Drogen-Chemiker und Mediziner zeigen seit einigen Jahren ein stetiges Interesse an psychedelischen Substanzen von Drogen wie LSD. Für ihre wissenschaftlichen Forschungen bringen die Chemiker ständig neue Varianten heraus, die als Analoga oder Prodrug bekannt sind. Dieser Ratgeber klärt über verschiedene Fakten zum Thema auf. Unter anderem ist zu lesen, was eine Prodrug ist, warum sich Drogen-Chemiker, Ärzte und Psychotherapeuten dafür interessieren und welchen Risiken der normale Verbraucher bei der Einnahme solcher Substanzen ausgesetzt ist.
Was ist eine Prodrug?
Prodrugs sind inaktive Substanzen, die erst im menschlichen Körper bzw. im Blutserum in ein aktives Rauschmittel umgewandelt werden. Ein Beispiel ist 1cP-LSD. Dieses wandelt sich nach Einnahme rasch in klassisches LSD um. Produkte dieser Art werden für den Gebrauch in der wissenschaftlichen Forschung verwendet und unter anderem auch im Internet vertrieben, zum Beispiel auf der Seite chemical-collective.com. Es dürfen jedoch nur Produkte angeboten werden, welche mit dem Vermerk „Nicht für den menschlichen Verzehr geeignet“ gekennzeichnet sind.
Den Forschern wird eine Möglichkeit geboten, die Eigenschaften der Analoga auf eine Tauglichkeit für psychotherapeutische Maßnahmen zu untersuchen. Einer der bekanntesten Forscher ist zum Beispiel der Schweizer Arzt Dr. Felix Müller. Er ist am Basler Unispital sowie den universitären psychiatrischen Kliniken von Basel in der psychedelischen Forschung tätig. Seine Forschungen belaufen sich auf die im LSD enthaltenen Halluzinogene, welche möglicherweise den Symptomen von Menschen mit Depressionen oder Angststörungen Herr werden und negative in positive Gefühle umwandeln können. Er beruft sich auf die Tatsache, dass bereits vor 75 Jahren der Schweizer Chemiker Albert Hoffmann herausfand, dass sich die im LSD befindlichen Halluzinogene auf die Serotonin Rezeptoren im menschlichen Gehirn auswirken.
Leider führte eine zu schnelle Verbreitung und die damit verbundene unkontrollierte Konsumierung der Droge dazu, dass sie in den sechziger Jahren in den meisten Ländern verboten wurde. Erst in den neunziger Jahren nahm eine Züricher Universität die wissenschaftliche Forschung wieder auf. Da Dr. Müller bei seinen letzten Tests gute Erfahrungen mit einigen Probanden machen konnte, sieht er eine Chance, die LSD-Analoga irgendwann in Kombination mit psychotherapeutischen Sitzungen bei depressiven Menschen und Angstpatienten anwenden zu können. Er geht davon aus, dass eine Zulassung auf Schweizer Gebiet in etwa acht Jahren möglich sein könnte.
Wie wirkt LSD?
Laut einiger Studien und Testergebnisse kann sich LSD je nach Set und Setting, Person und Dosis verschiedenartig auf den menschlichen Organismus auswirken. Es kann während eines sogenannten Trips unter anderem zu folgenden Erscheinungen und Veränderungen kommen:
- Euphorie und Glücksgefühl
- tiefe Gedankengänge
- intensivere oder veränderte Wahrnehmung der Umwelt
- Pseudo-Halluzinationen
- Angstzustände
- Paranoia
- Psychosen
Einige 1Cp-LSD Konsumenten machten die Erfahrung, dass die Forschungschemikalie im Vergleich zum klassischen LSD schneller wirkt. Außerdem ist der Rausch intensiver ausgeprägt und hält länger an.
Risiken und Gefahren
Da diese und sämtliche andere LSD Prodrugs bisher nur in einem unzureichenden Maße erforscht wurden, muss vor einer unkontrollierten Einnahme solcher Rauschmittel eindringlich gewarnt werden. Wer sie konsumiert, setzt sich einem unberechenbaren und hohen Gesundheitsrisiko aus. Denn bislang wurden der Öffentlichkeit nur sehr wenige Informationen über die Nebenwirkungen oder eventuelle Langzeitfolgen zur Verfügung gestellt. Auch konnte bisher keine Antwort auf die Frage gefunden werden, ob bei Einnahme von 1cP-LSD und Co. toxische Effekte ausgelöst werden.
Fazit
Im Rahmen wissenschaftlicher Forschungen kann ein kontrollierter Anbau von LSD und der Einsatz von LSD Prodrugs für die Anwendung in der psychiatrischen Medizin durchaus dienlich sein. Zum heutigen Zeitpunkt ist jedoch die Forschung längst nicht ausgereift. Dies beweist die geringe Anzahl an Forschungsergebnissen. Deshalb ist der allgemeinen Bevölkerung von der Konsumierung eines LSD Analogons dringend abzuraten.