95 Prozent Alkohol. Alternativ lassen sich auch Wodka oder Korn für die Konservierung von natürlicher Kosmetik nutzen. Der Anteil des Alkohols in der Wasserphase muss zehn bis fünfzehn Prozent betragen.
Im Handel befinden sich spezielle Produkte, welche für die Haltbarmachung von Naturkosmetik eingesetzt werden können.