Herzklappen sorgen dafür, dass das Blut im Herzen immer nur in eine Richtung gepumpt wird und nicht zurückfließen kann. Haben die Herzklappen einen Defekt, wird die Leistungsfähigkeit des Herzens eingeschränkt, da der Körper nur unzureichend sauerstoffreiches Blut erhält. Mit einer Herzklappen-OP beheben die Chirurgen Herzklappenfehler und erhalten oder verbessern damit die Lebensqualität ihrer Patienten.
Mehr als 250.000 OPs im Jahr
Bereits seit den 1960ern setzen Ärzte die Herzklappen-OP ein, um ihren Patienten zu helfen. Seither wurden die Methoden dank ständiger konsequenter Forschung und Entwicklung stetig verbessert. Heutzutage führen die Chirurgen weltweit mehr als eine viertel Million Eingriffe an Herzklappen jährlich durch. Das menschliche Herz besitzt vier Klappen, zwei für jede Herzkammer (Ventrikel). Die Klappen dienen quasi als Ventile für das ein- und ausströmende Blut. Im linken Herzen befinden sich die Aortenklappe sowie die Mitralklappe, rechtsseitig wiederum die Trikuspidalklappe und die Pulmonalklappe. Bei verengten Klappen sprechen die Chirurgen von einer sogenannten Klappenstenose. Schaffen es die Klappen indes nicht mehr richtig zu schließen, ist die Rede von einer Klappeninsuffizienz. Je nach Grad des Klappenfehlers sowie der Lage der Klappe stehen den Ärzten verschiedene Methoden für eine Herzklappen-OP zur Verfügung. Teils kann minimalinvasiv operiert werden, teils öffnen die Chirurgen den Brustkorb. Leichtere Probleme lassen sich mit einer Herzklappenrekonstruktion beheben. Hierbei versucht der Arzt, die beschädigte Klappe wieder funktionstüchtig herzustellen. In den meisten Fällen lässt sich jedoch ein Austausch der Klappen durch eine Prothese nicht verhindern. Zum Einsatz kommen entweder mechanische Klappen aus Kunststoff oder Metall bzw. biologische Klappen aus Herzbeuteln von Rindern oder Schweinen.
Sehr gute Erfolgsaussichten, aber lange Regenerationsphase
Je jünger der Patient und desto besser sein Allgemeinzustand, desto schneller erfolgt die Genesung. Vor der Operation steht jedoch zunächst das Aufklärungsgespräch an, bei dem der behandelnde Arzt sämtliche Risikofaktoren mit dem Patienten ausführlich bespricht sowie Voruntersuchungen des Herzens sowie der Lunge anordnet. Die eigentliche OP findet unter Vollnarkose des Patienten statt. Zumeist öffnen die Chirurgen dafür das Brustbein des Patienten für etwa 5 – 6 cm, um direkten Zugang zum Herzen zu erhalten. Während der Klappen-OP schließen die Mediziner ihn dann an eine Herz-Lungen-Maschine an, so gewährleisten sie die Versorgung des Körpers mit Sauerstoff. Der gesamte Eingriff dauert etwa zwei bis drei Stunden. Die nächsten zwei bis vier Tage verbringt der Patient dann auf der Intensivstation, bevor er für etwa 10 bis 14 Tage auf die Normalstation mit einer weniger engmaschigen Versorgung verlegt wird. Nach der Entlassung ist eine Rehabilitation von rund drei bis vier Wochen angeraten. Diese Reha ist notwendig, damit sich der Körper von der schweren OP wieder vollständig erholt.
Fazit: Eine Herzklappen-OP gehört heutzutage zu den Routineeingriffen der Kardiochirurgie. Ungeachtet dessen handelt es sich um einen schweren Eingriff, der einer langen Rehabilitation bedarf. Bei Herzklappenoperationen kommt es zumeist zum Einsatz einer Herzklappen-Prothese, die in aller Regel aus Kunststoff besteht. Die Erfolgsaussichten auf eine Steigerung der Lebensqualität sind sehr hoch, wenngleich oftmals die Patienten ein Leben lang blutverdünnende Medikamente einnehmen müssen.
Quellen:
Deutsche Herzstiftung e.V. – Herzklappenfehler: Das sollten Betroffene wissen
DGK – Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V.