Der Kohlrabi gehört, wie der Name es bereits vermuten lässt, zur großen Gattung der Kohle. Seiner sprachlichen Herkunft zur Folge setzt er sich aus den Begriffen „rupum“ und „caulis“ zusammen, was Rübe und Kohl bedeutet. Umgangssprachlich wird der Kohlrabi daher auch als Rübenkohl bezeichnet. Die genaue Abstammung des Gewächses ist bis heute ungeklärt, Vermutungen legen jedoch nahe, dass der Kohlrabi aus den nordwestlichen oder nordöstlichen Teilen Europas entstammt. Das Gewächs ist eine Gemüsepflanze, die ihre zahlreichen Artverwandten wie den Weißkohl, Wirsing, Rosen- oder Blumenkohl ebenfalls in europäischen Anbaugebieten findet. Er ist vor allem Teil der deutschen Hausmannskost. Vom Kohlrabi wird vor allem die über der Erde wachsende, fleischige Knolle zum Verzehr verwendet. Da der Kohlrabi viele für den Menschen gesunde Inhaltsstoffe aufweist, ist sein Verzehr besonders gesundheitsfördernd.
Anbau und Erzeugung
Aktuell ist Deutschland der weltweit größte Kohlrabiproduzent. Ungefähr 40.000 Tonnen des Gemüses werden jährlich hierzulande produziert. Simultan sind deutsche Bürger auch die größten Kohlrabikonsumenten. Allgemein wird diese Gemüsesorte vor allem in deutschsprachigen Ländern wie auch Österreich oder der Schweiz verzehrt. Doch auch in Frankreich und Italien sowie in Polen oder Rumänien wird das Gemüse angebaut und gerne gegessen.
Besondere Merkmale des Kohlrabis
Der Kohlrabi kann sowohl grün, weiß, bläulich oder rötlich in Erscheinung treten. Seine Farbgebung hängt stark mit der Konzentration von Anthocyan zusammen. Auswirkungen auf den Geschmack hat die Färbung allerdings nicht. Kohlrabi wird weltweit sowohl im Freiland als auch in Gewächshäusern gezüchtet. Ersteren wird ein deutlich würziger Geschmack nachgesagt. Die unterschiedlichen Kohlrabisorten werden nach ihrem zeitlichen Anbau unterschieden. Dieser kann sowohl im Sommer, Herbst als auch im Frühjahr erfolgen. Das Gemüse an sich sprießt nicht wie andere Kohlsorten aus Blättern oder Blüten, sondern entwickelt sich direkt aus dem Stängel, weswegen hier auch vom Stielgemüse oder Stängelgemüse die Rede ist.
Der Kohlrabi hat eine zweijährige Entwicklungsphase hinter sich, bevor er vollständig ausgereift ist. In Deutschland wird er hauptsächlich zwischen April und Juni als auch in dem Zeitraum von Juli bis November angebaut. Da auch der Import des Gemüses in Deutschland stark ausgeprägt ist, kann es hierzulande das gesamte Jahr über verspeist werden.
Zahlreiche gesunde Inhaltsstoffe
Im Kohlrabi stecken zahlreiche Inhaltsstoffe, die vor allem eine positive Wirkung auf Ihre Gesundheit haben können, wenn Sie dieses Gemüse regelmäßig konsumieren. Hierzu zählen:
- Phosphor
- Kalium
- Magnesium
- Kalzium
- Eisen
- Vitamin C
- Reichlich Eiweiß und Karotin
- Vitamin B1
- Vitamin B2
- Vitamin B12
- Reichlich Ballaststoffe
- Selen
Aus rein ernährungsphysiologischer Sicht steht der Kohlrabi dem Blumenkohl am nächsten. Beide Kohlarten sind durch einen starken Phosphorgehalt gekennzeichnet. Besonders in den Blättern ist Phosphor vertreten, deutlich konzentrierter als in der Knolle. Zusätzlich ist sehr viel Eiweiß und Karotin in den Blättern vorhanden, weswegen Sie die sogenannten Herzblätter auf jeden Fall bei Speisen mitverwenden sollten. Vor allem in diversen Salaten und Suppen lassen sich diese einsetzen.
Der besonders hohe Selengehalt des Kohlrabis unterstützt Ihr Immunsystem und stellt einen wirksamen Schutz vor Erkältungen oder grippalen Infekten dar. Ähnlich wie beim Spinat kann auch nicht kleine Menge Eisen im Kohlrabi gefunden werden. Das konzentrierte Magnesium unterstützt vor allem Ihre Herzfunktion, hilft bei der Blutbildung und kann der Arteriosklerose, die umgangssprachlich auch als Arterienverkalkung bezeichnet wird, vorbeugen.
Der hohe Kalziumgehalt stärkt Ihr Knochenskelett und Ihre Zähne. Zudem können Sie mit einer ausreichenden Kalziumzufuhr Zahnfleischentzündungen vorbeugen. Auch Ihre Fuß- und Fingernägel werden dadurch gestärkt. Zwar ist es wissenschaftlich nicht erwiesen, angeblich soll das Gemüse jedoch auch das Krebsrisiko mindern. Eine positive Beeinflussung Ihrer Nierenfunktion wird dem Gewächs zudem ebenfalls nachgesagt. Hier och einmal die positiven Eigenschaften im Überblick:
- Selen für das Immunsystem
- Das Eisen hilft bei der Blutbildung
- Positive Wirkung auf das Herz-Kreislaufsystem
- Hoher Kalziumgehalt (gut für den Knochenbau)
Häufige Verwendung und Lagerung des Kohlrabis
Obwohl der Kohlrabi zu den typisch deutschen Gemüsen zählt, erfreuen sich nicht allzu viele Menschen an dem Geschmack. Denn das Gemüse weist einen besonders kohligen Eigengeschmack auf, der besonders bei Kindern auf Ablehnung stößt. Häufig wird der Rübenkohl beim Kochen von Suppen oder Eintöpfen verwendet. Auch roh kann er bei Salaten zum Einsatz kommen. Mittlerweile werden sogar Dips aus ihm hergestellt, häufig unter Beimischung von Quark oder Joghurt.
Beim Kauf sollten Sie darauf achten, dass die Knolle frisch ist. Dies erkennen Sie, indem Sie darauf achten, dass die Knolle noch geschlossen und nicht aufgeplatzt ist. Holzige Knollen und dunkle Blätter sind ein Hinweis auf eine unzureichende Frische. In einem herkömmlichen Kühlschrank kann der Kohlrabi circa eine Woche gelagert werden. Besonders Spätsorten sind lange lagerungsfähig.