Kennen Sie das? Sie hocken sich hin oder gehen in die Knie und schon knacken Ihre Kniegelenke? Die Symptomatik betrifft längst nicht nur ältere Personen, bereits Kinder können unter knackenden Gelenken leiden. Nicht selten leiden einige Menschen ihr ganzes Leben lang an dem lästigen Knacken, das nicht immer mit Schmerzen einhergeht. Wissen Sie, woher das Knacken stammt und wie es verursacht wird?
Die Ursachen für knackende Kniegelenke
Hinter dem Knacken im Knie können sich verschiedene Ursachen verbergen. Nicht alle deuten auf eine Erkrankung oder ein orthopädisches Problem dar, einige können jedoch auf eine Verletzung hinweisen, die behandelt werden sollte. Zu den häufigsten Ursachen gehören
- Lufteinschlüsse im Kniegelenk
- Arthrose
- Knorpelschäden
- Schäden an Bändern
- Überlastungen
Als relativ unbedenklich sind knackende oder knirschende Kniegelenke, wenn die Geräusche nicht von Schmerzen untermalt werden. Hält das Knacken jedoch an oder kommen gar Schmerzen, Schwellungen oder Blutergüsse hinzu, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen.
Im Folgenden erklären wir Ihnen die möglichen Ursachen für das lästige Geräusch genauer.
- Lufteinschlüsse im Kniegelenk
Das Kniegelenk ist äußerst komplex aufgebaut. Unter der schützenden Haut treffen der Oberschenkel- und der Schienbeinknochen aufeinander und werden von der Kniescheibe komplettiert. Zwischen und seitlich der Knochen befinden sich diverse Bänder, die dem Knie seine Beweglichkeit schenken. Damit die Knochen nicht aufeinander reiben, werden sie von Knorpelmasse, der umgangssprachlichen Gelenkschmiere, umgeben. In dieser Schicht können sich Luftbläschen bilden, die, wenn Sie das Knie beugen, mit einem leisen Knacken platzen. Dieser Vorgang ist schmerzfrei und zumeist unbedenklich.
- Arthrose und Knorpelschäden
Das Knie ist eines der wichtigsten Gelenke des menschlichen Körpers und erfährt täglich unglaubliche Belastungen. Liegt eine Fehlstellung vor oder litten Sie einige Zeit an einer Knorpel- oder Bänderverletzung, kann sich durch die Fehlbelastung eine Arthrose bilden. Die Erkrankung ist die chronische Form einer Arthritis und stellt eine dauerhafte Gelenkentzündung dar. In der Folge bilden sich neue Knorpel, die das Gelenk schädigen und schließlich zur Versteifung führen können. Entgegen häufiger Aussagen kommt Arthrose zwar vermehrt im Alter vor, kann jedoch schon junge Menschen treffen. Liegt eine Arthrose vor, wird das Knacken oftmals durch einen stechenden Schmerz begleitet, zudem schwillt das Gelenk teilweise an oder ist nach längerem Sitzen oder am frühen Morgen steif.
Die chronische Gelenkentzündung ist ein fortschreitender Prozess und kann bislang nicht aufgehalten werden. Dennoch ist es möglich, durch Operationen störende Knorpel zu entfernen und die gesundheitlichen Einschränkungen teilweise zu minimieren.
- Schäden an Bändern
Ebenfalls kann ein Meniskusschaden oder eine Verletzung der Kreuzbänder zum Knacken führen. Die Verletzung muss nicht einmal frisch sein, gerade alte Verletzungen führen zu der Geräuschbildung. Liegt eine Verletzung des Meniskus vor, wird das Knacken häufig von der Kniescheibe verursacht. Die Symptomatik tritt entweder direkt nach der Verletzung auf oder aber, sollte die Verletzung unbehandelt abheilen, plötzlich. Zumeist geht dem plötzlichen Auftreten eine Überbelastung, beispielsweise eine Wanderung oder auch eine sportliche Anstrengung voraus.
Bei dieser Ursache wird das Knacken ebenfalls von Schmerzen begleitet. Einige Betroffene berichten, dass sich das Knie anfühlt, als würde etwas die Bewegung stören. Gerade beim Beugen klagen die Betroffenen unter Schmerzen und einem störenden Gefühl, welches das Beugen nur mit Mühe erlaubt.
- Überlastungen
Der Überlastung des Kniegelenks liegen zahlreiche Ursachen zugrunde. Übermäßiger Sport, Fehlstellungen der unteren Gliedmaßen, Fehlbelastungen, die durch Verletzungen auf dem anderen Bein entstehen oder auch Übergewicht können die Ursache bilden. In jedem Fall schafft das Gelenk es nicht mehr, mit der täglichen Last umzugehen. Es bildet sich eine Reizung, in deren Folge das Knacken entsteht. Häufig schwillt das Knie vorher bereits immer wieder an oder schmerzt, ohne, dass ein direkter Grund erkennbar ist.
Die möglichen Therapien
Themenwelt Knie:
Bevor überhaupt eine Therapie angewandt werden kann, muss die Ursache des Knackens bekannt sein. Sie sollten einen Arzt konsultieren, sobald das Knacken
- länger anhält,
- regelmäßig auftritt,
- von Schmerzen begleitet wird,
- das Knie anschwillt.
Sind Sie vor Kurzem gestürzt und das Knacken begann direkt nach dem Sturz, ist eine Untersuchung ebenfalls unumgänglich. Im schlimmsten Fall haben Sie sich am Knorpel verletzt oder eines der Bänder massiv überdehnt.
Wie die Untersuchung beim Arzt ausfällt, liegt an der Praxis. Zumeist überprüft der Arzt das Gelenk durch Abdrücken, Verschieben und Bewegen und achtet auf eine Schmerzreaktion Ihrerseits. Lässt sich durch die Untersuchung keine Ursache feststellen, kann das Gelenk in mehreren Schichten geröntgt oder auch per Ultraschall untersucht werden. Die letzte Untersuchungsmethode, die Arthroskopie, wird ebenso gerne angewandt. Die Arthroskopie hat den Vorteil, dass während der Untersuchung kleinere Eingriffe direkt durchgeführt werden können, ohne dass eine gesonderte Operation notwendig ist. Allerdings sind Eingriffe im Kniegelenk immer mit Risiken verbunden und sollten nicht unbegründet angewandt werden.
Die eigentliche Therapie schließt sich an die Untersuchung an. In einigen Fällen von Knorpelschäden oder Arthrose lassen sich störende Knorpel glätten; bei einer Bandverletzung muss diese behandelt werden. Vermutet Ihr Arzt eine ständige Überlastung als Ursache, muss dieser abgeholfen werden.