Mit Keramik erwächst Titan ein neuer Konkurrent im Bereich der Zahnimplantate. Streng genommen ist es ein alter Konkurrent. Bis in die 80er Jahre wurden Keramikimplantate häufig verwendet. Nach Jahrzehnten kehrt Keramik nun mit verbesserten Materialeigenschaften in die Praxen der Zahnärzte zurück. In München können Sie zum Beispiel Keramikimplantate mit Vident.de einsetzen lassen.
Zirkondioxid: Das Material für Keramikimplantate
Keramikimplantate sind aus Hochleistungskeramik gefertigt, die sich durch Biokompatibilität, hohe Belastbarkeit und geringen Verschleiß auszeichnet. Auch die Dauerfestigkeit ist sehr gut. Bei sorgsamer Zahnpflege ist eine lange Lebensdauer der Implantate zu erwarten. Die ganz korrekte Bezeichnung für das Material lautet Zirkondioxid. Gelegentlich ist auch verkürzt von Zirkon die Rede.
Stabilität
Hinsichtlich der Stabilität sind Keramik und Titan vergleichbar. Titan zeigt allerdings eine größere Neigung zur Flexibilität. Dies kann zu einer Lockerung des Implantats führen. In der Folge steigen dann die Risiken von Infektionen. Ein Implantat aus Keramik bleibt im Vergleich zu Titan fester.
Verträglichkeit
Allergische Reaktionen sind weder für Keramik noch für Titan bekannt. Allerdings kann ein Titanimplantat auch aus einer Legierung bestehen. Allergische Reaktionen müssen dann für sämtliche enthaltenen Legierungsmetalle überprüft werden. Auch bei reinem Titan können abgegebene Titanpartikel zu unerwünschten körperlichen Reaktionen führen. Der Körper versucht, die in das Gewebe eingedrungenen Partikel loszuwerden. Er kann mit einem entzündlichen Prozess reagieren, der als Periimplantitis bezeichnet wird. Vergleichbare Abwehrreaktionen für Zirkondioxid sind nicht bekannt.
Biologische Inaktivität
Biologische Kompatibilität von Zahnimplantaten bedeutet in praktischer Hinsicht Inaktivität des Materials. In anderen Worten: Je weniger das Material mit den Substanzen des Körpers reagiert, desto besser ist die Biokompatibilität. Zirkonoxid ist ein biologisch inaktives Material. Das äußert sich nicht nur in ausbleibenden entzündlichen Reaktionen, sondern auch durch eine günstige Oberflächenstruktur. An dieser können Bakterien nur schwer anhaften. Des Weiteren betten sich Keramikimplantate gut in das umgebende Zahnfleisch ein und verhindern dadurch mittelbar Infektionen.
Ästhetik
Die Ästhetik eines Zahnimplantats ist nicht zu verwechseln mit der Ästhetik von gut sichtbaren Kronen oder Brücken. Stattdessen betrifft die Ästhetik der Implantate primär das Zahnfleisch. Dieses ist dank der Biokompatibilität bei Implantaten aus Keramik gut durchblutet. Es behält deshalb sein natürliches Aussehen. Ein zweiter Aspekt ist das Durchschimmern des Implantats durch das Zahnfleisch. Dieser Effekt kann bei Titanimplantaten aufgrund der relativ dunklen Färbung auftreten. Keramikimplantate werden durch das Zahnfleisch optisch zuverlässig kaschiert.
Ein- und zweiteilige Keramikimplantate
Keramikimplantate lassen sich in einteilige und zweiteilige Varianten unterteilen. Ein einteiliges Implantat ist aus einem Stück gefertigt. Es muss also auch im Ganzen eingesetzt werden. Bei den zweiteiligen Implantaten wird zunächst die knöcherne Verbindung geschaffen. Der auch als Abutment bezeichnete Verbinder folgt als separates Element erst nach der Einheilung der Verankerung.
Vorteile ein- und zweiteiliger Keramikimplantate
Bei einteiligen Implantaten ist ausgeschlossen, dass zwischen der Verankerung im Knochen und der Verbindung zur Prothese ein Spalt entsteht. Bakterien fehlt also von vornherein eine Möglichkeit, sich am Implantat einzunisten. Des Weiteren wird durch den Aufbau eine mechanische Schwachstelle eliminiert. Auch das Abschleifen des Verbindungselements ist bei der einteiligen Variante einfacher.
Ein Vorteil der zweiteiligen Variante ist die Möglichkeit der flexiblen Ausrichtung. Diese ist bei einteiligen Implantaten durch die Längsachse vorgegeben und lässt sich kaum noch verändern. Auch die Wahrscheinlichkeit der Überlastung in der Einheilphase ist bei einem zweiteiligem Aufbau sehr gering. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit der besseren Versorgung bei Problemen mit dem Implantat.