Bei einem Knoten in der Brust denken Frauen sofort an Brustkrebs. Dabei erweisen sich die Wucherungen im Gewebe meist als gutartige Veränderungen, die für Betroffene keine dauerhaften Gesundheitsschäden bedeuten. Nur in einem von fünf Fällen wird bei Knoten im Brustgewebe ein bösartiger Brustkrebs diagnostiziert. Zu lange warten sollten Sie mit einer Abklärung durch den Arzt aber dennoch nicht, denn neben Brustkrebs können noch einige weitere Ursachen für die Bildung von Knoten in der Brust verantwortlich sein, die einer raschen Behandlung bedürfen.
Wie entsteht ein Knoten in der Brust? – mögliche Ursachen im Überblick
Knoten in der Brust kommen vor allem bei jungen Frauen relativ häufig vor. Meist handelt es sich dabei um harmlose, vorübergehende Veränderungen im Gewebe, welche auf besondere Lebensumstände im Leben einer Frau zurück zu führen sind. Daneben sind jedoch auch krankheitsbedingte Ursachen, sowie Faktoren denkbar, vor denen selbst Männer nicht gänzlich gefeit sind. Hier ein kleiner Überblick:
Fibroadenome: Als Fibroadenom definiert die Medizin gutartige, kugelförmige Geschwülste im Gewebe der Brust. Sie treten bei gut 10 Prozent aller Frauen zwischen 15 und 35 auf, sind in der Regel aber eher unbedenklich. Auch wenn die genauen Umstände, unter denen Fibroadenome entstehen bisweilen noch ungeklärt sind, kann von einem hormonellen Einfluss (z.B. durch Schwangerschaftshormone oder Hormonpräparate wie die Pille) ausgegangen werden, der gutartige Geschwülste dieser Art bei Frauen begünstigt.
Gynäkomastie: Auch bei Männern können hormonelle Veränderungen zu einer Bildung von Knoten in der Brust beitragen. Insbesondere im Rahmen einer Gynäkomastie, einer Vergrößerung der männlichen Brustdrüse, entstehen gerne kleinere Knoten im Gewebe. In der Regel ist die Ursache hier ein Anstieg weiblicher Östrogene im Körper des Mannes, wie er sich beispielsweise in der Pubertät oder im fortgeschrittenen Alter häufig beobachten lässt. Ferner sind auch Übergewicht, Schilddrüsenfehlfunktionen und krankheitsbedingte Östrogenerhöhungen als Ursache für Knoten in der männlichen Brust nicht auszuschließen.
Mastopathie: Bei Frauen erfährt das Gewebe der Brust vor allem in den Wechseljahren, also zwischen dem 30. und 55. Lebensjahr, zahlreiche hormonelle Veränderungen. Gemeinhin spricht man hierbei von einer Mastopathie, in deren Verlauf es zur Bildung von Knoten kommen kann. Die Veränderung der Brust beruht entweder auf einer hormonbedingten Vermehrung des Bindegewebes (auch Fibrose genannt) oder wird durch Zysten hervorgerufen, welche sich mit Vorliebe im Bereich der Milchdrüsen manifestieren.
Zysten in der Brust: Zysten bilden sich in der weiblichen Brust vorranging in Drüsenzellen der Milchgänge. Die Gebilde erscheinen beim Abtasten zwar wie ein Knoten, sind in Wahrheit aber nur mit Flüssigkeit (z.B. Wasser oder Öl) gefüllte Hohlräume im Gewebe der Brust. Betroffen sind von Zysten überwiegend Frauen ab 30 Jahren. Bereits hier kann es zu ersten, menopausalen Veränderungen des Brustgewebes kommen, was die Entstehung von Zysten natürlich ungemein begünstigt.
Mastitis: Unter Mastitis versteht man eine schmerzhafte Entzündung der Brust bzw. der Brustdrüsen. Sie ist vermehrt bei stillenden und schwangeren Frauen anzutreffen, deren Brüste bekanntlich einer besonderen Beanspruchung unterliegen. Gerne verursacht eine Mastitis dabei Milchzysten und Abszesse, die sich von außen wie ein Knoten in der Brust anfühlen.
Brustkrebs: Obwohl Brustkrebs die seltenste Ursache für Knoten in der Brust darstellt, ist mit einem Verdacht dennoch nicht zu Spaßen. Die unverzügliche, ärztliche Abklärung ist hier unverzichtbar, wenn im Falle eines Falles frühzeitige Therapiemaßnahmen zur erfolgreichen Gegenbehandlung beitragen sollen. Immerhin muss das Streuen entarteter Krebszellen rechtzeitig unterbunden werden, um den Brustkrebs einzudämmen oder gar zu besiegen.
Behandlung bei Knoten im Brustgewebe
Je nach Ursache gibt es für eine Gegenbehandlung bei Knoten in der Brust verschiedene Therapieansätze. Lesen Sie im Folgenden Einzelheiten zu effizienten Hausmitteln und medizinischen Maßnahmen:
- Kühlung der Brust – Solange es sich um harmlose Gründe wie leichte Mastitis oder Mastopathie handelt, sind schmerzstillende und brustkühlende Hausmittel eine gute Möglichkeit zur privaten Behandlung. Entzündungshemmende Salben können Sie hier ebenso verwenden wie kühle Umschläge und Quarkwickel.
- Entlastung der Brust – Bei stillenden Frauen mit Mastopathie kann eine vorübergehende Stillpause für Linderung sorgen. Sollte die Entzündung darüber hinaus mit einem Milchstau in Verbindung stehen, helfen Ihnen sekretfördernde Kräutertees aus Frauenmantel, Honigklee, Melisse oder Traubensilberkerze.
- ernährungsbewusste Lebensweise – Gerade unausgeglichene Östrogenwerte lassen sich gut über die Nahrung regulieren. So gelten Lebensmittel wie Sojasprossen aufgrund ihrer östrogenähnlichen Pflanzenstoffe beispielsweise als wertsteigernd und sind deshalb bei Ursachen wie Gynäkomastie tunlichst zu meiden. Ebenfalls nützlich für die Senkung des Östrogenspiegels ist ein gesundes Körpergewicht. Je weniger Fettreserven der Körper besitzt, desto geringer ist die Gefahr, einen Östrogenüberschuss und damit verbundene Knotenbildungen im Brustgewebe zu erleiden. Selbst das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, lässt sich durch eine ernährungsbewusste Lebensweise deutlich verringern, weshalb Sie die richtige Auswahl Ihrer Nahrungsmittel bei der Brustkrebsvorsorge nicht unterschätzen sollten.
- Medikamente – Gelegentlich ist die vorübergehende Einnahme von Arzneimitteln die einzig erfolgreiche Option bei Knoten in der Brust. Hormonell bedingte Beschwerden können Sie diesbezüglich durch entsprechende Hormonpräparate in den Griff bekommen. Bestätigt sich bei einer Diagnose der Verdacht auf Brustkrebs, müssen sie eventuell mit einer chemotherapeutischen Medikation rechnen. Sollten die Knoten zudem schmerzhaft sein, kommen Analgetika in Frage. Letztere sind jedoch nicht immer für schwangere oder stillende Frauen zu empfehlen und sollten ggf. durch schonende Schmerzmittel aus dem heilpflanzlichen Bereich ersetzt werden.
- minimal invasive Operationsmaßnahmen – Kleinere, operative Eingriffe stehen hauptsächlich dann zur Debatte, wenn hartnäckige Zysten oder Fibroadenome für die Knoten im Brustgewebe verantwortlich sind. Dabei kann ein Absaugen der Zyste bzw. eine Entfernung des Fibroadenoms notwendig werden. Beide Methoden sind minimal invasive Kurzeingriffe, bei denen Sie im Normalfall keine tiefgehenden Wunden oder längere, stationäre Aufenthalte befürchten müssen.
- invasive Operationsmaßnahmen – Umfangreicher kann eine Operation sich gestalten, wenn die Knoten mit Brustkrebs in Verbindung stehen. Im schlimmsten Fall ist hier mit einer Abnahme der Brust zu rechnen, sofern der Brustkrebs bereits weit fortgeschritten ist. Lassen Sie sich daher lieber rechtzeitig von einem Arzt untersuchen, um schwere Eingriffe zu vermeiden.
Knoten in der Brust – Wann zum Arzt?
Eine generelle ärztliche Untersuchung ist bei einem oder mehreren Knoten in der Brust für Frauen und Männer gleichermaßen zu empfehlen. Zwar handelt es sich bei den meisten Knoten um gutartige Veränderungen im Gewebe, doch diese lassen sich nur durch eine entsprechende Diagnose feststellen. Gleichermaßen bedürfen gefährliche Zysten und ein Verdacht auf Brustkrebs einer Abklärung durch den Arzt.
Zur Verfügung stehen Medizinern hierfür zahlreiche Diagnosemethoden. Grundsätzlich werden Ärzte bei Vorliegen von Knoten in der Brust eine eingehende Patientenbefragung zu individuellen Lebensumständen des Patienten durchführen. Sollten sich betroffene Frauen zum Beispiel in einer Schwangerschaft oder Stillzeit befinden, ist aller Wahrscheinlichkeit nach von einer kurzfristigen Veränderung der Brust auszugehen.
Als Diagnoseverfahren allgemein üblich ist des Weiteren ein Abtasten der Brust. Bei Verdacht auf Zysten oder Brustkrebs kommen zudem bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Röntgen in Betracht. Sollten nach entsprechenden Untersuchungen immer noch Unklarheiten bestehen, kann eine Biopsie (Gewebeprobe) letzte Gewissheit bringen.
Fazit
Knoten in der Brust sind meist gutartige Veränderungen im Gewebe und stellen in seltensten Fällen eine gesundheitliche Bedrohung dar. Allerdings lassen sich ernste Ursachen wie Brustkrebs oder bösartige Geschwülste nur durch eine umfassende Untersuchung zuverlässig ausschließen, weshalb Sie bei Knötchenbildungen im Brustbereich stets einen Arzt aufsuchen sollten.