Knoten am Hals werden meist mit Schwellungen der Lymphknoten oder Gewebeveränderungen in Verbindung gebracht. Letztere sind gelegentlich als Anzeichen für Krebs zu werten, müssen aber nicht zwingend bösartig sein. Insgesamt können Knoten am Hals sich berührungsempfindlich oder schmerzfrei zeigen und weisen entweder eine verhärtete oder weiche Struktur auf. Ebenso lassen sich manche dieser sogenannten Knubbel verschieben, während andere fest fixiert erscheinen, was ihre Erscheinungsformen sehr variabel gestaltet. Lesen Sie deshalb im Folgenden, wie unterschiedliche Halsknoten entstehen und welche Behandlungsmöglichkeiten Ihnen im Falle des Falles zur Verfügung stehen.
Wie entstehen Knoten am Hals?
Die häufigsten Ursachen für Halsknoten ist eine Schwellung der Lymphknoten, die bei Infektionen (z.B. Erkältung) gerne als Reaktion des Immunsystems eintritt. Glücklicherweise gehen die Schwellungen hier nach Abklingen der Infektion meist von selbst wieder zurück. Nicht so bei einer Reihe anderer Knotenformen, die wir ihnen gemeinsam mit Ursachen für Lymphknotenschwellungen nachstehend genauer darlegen möchten:
- Lymphknotenschwellungen: Schwellungen im Bereich der Lymphknoten werden von viralen oder bakteriellen Infektionen ausgelöst und halten erfahrungsgemäß bis zu deren Ende an. Denkbar ist zum Beispiel ein grippaler Infekt, der die Lymphknoten reizt und sie in Folge anschwellen lässt. Auch Entzündungen der Mandeln oder anderer Hals- und Rachenpartien sind als Ursache für die Lymphknotenschwellung denkbar.
- Speicheldrüsenentzündung: Schwellungen am Ohr, unter dem Kinn und am Unterkiefer können auf eine Speicheldrüsenentzündung (Sialoadenitis) hindeuten. Häufig treten Symptome wie Fieber, Schluckbeschwerden und Druckempfindlichkeiten auf, die auch bei vielen Gründen für Lymphknotenschwellung charakteristisch sind. Im Falle der Speicheldrüsenentzündung werden die Beschwerden von Paramyxoviren verursacht, die neben Sialoadenitis auch Krankheiten wie Mumps und Masern verursachen.
- Schilddrüsenerkrankungen: Knoten im Bereich der Schilddrüse deuten häufig auf bestehende Schilddrüsenerkrankungen hin. Hierzu gehören Funktionsstörungen ebenso wie Schilddrüsenentzündungen (Threoditis). Auch Gewebevergrößerungen in Form eines Kropfes, wie sie beispielsweise für Schilddrüsenüberfunktion typisch sind, können zur Ausbildung tastbarer Knoten am Hals führen.
- Hautemphysem: Bei Hautemphysemen sammelt sich Luft im Unterhautgewebe an, die zuvor aus gerissenen Lungenbläschen entwichen ist. Lungenbläschen können in seltenen Fällen ohne ersichtlichen Grund reißen, oder aber bei körperlicher Überbelastung, zu hohe Druckverhältnisse (z.B. beim Tauchen), Drogenkonsum und Lungenerkrankungen wie Asthma. Ein Hautemphysem tritt in leichten Fällen als weiche, prickelnde Schwellung auf. Gesundheitsgefahr besteht für gewöhnlich aber nicht, sofern die gerissenen Lungenbläschen sich in Grenzen halten.
- Zysten, Fisteln und Abszesse: Mit Flüssigkeit gefüllte Gewebefehlbildungen treten am Hals gerne in Form von Zysten, Fisteln und Abszessen auf. Diese enthalten meist Wasser oder Eiter und erscheinen als pralle Knoten am Hals. Entzünden sich Zysten und Co., kann es zu schmerzenden und berührungsempfindlichen Schwellungen und Rötungen kommen. Auch eine Entartung von Zysten muss in Betracht gezogen werden.
- Halstumore: Bei verhärteten und gut tastbaren Knoten am Hals kann es sich um bösartige Gewebeveränderungen in Form eines Tumors handeln. Besonders häufig sind Halskarzinome dabei als Mutation einer Zyste (Pragangliome) oder als Wucherung im Bereich der Thymusdrüse (Thymome). Sollte der Knoten bzw. die Lymphknotenschwellung am Hals den Verdacht auf eine der besagten Gewebewucherungen zulassen, ist ein umgehender Besuch beim Arzt dringend angeraten.
- gutartige Halsgeschwülste: Zu den gutartigen Geschwülsten am Hals zählen Wucherungen von Fettgewebe (Lipome) und verstopfte Haarwurzeltalgdrüsen (Atherome). Vor allem Atherome können sich zu größeren Knoten entwickeln und bedingt durch die Schwellung Spannungsgefühle unter der Haut auslösen. Im Gegensatz zu Krebs im Halsbereich besteht hier allerdings selten Grund zur Sorge.
Behandlung bei Knoten am Hals
Knoten am Hals lassen sich zunächst durch sanftes Abtasten erkennen und lokalisieren. Blickdiagnosen von ärztlicher Seite, die sich auf Größe und Struktur der Knubbel konzentrieren, geben weitere Auskünfte über die Art des Knotens. Ebenso sollte eine etwaige Schwellung hinsichtlich ihrer Schmerzhaftigkeit und Beweglichkeit untersucht werden. Um harmlose Halsknoten von bösartigen Gewebewucherungen zu unterscheiden, empfehlen sich des Weiteren Untersuchungen durch bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Röntgen.
Sofern nach ersten Diagnoseverfahren der Verdacht auf Krebs besteht, so gibt eine Biopsie des Knotens finale Gewissheit. Ebenso erfordern mögliche virale oder bakterielle Erreger als Auslöser für Schwellung und Knotenbildung eine Untersuchung mittels Biopsie. Je nach Befund stehen Ihnen dann folgende Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung:
- Hausmittel: Gegen kleinere Knoten und Schwellungen, die auf verhältnismäßig harmlose Entzündungen oder Reizungen zurück zu führen sind, können kühlende Hausmittel wie Umschläge mit Essig und Quark helfen. Bei stärkeren Schwellungen helfen Salben, die Wirkstoffe der Engelwurz enthalten. Diese sind in Apotheken rezeptfrei erhältlich.
- chirurgische Eingriffe: Sind Gewebeveränderungen für die Knoten verantwortlich, müssen Ärzte häufig operieren, um die Wucherungen zu entfernen. Dies sollte vor allem bei Tumoren und Geschwülsten schnellstmöglich erfolgen, um Komplikationen zu verhindern. Punktionen verschaffen ferner bei einer prallen Zyste, bei Fisteln und Abszessen kurzfristig Linderung.
- Medikamente: Manche Erscheinungsformen von Krebs sprechen auf eine Chemotherapie besser an, als auf operative Eingriffe. Besteht der Verdacht auf eine Schilddrüsenerkrankung oder Entzündung als Ursache für die Knoten am Hals, sind Medikamente ebenfalls oft die einzige Möglichkeit zur Behandlung. Einnehmen sollten Sie die Präparate aber stets nach ärztlicher Vorgabe und Absprache.
Knoten am Hals – Wann zum Arzt?
Knoten am Hals sind häufig harmlose Ansammlungen von Flüssigkeit oder Immunreaktionen des Körpers auf gut behandelbare Krankheitserreger. Um gutartige Gewebeveränderungen und harmlose Lymphknotenschwellungen aber zweifelsfrei von bösartigen Karzinomen unterscheiden zu können, sind dennoch ärztliche Untersuchungen nötig. Erste Warnhinweise, die für einen Arztbesuch sprechen, liegen diesbezüglich vor, wenn…
…tastbare Knoten ohne Erklärung längere Zeit bestehen und/oder sich vergrößern.
…die Knoten starke Schmerzen verursachen.
…Schwellungen oder Halsknoten nach einem Tauchgang oder Unfall auftreten.
…Sie Symptome wie Atemnot, Schluckbeschwerden und Fieber aufweisen.
…sich das Hautbild rund um den Knoten auffällig verfärbt.
Fazit
Glücklicher Weise sind Knoten am Hals meist gutartig und lassen auf eine harmlose wie vorübergehende Lymphknotenschwellung im Zuge einer leicht zu therapierenden Infektionskrankheit schließen. Neben dieser unbedenklichen Schwellung der Lymphknoten gibt es aber auch einen definitiv beunruhigenden Auslöser für Knoten am Hals, und zwar den Halstumor. Um die bösartigen Gewebewucherungen sicher auszuschließen, sollten Sie bei anhaltenden Beschwerden deshalb einen Arzt aufsuchen. Ebenso empfiehlt es sich, bereits bekannte Knoten stetig auf eventuelle Veränderungen, wie Verfärbungen oder Vergrößerungen, zu kontrollieren. Gerade stark veränderliche Knoten können hier Hinweise auf verschiedene Arten von Krebs oder zumindest eine Zyste geben. Die Behandlung der Knoten richtet sich dann logischer Weise nach der zugrunde liegenden Ursache.