Knochenschmerzen bedeuten für Betroffene oft eine herbe Belastung, die sich vor allem bei der Fortbewegung bemerkbar macht. Die Schmerzen können das harmlose Anzeichen von Stress oder körperlicher Überanstrengung sein. Doch es gibt auch ernste Ursachen für Knochenschmerzen, so zum Beispiel Knochennekrose oder Osteomalazie. Einzelheiten zu möglichen Gründen sowie zu geeigneten Maßnahmen zur Behandlung der Schmerzen finden Sie in diesem Beitrag.
Wie entstehen Knochenschmerzen?
Schmerzen im Bereich des Knochens haben ihren Ursprung in den knocheneigenen Nervenfasern. Sie reagieren äußerst empfindlich auf Reizungen im oder am Knochengewebe. Je nach Lage und Ausmaß der Schmerzursache treten die Knochenschmerzen dabei lokal oder im ganzen Körper auf. Zudem sind Strahlungsschmerzen denkbar, die weit über den eigentlichen Schmerzherd hinausgehen. Als Ursachen für die Schmerzsymptomatik kommen dabei folgende Ursachen in Frage:
- Infektionskrankheiten: Gut bekannt sind Knochenschmerzen im Zuge von bakteriellen Infektionen wie Borreliose und Viruserkrankungen wie Grippe, Hepatits, Masern, Mumps oder Windpocken. Die Schmerzsymptome sind hier häufig auch als Gliederschmerzen bekannt und beruhen nicht nur auf krankheitsbedingt überreizten Nervenbahnen. Auch das Immunsystem ist mit der Bekämpfung von Infektionskrankheiten häufig überfordert und sendet deshalb Schmerzsignale aus, die bis in den Knochen reichen.
- Erkrankungen des Knochens: Knocheninterne Ursachen für die Schmerzen finden sich vor allem in Erkrankungen wie Osteomalazie, Osteomyelitis, Osteoporose und Knochennekrose. Ebenso treten bei Knochentumoren extreme Knochenschmerzen auf. Die Krankheiten gehen mit einer schmerzhaften Schädigung der Knochensubstanz einher und erhöhen darüber hinaus auch die Bruchgefahr des Knochens. Im Falle von Knochentumoren kann ferner eine angewandte Strahlen- oder Chemotherapie für Schmerzen sorgen.
- Erkrankungen der Gelenke: Ist ein Gelenk an Arthritis oder Arthrose erkrankt, führt dies zunächst zu Gelenkschmerzen. Allerdings können die Schmerzen hier auch auf angrenzende Elemente des Knochens übergreifen. Insbesondere im fortgeschrittenen Stadium einer Gelenkerkrankung führen Gelenkschmerzen rasch zu Strahlungsschmerzen, die dann als Knochenschmerzen gewertet werden.
- Muskel- und Nervenkrankheiten: Sollte das Nervensystem erkrankt sein, ist dies natürlich ein Hauptgrund für ein gesteigertes Schmerzempfinden. Gerade wenn die Nervenerkrankung wie bei Multipler Sklerose sehr weitreichend ist, können selbst die Knochen von den damit verbundenen Schmerzsymptomen erfasst werden. Ähnlich sieht es bei Muskelentzündungen oder Muskelverspannungen aus. Da große Teile der Muskulatur ähnlich wie eine Vielzahl von Nerven direkt am Knochen verlaufen, sind Strahlungsschmerzen, die wie Knochenschmerzen anmuten nicht auszuschließen.
- Unfalltraumata: Brüche und Läsionen sind als Urheber von Knochen- und Gelenkschmerzen allgemein bekannt. Je nachdem, wie schwer das Unfalltrauma war, fallen die Schmerzen hier schwächer oder stärker aus. Eine Intensivierung erfahren die Schmerzen bei Unfallverletzungen meist unter Bewegung. Doch auch Ruheschmerzen sind denkbar, da sich Schmerzimpulse der Nerven gerne im entspannten Zustand entladen.
- Stoffwechsel- und Gefäßkrankheiten: Durchblutungsstörungen können die Knochen durch eine Unterversorgung des Knochengewebes mit Sauerstoff beeinträchtigen. Knochenschmerzen sind hier allgemein üblich. Zu nennen sind hier auch Blut- und Gefäßerkrankungen wie die Sichelzellenanämie und Arteriosklerose. Des Weiteren kommen Mangelversorgungen des Knochens mit für die Knochensubstanz wichtigen Vitamine und Mineralien wie Vitamin C, Vitamin D und Kalzium als Ursache für die Knochenschmerzen in Frage.
- Stress- und Gewichtsbelastung: Übergewichtige Menschen weisen zum einen ein erhöhtes Risiko auf, Knochen-, Gelenk- und Gefäßkrankheiten zu erleiden. Zum anderen ist auch das Übergewicht selbst eine enorme Belastung für die Knochensubstanz. Die Fortbewegung wird darum schnell zu einer schmerzhaften Erfahrung für die Knochen. Ebenfalls nicht zu unterschätzen sind stressbedingte Belastungen als Ursache für Knochen- und Gelenkschmerzen. Hier sind es wieder einmal die Nerven, die ob vorliegender Überlastung für Schmerzsymptome sorgen.
- altersbedingte Veränderungen im Knochenaufbau: Bei Frauen lassen sich als Auslöser für Knochenschmerzen oftmals hormonell bedingte Umbauprozesse der Knochensubstanz während der Schwangerschaft oder Menopause feststellen. Jugendliche dagegen finden sich die Ursachen eines schmerzenden Knochens meist im Knochenwachstum, das während der Pubertät seinen Höhepunkt erreicht. Im Alter gehen die Schmerzen gelegentlich auf Nierenerkrankungen wie Gicht zurück.
Behandlung von Knochenschmerzen
Ärztlich diagnostizieren lassen sich schmerzende Knochen zunächst in einer Anamnese. Tastuntersuchungen zur Druckschmerzbelastung sowie bildgebende Verfahren in Form von Ultraschall, Röntgen oder CT können im Anschluss die Lage und Ursache der Knochenschmerzen preisgeben. Die Schmerzauslöser machen dann natürlich eine ursachenorientierte Behandlung notwendig. Die Schmerzsymptome selbst können durch folgende Maßnahmen gelindert werden:
- Medikamente – Knochen- und Gelenkschmerzen sprechen geminhin gut auf Schmerzsalben wie Voltaren, Keltican, Murmeltiersalbe oder Traumeel an. Zur innerlichen Anwendung gibt es natürlich auch Schmerztabletten. Außerdem sind Nährstoffpräparate zu empfehlen, welche den Knochen durch gezielte Vitamin- und Mineralstoffzufuhr stärken.
- Kräuter – Im Bereich der Heilpflanzen gelten Beinwell und Heublume als besonders effizient gegen Knochenschmerzen. Nehmen Sie die Kräuter am besten in Teeform ein oder nutzen Sie die Pflanzen als Bestandteil eines Umschlags für die betroffenen Knochen. Ätherische Öle aus Eukalyptus, Fichte, Kampfer, Kiefer, Minze oder Rosmarin verschaffen als Zusätze für ein Entspannungsbad weitere Linderung.
- Entspannungstherapie – Wohltuende Massagen, wie auch Entspannungsübungen können bei Fehlbelastungen des Knochens oder bei Verspannungen zuverlässige Hilfe leisten. Rühren Knochen- und Gelenkschmerzen erwiesenermaßen von bestehenden Vorerkrankungen her, ist zudem ausreichende Schonung der Knochen gefragt. Gönnen Sie sich deshalb nach körperlichen Anstrengungen ausreichend Ruhe.
Knochenschmerzen – wann zum Arzt?
Lassen sich leichte grippale Infekte, Verspannungen oder Stressbelastungen als Grund für die Schmerzen ausmachen, besteht meist kein Grund zur Sorge. Sobald besagte Ursachen jedoch auszuschließend sind, ist ein Arztbesuch dringend angeraten. Die Zahl ernstzunehmender Erkrankungen, die möglicherweise hinter den Schmerzsymptomen stecken können, ist sehr groß und bedarf in jedem Fall einer fachärztlichen Abklärung.
Fazit
Knochenschmerzen können das Anzeichen einer harmlosen Muskel- oder Nervenüberlastung sein. Daneben gibt es aber eine Vielzahl ernsterer Krankheitsursachen wie Knochennekrose, Osteomalazie oder Osteoporose, die nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollten. Eine ursachenorientierte Behandlung ist hier langfristig die einzige Option, um die Schmerzen zu beenden. Ergänzend können Schmerzmittel, schmerzlindernde Kräuter und gezielte Maßnahmen zur Erholung den Schmerz lindern, bis die Grunderkrankung ausreichend therapiert wurde.