Beim Intimbereich der Frau handelt es sich um eine besonders sensible Zone, dessen gesunder Zustand essenziell für das Wohlgefühl ist. Mit einfachen Pflegetricks lässt sich die Intimgesundheit erhalten. Hier lesen Frauen, wie sie in jeder Lebenslage auf den Bereich achtgeben und wie sie die Gesundheit optimal pflegen.
Intimgesundheit im Verlauf des Lebens
Intimgesundheit ist nicht nur eine Frage der Achtsamkeit, sondern auch des Lebensalters, denn der Intimbereich braucht in jeder Phase eine andere Pflege. Vor allem die Veränderungen in den Wechseljahren betreffen auch diesen Körperbereich. Die hormonellen Umbrüche – insbesondere der Mangel an Östrogen – lassen die Haut hier trockener, dünner sowie dadurch sensibler werden.[1]
Neben einer besonders schonenden Reinigung können wohltuende, pflegende Cremes und Gele helfen, wenn der Intimbereich juckt oder brennt. Beratung bieten Apotheken oder Gynäkologen.
Intimgesundheit und Sex
Sex ist zwar die schönste Nebensache der Welt, dadurch tauschen beteiligte Personen aber auch Keime aus. Bei einem festen Partner hat sich der Körper auf die Flora eingestellt. Sex mit einem neuen Geliebten kann aber auch in einer sogenannten Honeymoon-Zystitis enden. Die Intimgesundheit können Frauen dann mit Kondomen schützen. Sie verhindern das Eindringen von Bakterien tief in die Scheide. Das gibt dem Körper die Chance, sich an die Flora des Partners zu gewöhnen.
Außerdem hilfreich ist der Toilettengang nach dem Geschlechtsverkehr. Dadurch werden womöglich eingedrungene Keime direkt wieder ausgespült. Auch eine Dusche mit klarem Wasser kann die Intimgesundheit unterstützen.
Darüber hinaus sollten Paare bei einigen Sexualpraktiken auf die Reihenfolge achten. Nach dem Analsex ist ohne Reinigung oder Wechsel des Kondoms von Vaginalsex abzuraten. Ansonsten könnten Keime aus dem Anus in die Vagina gelangen und dort möglicherweise schnell zu unangenehmen Infektionen führen.
Richtige Hygiene nach dem Toilettengang für die Intimgesundheit
Auch der Toilettengang ist ein relevantes Thema, wenn man sich mit der Intimgesundheit auseinandersetzt. Ähnlich wie bei manchen Sexpraktiken gilt es hier, die Verschleppung von Darmkeimen in den Intimbereich zu verhindern. Da Anus und Vagina recht nah beieinander liegen, sollten Frauen beim Gang auf die Toilette immer von vorn nach hinten wischen. So übertragen sie mit dem Papier keine Keime aus Versehen in die Scheide.
Die richtige Pflege für die Intimgesundheit der Frau
Das Regal mit Intimpflegeprodukten im Drogeriemarkt ist gut gefüllt. Dabei sind die Produkte in der Regel überflüssig. Für die Intimgesundheit genügt meistens schon klares Wasser. Es reinigt ausreichend und stört den Selbstreinigungsmechanismus der Scheide nicht.
Ein übermäßiger Gebrauch oder falsche Reinigungsmittel können schnell zu Jucken und Brennen durch eine zu trockene Haut führen und Infektionen mit Bakterien oder Pilzen begünstigen. Auch Produkte mit Konservierungsstoffen oder Parfümen haben im Intimbereich nichts zu suchen. Sie können die empfindliche Haut reizen.
Bei der Reinigung nur mit Wasser macht sich bei mancher Frau ein unwohles Gefühl breit. Wenn ein Produkt zur Anwendung kommt, sollte beim Kauf darauf geachtet werden, dass es sich um spezielle Intimreiniger handelt. Diese haben einen angepassten, sauren pH-Wert und enthalten keine Zusatz- und Konservierungsstoffe. So bleibt das natürliche Milieu im Scheidenbereich bestehen und die Haut kommt nicht mit unnötigen Chemikalien in Kontakt. Manchmal ist ein geeignetes Pflegeprodukt sogar empfehlenswert.
Kleiderordnung für die Intimgesundheit
Viel Luft tut dem Intimbereich gut. So kann sich kein Feuchtigkeitstau bilden, der zusammen mit der Körperwärme ideale Bedingungen für Bakterien und Pilze schaffen würde. Frauen sollten deshalb zumindest im Alltag auf die sexy Wäsche aus Kunstfaser verzichten. Baumwolle ist zwar nicht immer besonders schick, dafür aber wunderbar atmungsaktiv und damit der Intimgesundheit deutlich zuträglicher. Baumwollgewebe befördert zudem einen Überschuss an Feuchtigkeit besser von der Haut weg.
Außerdem gilt: Strings sind zwar oft beliebt, leider fördern sie aber das Abwandern von Keimen aus dem Analbereich in Richtung Scheide. Wenn Frauen also häufig mit Blasenentzündungen oder anderen Infektionen des Intimbereichs zu kämpfen haben, sollten sie auf diese Dessous-Art lieber verzichten.
Nach einem erfrischenden Bad im Sommer sollten Frauen möglichst gleich nach dem Verlassen des Wassers die Bikinihose oder den Badeanzug gegen trockene Kleidung austauschen. Andernfalls können Nässe und Kälte die Intimgesundheit gefährden, indem die Intimzone unterkühlt. Dadurch verringert sich die Durchblutung und damit die Immunabwehr in dem Bereich. Die Wahrscheinlichkeit für einen Infekt steigt dadurch.
Medikamente und Intimgesundheit
Vor allem Antibiotika können die Intimgesundheit beeinträchtigen. Sie wirken in der Regel nämlich nicht nur gegen schädliche Bakterien, sondern greifen manchmal auch die von Natur aus vorkommenden an.[ii] Das hat mitunter einen negativen Einfluss auf die Scheidenflora, wodurch die natürliche Abwehrfunktion unter Umständen nur noch eingeschränkt funktioniert.
Bei der Einnahme von Antibiotika sollten Frauen daher besonders auf die oben genannten Tipps achten. So verringern sie das Risiko einer Infektion im Intimbereich.
[1]„Urogenitale Beschwerden“. Menopause-gesellschaft.de, https://www.menopause-gesellschaft.de/themen/urogenitale-beschwerden/. Zugegriffen 13. April 2022.
[2]„Hintergrund“. Stiftung Gesundheitswissen, https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/antibiotika-resistenzen/hintergrund. Zugegriffen 13. April 2022.