Beobachten Sie einen Unfall mit schwerwiegenden äußeren Einwirkungen, hegen Sie automatisch den Verdacht auf innere Blutungen. Dasselbe gilt für offensichtliche Verletzungen im Oberkörperbereich, die bereits auf den ersten Blick auf die Verletzung innerer Organe schließen lassen. Wesentlich gefährlicher sind jedoch Blutungen im Bauchraum, die Sie auf den ersten Blick nicht entdecken können. Über diese Verletzungen klären wir Sie nachfolgend auf und geben Ihnen Hinweise zur Hand, über die Sie eine innere Blutung erkennen.
Wie entstehen innere Blutungen?
Die Ursachen für innere Blutungen sind vielseitig. Beispielsweise rufen mitunter
- Tumore im Bauchraum (evtl. GIST)
- Verletzungen innerer Organe
- die unsachgemäße Verwendung von Medikamenten
- Blutgerinnungsstörungen
eine innere Blutung hervor. Wie auch bei äußerlichen Blutungen, liegt der Problematik stets eine Verletzung von Blutgefäßen zugrunde. Im Falle eines Unfalls oder eines festen Stoßes kann ein dicht unterhalb der Bauchoberfläche liegendes Organ so stark geprellt werden, dass es in der Folge reißt und sich die Blutversorgung teilweise in den Bauchraum ergießt.
Problematischer sind gutartige oder auch bösartige Tumore, die eine Blutung auslösen. Hier sind gerade die GIST zu nennen, eine Form von gastrointestinalen Stromatumoren zu nennen. Bei dieser Krebserkrankung wuchern die veränderten Zellen im Anfangsstadium unbemerkt zu Geschwülsten heran. Mit der Zeit bilden die Geschwülste Metastasen aus, die sich auf den gesamtem ausdehnen. Da die Krebsgeschwülste zwischen Magen und Darm entstehen, nehmen sie gesunden Organen den benötigen Platz weg, sodass nach und nach Probleme auftreten. Zudem neigen die Tumore selbst im Anfangsstadium dazu, aufzureißen und in den Bauchraum zu bluten.
Ebenso kann die Einnahme gerinnungshemmender Medikamente zu inneren Blutungen führen. Die Medikamente, die zumeist bei Erkrankungen des Herzens verschrieben werden, fördern den Blutfluss, indem sie den natürlichen Gerinnungsfaktor hinabsetzen. Was bei einer Arterienverkalkung positiv ist, kann bei einer Verletzung rasch lebensgefährlich werden. Durch den niedrigen Gerinnungsfaktor flockt das Blut nicht oder erst spät aus. Ähnlich wie bei einer Blutgerinnungsstörung ist der Körper selbst nicht in der Lage, die Blutung zu stoppen. Bereits kleinere Verletzungen können zu einem schwerwiegenden Blutverlust führen.
Zuletzt besteht die Möglichkeit, dass eine Verletzungen der Blutgefäße im Hirn zu einer schweren Blutung führt. Der unausweichlich ansteigende Hirndruck führt zu neurologischen, schlaganfallähnlichen Symptomen.
Erkennen und handeln
Kleinere Blutungen innerhalb des Körpers werden Sie teils gar nicht bemerken. Teilweise scheiden Sie blutigen Stuhl oder Urin aus oder leiden an Erbrechen, wobei das Erbrochene mitunter Blut enthalten kann. Stoppt der Körper die Blutung selbstständig, leiden Sie nicht einmal an einer leichten Blutarmut. In diesen – glücklichen Fällen – können Sie die Verletzung mit einer kleinen Schnittwunde am Finger vergleichen. Dennoch sollten Sie umgehend einen Arzt konsultieren, allein schon, damit Sie Tumore, Geschwülste oder andere, krankhaft bedingte Ursachen ausschließen können.
Ist die Blutung stärker, werden Sie die Symptome der Blutarmut spüren:
- Schläfrigkeit
- Kältegefühl in Armen und Beinen
- Wenig Harnausscheidung
- Bewusstseinstrübungen Bewusstlosigkeit.
Bereits bei den ersten Anzeichen müssen Sie umgehend einen Arzt aufsuchen, bzw. den Rettungsdienst rufen. Unbehandelt führen die Blutungen im gravierendsten Fall zu Ihrem Tod.
Hirnblutungen machen sich auf eine andere Art bemerkbar. Viele Erkennungszeichen liegen denen des Schlaganfalls sehr nah, wodurch im ersten Augenblick häufig die Verdachtsdiagnose Schlaganfall gestellt wird. Liegt eine Blutung im Hirn vor, können folgende Symptome auftreten:
- Gefühlsstörungen
- Lähmungen (oft auf eine Körperhälfte begrenzt) Sehverlust
- Zuckungen der Augenäpfel
- Bewusstseinseintrübungen
- Sprechstörungen.
Durch die Blutung steigt der Druck innerhalb der knöchernen Schädeldecke rapide an. Betroffene beschreiben, dass sie an rasenden Kopfschmerzen litten und mit Übelkeit und Erbrechen zu kämpfen hatten. Die neurologischen Ausfälle traten teils zeitverzögert auf. Hierdurch entsteht eine ernst zu nehmende Gefahr, denn die Komplikationen bei einer Hirnblutung sind, wie auch bei schweren inneren Blutungen im Bauchraum, mitunter tödlich.
Maßnahmen bei inneren Blutungen
Sobald Sie den Verdacht hegen, dass eine innere Blutung vorliegen könnte, rufen Sie den Notarzt. Sie haben keine Möglichkeit die Schwere selbst einzuschätzen und eine rasche Behandlung ist unerlässlich.