Peter Heinz, Chef der Kassenärztlichen Vereinigung in Rheinland-Pfalz, nimmt nach Beschwerden über lange Wartezeiten vor Bereitschaftspraxen auch die Patienten in die Pflicht. So sollen laut ihm viele Patient:innen wegen Bagatellfällen in die Notdienst-Praxen kommen. Er wünscht sich, dass die Patient:innen Verantwortung für das Solidarsystem übernehmen, von dem sie auch selbst profitieren möchten.
Deshalb sollten sich alle Patient:innen fragen, ob sie so krank ist, dass sie den Notdienst brauchen. „Bei uns können die Patienten einfach kommen und erhalten alles umsonst. Es gibt unter vielen Patienten eine Selbstbedienungsmentalität“, kritisierte der rheinland-pfälzische Kassenärztechef öffentlich.
In den Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr waren vor den Rheinland-Pfälzischen Praxen des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes teils lange Schlangen zu sehen, was eine Kritik nach sich zog. Die Kassenärztliche Vereinigung verwarf diese am Mittwoch. Die Öffnungszeiten der Notdienst-Praxen wurden erheblich ausgedehnt. Wegen der aktuellen Welle von Atemwegsinfektionen war zudem die Anzahl der Patienten deutlich höher als gewöhnlich.