Juckreiz zählt zu den unangenehmsten Gefühlen, die es gibt. Anders als Schmerz lässt sich Juckreiz kaum ignorieren oder lokalisieren. Meist nach wenigen Sekunden muss man sich kratzen. Dadurch, dass man den Juckreiz nicht lokalisieren kann, kratz man sehr flächig und meist, bis die Haut aufgekratzt oder blutig ist. Das ist für die Haut natürlich schlecht und für die sehr empfindliche Kopfhaut ohnehin. In vielen Fällen sind Krankheiten, Pilze, Flechten oder Läuse Schuld am Juckreiz. Dabei gibt es sehr viele Behandlungsmethoden und Wirkstoffe, die bei Juckreiz helfen und das Kopfjucken lindern.
Urea gegen Juckreiz
Der Wirkstoff Urea, der in der Chemie Harnstoff genannt wird, hat sich bei der Bekämpfung von Juckreiz bewährt. Urea kann der Haut Feuchtigkeit spenden und hält zudem den Säureschutzmantel der Haut aufrecht. Die Haut trocknet so weniger stark aus und ist auch weniger anfällig auf Erreger und äußere Einflüsse. Viele kosmetische Cremes enthalten Urea in verschiedenen Konzentrationen. Feuchtigkeitsspendende Cremes und Lotionen enthalten meist weniger Urea. Bei juckender Kopfhaut sollte die Konzentration am besten etwas stärker gewählt werden. Oft bekommt man vom Hautarzt Salben aus der Apotheke verschrieben, wo die Salbe oder das Tonikum mit der gewünschten Konzentration angefertigt werden können.
Teebaumöl – mit Bedacht
Die Anwendung von Teebaumöl ist besonders bei juckender Kopfhaut sinnvoll, die durch Erreger, Bakterien oder Flechte entstanden ist. Das Teebaumöl wirkt antibakteriell und heilungsfördernd und kann sehr gut in Ölen und Toniken vermischt werden. Allerdings muss man bei der Verwendung von Teebaumöl aufpassen. Zu hohe Konzentrationen können nämlich den gegenteiligen Effekt hervorrufen, nämlich noch mehr Juckreiz. In hohen Konzentrationen ist Teebaumöl reizend und sollte daher nie in reiner Form aufgetragen werden. Etwa 1 % bis 5 % Teebaumöl in Toniken und Salben sind ausreichend, um die juckende Kopfhaut wieder zu beruhigen und dem Juckreiz den Garaus zu machen.
Antimykotikum gegen Pilze
Wird der Juckreiz durch Pilze ausgelöst, so helfen Salben, Cremes und Shampoos mit einem Antimykotikum gegen den Juckreiz. Besonders in Kombination mit Urea entsteht hier ein starkes Mittel gegen den Juckreiz. Auch hier gibt es handelsfertige Produkte oder handgefertigte Mittel aus der Apotheke. Hier sollte am besten der Arzt entscheiden, welche Mittel am besten sind. Denn industrielle Produkte enthalten noch viele weitere Wirkstoffe, die beim Heilungsprozess nicht immer vorteilhaft sind. Produkte aus der Apotheke werden meist aus weniger Wirkstoffen gefertigt und daher verträglicher.
Birkenwasser – nicht nur gegen Haarausfall
Die meisten kennen Birkenwasser als Mittel gegen Haarausfall. Das stimmt auch. Doch die im Wasser enthaltenen Wirkstoffe wirken zudem entzündungshemmend und kann die Bildung von Schuppenflechten verhindern. Diese können dann Juckreiz auslösen, der dann durch Kratzen gelindert wird, was die Haut weiter irritiert und so weiter. Birkenwasser ist in vielen Shampoos enthalten aber gegen den Juckreiz empfiehlt sich eine gezielte Anwendung mit dem reinen Produkt. Dieses ist in den meisten Supermärkten und Drogerien erhältlich, sodass der Gang zur Apotheke nicht zwingend nötig ist.
Verschiedene Produkte helfen am besten
Erst die Kombination verschiedener Produkte kann zum gewünschten und schnellen Erfolg führen. Shampoos, Toniken und Lotions sollten kombiniert werden, um den Heilungsprozess aufrechtzuerhalten und möglichst viele Wirkstoffe ihre Arbeit tun zu lassen. Vor allem sollten die Produkte konsequent angewendet werden, denn wer sich nur halbherzig an die Instruktionen hält, kann die Ursachen des Juckreizes und den Juckreiz selbst nicht bekämpfen. Der Aufwand ist zwar oft sehr groß, aber ist der Juckreiz erst einmal verschwunden, wird man die Vorteile schnell sehen.